• 21.11.2002

    Etwa 600 Anarchisten protestierten am Donnerstagnachmittag auf den Prager Straßen gegen die NATO. Die Kundgebung verlief ohne Ausschreitungen und wurde nach 19 Uhr beendet. Die Polizei habe den Krieg bereits an der Staatsgrenze gewonnen, erklärte Polizeipräsident Jiri Kolar auf einer Pressekonferenz.

  • 21.11.2002

    Das Leben in der tschechischen Hauptstadt wird von umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Der Verkehr in den Prager Straßen sei deutlich eingeschränkt, zu außerordentlichen Wartezeiten käme es aber nicht, informierte eine Sprecherin der Prager Polizei am Donnerstag. Völlig gesperrt ist die Umgebung des Kongresszentrums, der Prager Burg und des Repräsentationshauses.

  • 21.11.2002

    Die Gattinnen der Staats- und Regierungschefs der NATO-Länder haben am Donnerstag das Prämonstratenserkloster in Prag-Strahov besichtigt. Im Anschluss daran wurden die First Ladies im Präsidentenschloss Lany begrüßt, wo für sie ein feierliches Abendessen veranstaltet wurde.

  • 20.11.2002

    US-Präsident George W. Bush hat sich am Mittwoch in Prag für ein selbstbewusstes Europa ausgesprochen. "Wir begrüßen die wachsende Einigkeit Europas", sagte Bush vor den Jugendlichen, die an dem NATO-Gipfel der Studenten in Prag teilnehmen. Ein selbstbewusstes starkes Europa sei "gut für die Welt". Vor diesem Hintergrund unterstützten die USA auch von ganzem Herzen die geplante Erweiterung der NATO um sieben Staaten. Zum Irak-Konflikt bekräftigte Bush die Position, dass Präsident Saddam Hussein abrüsten müsse -"freiwillig oder mit Gewalt."

  • 20.11.2002

    US-Präsident George W. Bush, der seit Dienstagabend in der tschechischen Hauptstadt weilt, ist am Mittwochvormittag auf der Prager Burg mit seinem tschechischen Amtskollegen Vaclav Havel zusammengetroffen. Die Begegnung stieß bei den tschechischen und ausländischen Medien auf großes Interesse. Einer der Hauptpunkte des Gespräches der beiden Präsidenten war die Haltung der NATO gegenüber dem Irak. Bush kündigte an, dass im Falle der Nicht-Erfüllung der entsprechenden UNO-Resolution durch den Irak ein Angriff gegen diesen vermutlich nicht von der gesamten NATO, sondern, ähnlich wie in Afghanistan, durch eine sogenannte "Koalition von Freiwilligen" durchgeführt werden würde.

  • 20.11.2002

    US-Präsident George Bush ist auch mit dem tschechischen Premierminister Vladimir Spidla zusammengetroffen. Spidla stellte nach dem Treffen vor Journalisten fest, dass die Tschechische Republik den Angriff der Verbündeten gegen den Irak unterstützen werde, wenn das Saddam Hussein-Regime die Resolution des UN-Sicherheitsrats nicht erfülle. Spidla zufolge interessierte sich der amerikanische Präsident für den tschechischen Vorschlag, den NATO-Befehlsstab für den Kampf gegen Massenvernichtungsmittel in Tschechien zu stationieren. Spidla sprach mit dem US-Präsidenten des weiteren über die bevorstehende NATO-Erweiterung und betonte das Interesse Tschechiens an der Erweiterung der Allianz. Der Premier informierte auch darüber, dass der US-Präsident die Meinung Tschechiens teile, wonach für den Sender Radio Free Europe/Radio Liberty neue Räumlichkeiten gefunden werden müssten.

    Ausführlicher befassen wir uns mit den Treffen Havel-Bush und Spidla-Bush im Tagesecho im Anschluss an die Nachrichten.

    Kurz nach dem Treffen Spidla-Bush führte auch der tschechische Außenminister Cyril Svoboda mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Colin Powell Gespräche. Svoboda informierte u.a. darüber, dass sein Besuch in den USA vorbereitet werde.

  • 20.11.2002

    Die Staatsoberhäupter der 19 NATO-Länder werden das Arbeitsessen am Donnerstag im Prager Kongresspalast für eine Diskussion über eine gemeinsame Haltung gegenüber dem Irak nutzen. Dies erklärte der NATO-Generalsekretär George Robertson am Mittwoch nach seinem Treffen mit Präsident Václav Havel. Havel und auch Robertson brachten die Hoffnung zum Ausdruck, dass der bevorstehende NATO-Gipfel einen Meilenstein in der bisherigen Geschichte der Allianz darstellen wird. Präsident Havel erinnerte an seine freundschaftlichen Beziehungen zum NATO-Generalsekretär, der den tschechischen Staatspräsidenten in der Vergangenheit auch im Krankenhaus besuchte. Robertson würdigte Havel als Gastgeber des NATO-Gipfels und als einen Kämpfer gegen das kommunistische Regime.

  • 20.11.2002

    Die NATO müsse schnell und umfassend transformiert werden, wenn sie ihre ursprüngliche Aufgabe - die Verteidigung der gemeinsamen Werte - erfüllen solle. Dies erklärte Präsident Vaclav Havel am Mittwoch bei der Eröffnung einer Konferenz, die sich mit der Transformation der NATO beschäftigt und die eine der Begleitveranstaltungen des Prager NATO-Gipfels ist. Weiter sagte Havel, die Allianz müsse imstande sein, neuen Bedrohungen wie z. B. Terroranschlägen entgegenzuwirken. Sie dürfe Havel nicht mehr ein großes, aber ein wenig leeres System darstellen, das über viele Befehlshaber ohne Armee und viele Ausschüsse und Kommissionen ohne bedeutenden Einfluss verfüge. Die NATO müsse imstande sein, schnell Entscheidungen zu treffen und entweder ihre ständigen Schnelleinsatztruppen oder spezialisierte Einheiten verschiedener Armeen zu entsenden, meinte der Präsident.

    Vaclav Havel erinnerte während der Konferenz u.a. daran, dass die NATO neben der Entwicklung gleichberechtigter Beziehungen, z. B. mit Russland, nicht auf ihre eigenen Wertmassstäbe verzichten dürfe. Vaclav Havel kritisierte in diesem Zusammenhang die russische Politik in Tschetschenien. An der Konferenz nehmen z. B. der tschechische Senatspräsident Petr Pithart und die ehemalige US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright teil.

  • 20.11.2002

    Die ehemalige US-Außeniministerin tschechischen Ursprungs, Madeleine Albright, hat am Mittwoch gemeinsam mit dem tschechischen Regierungsbevollmächtigten für den NATO-Gipfel, Alexandr Vondra, an einer Pressekonferenz teilgenommen, die den Titel "Die Transformation der NATO" trug. Sie betonte, sie unterstütze die angekündigte Erweiterung der Nordatlantischen Allianz.

  • 20.11.2002

    Rund 200 Anarchisten protestieren in der Straße Na prikope gegen den Prager NATO-Gipfel. Mit Lärm und lauter Musik wollen sie die Politiker stören, die im unweit gelegenen Repräsentationshaus zum einem Festessen zusammentreffen. Die Umgebung des Repräsentationshauses wird seit Mittwochvormittag von der Polizei überwacht. Die Anarchisten werfen den Politikern u. a. vor, dass sie Geld für Waffen ausgeben, während anderswo in der Welt Menschen hungern. Den Vorbeigehenden bieten die Anarchisten vegetarisches Essen an.

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