• 27.02.2003

    In Tschechien geht am heutigen Freitag die Wahl eines neuen Präsidenten in die dritte Runde. Das Staatsoberhaupt wird in Tschechien vom Parlament gewählt. Das Amt ist seit dem Ausscheiden des langjährigen Präsidenten Vaclav Havel am 3. Februar vakant. Um seine Nachfolge bewerben sich der von der sozialliberalen Regierung nominierte Hochschullehrer Jan Sokol (66) und der langjährige Vorsitzende der oppositionellen konservativen Bürgerpartei (ODS), Vaclav Klaus (61). Politische Beobachter halten für möglich, dass wie in den ersten beiden Runden im Januar kein Bewerber in den maximal drei Wahlgängen die erforderliche Mehrheit erreicht. Dann würde vermutlich nach einer Verfassungsänderung in einer Volksabstimmung über die Nachfolge Havels entschieden.

    Einer Blitzumfrage der Agentur STEM für das Tschechische Fernsehen (CT) und den Tschechischen Rundfunk zufolge halten 63 Prozent der Tschechen Klaus für den besseren Kandidaten, 37 sprachen sich für Sokol als Präsidenten aus. Die Mehrheit glaubt jedoch nicht, dass es heute zu einer Entscheidung kommt.

  • 27.02.2003

    Die kommunistischen Parlamentarier werden in der dritten Runde der Präsidentenwahl in keinem Fall dem Kandidaten der Regierungskoalition, Jan Sokol, ihre Stimme geben. Darüber entschied die Parteiführung am Donnerstagabend. Gleichzeitig sprach sie sich gegen eine Nicht-Beteiligung an der Wahl aus. Somit werden die kommunistischen Abgeordneten entweder den Kandidaten der oppositionellen Konservativen, Vaclav Klaus, unterstützen oder aber auf ihren Wahlzetteln beide Kandidaten durchstreichen.

  • 27.02.2003

    Das Abgeordnetenhaus in Prag lehnte am Donnerstag überraschend ein Gesetz über eine Altersrente für Havel ab. Mit ihren Gegenstimmen hätten sich die Parlamentarier offensichtlich an Havel für dessen oftmals geäußerte Kritik an den innenpolitischen Missständen gerächt, kommentierte Außenminister Cyril Svoboda enttäuscht.

  • 27.02.2003

    Das Abgeordnetenhaus in Prag lehnte am Donnerstag überraschend ein Gesetz über eine Altersrente für Havel ab. Wann die Regierung einen neuen Entwurf einbringen will, ist unklar. Der Vorschlag sah vor, dass der 66-Jährige künftig monatlich umgerechnet 3 900 Euro sowie ein Büro und einen Dienstwagen erhält. Mit ihren Gegenstimmen hätten sich die Parlamentarier offensichtlich an Havel für dessen oftmals geäußerte Kritik an den innenpolitischen Missständen gerächt, kommentierte Außenminister Cyril Svoboda enttäuscht.

  • 27.02.2003

    "Nie wieder siegreicher Februar" - unter diesem Motto gedachten heute im 13. Prager Stadtteil Vertreter der Bezirksregierung, der Konföderation politischer Gefangener, des Tschechischen Verbandes der Freiheitskämpfer sowie des Vertreter der Armee der Widerstandskämpfer gegen das kommunistische Regime. Mit der Gedenkveranstaltung am Denkmal für die Opfer des Widerstandes wollten die Veranstalter an die Machtübernahme der Kommunisten am 25. Februar 1948 und das durch das totalitäre Regime verursachte Unrecht erinnern.

  • 27.02.2003

    Die Polizei hat den Senator und Direktor des erfolgreichen privaten Fernsehsenders Nova, Vladimir Zelezny, weiterer Straftaten beschuldigt. Seit Mittwoch wird Zelezny für erneute Gläubigerschädigung sowie die Hinterziehung von Steuern und weiteren Pflichtabgaben in Zusammenhang mit seinem Anteil an der Gesellschaft CET 21 strafrechtlich verfolgt. Neben Zelezny und seinem ehemaligen Rechtsanwalt Ales Rozehnal werden weitere vier Aktionäre der Gesellschaft CET 21 beschuldigt, den Staat um umgerechnet mehr als 1,7 Millionen Euro gebracht zu haben.

  • 27.02.2003

    Laut der jüngsten Meinungsumfrage der Agentur STEM ist die Mehrheit der Tschechen - fast 60 Prozent - mit der Arbeit ihrer Regierung sowie des Parlaments unzufrieden. Während im vergangenen Herbst noch 58 Prozent die Arbeit der Regierung positiv bewerteten, waren es jetzt lediglich 37 Prozent. Bezüglich des Parlaments sank die Zufriedenheit der Bürger im selben Zeitraum von 56 auf 24 Prozent.

  • 26.02.2003

    Tschechien und Slowenien sind an einer friedlichen Lösung der Irak-Krise interessiert. Ein militärischer Eingriff wird von den beiden Ländern für die letztmögliche Lösung gehalten, für die man sich nur mit einem UN-Mandat entscheiden sollte. Darauf einigten sich der tschechische Außenminister Cyril Svoboda und sein slowenischer Amtskollege Dimitrij Rupel am Mittwoch in Ljubljana/Laibach. Svoboda weilte am Mittwoch zu einem eintägigen Arbeitsbesuch in Slowenien. Der Nachrichtenagentur CTK zufolge bestätigte Rupel auf einer Pressekonferenz, dass die USA Slowenien ersucht haben, den US-Truppen den Transit über das Gebiet Sloweniens zu ermöglichen. Da Slowenien noch nicht Mitglied der NATO ist, müsse es zuerst ein entsprechendes bilaterales Abkommen mit den USA abschließen. Cyril Svoboda und Dimitrij Rupel haben in Ljubljana auch über die künftige EU-Mitgliedschaft ihrer Länder gesprochen.

  • 26.02.2003

    Die erste Gruppe von slowakischen Spezialisten zur Abwehr von ABC-Waffen ist am Mittwoch nach Kuwait abgereist, wo sie sich der dort stationierten tschechischen Anti-ABC-Waffeneinheit anschließt. Die gesamte slowakische Einheit, die aus 69 Berufssoldaten zusammengestellt wurde, soll bis zum kommenden Samstag in Kuwait stationiert werden. Im Unterschied zur tschechischen Armee entschieden sich die Slowaken, die Abreise ihrer Soldaten weitgehend geheim zu halten. Der slowakische Verteidigungsminister Ivan Simko erklärte, es sei gut, die Identität der Soldaten nicht zu veröffentlichen, um sie und ihre Familien zu schützen.

  • 26.02.2003

    Die scharfen Worte, mit denen der französische Staatspräsident Jacques Chirac vor kurzem die EU-Beitrittskandidaten wegen ihrer pro-amerikanischen Haltung kritisierte, sind paradox. Dies schrieb der tschechische Senator und Ex-Außenminister Josef Zieleniec in einem Artikel, der am Mittwoch im französischen Blatt "Le Monde" veröffentlicht wurde. Die Osteuropäer seien - so Zieleniec - über den Stand der euroatlantischen Beziehungen mit Recht beunruhigt. Die Tatsache, dass sie dafür vom französischen Staatsoberhaupt verspottet und beleidigt werden, sei - so der Ex-Außenminister - paradox. Es zeigt sich, dass die Kandidatenländer nicht diejenigen sind, die die wirklichen Werte der europäischen Integration vergessen hatten, schrieb der Senator und Vertreter Tschechiens im Konvent über die Zukunft Europas.

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