• 21.08.2003

    An mehreren Orten der Tschechischen Republik ist am Donnerstag der Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei am 21. August 1968 gedacht worden. Vor dem Gebäude des Tschechischen Rundfunks fand am Vormittag ein Pietätakt unter Teilnahme von Premier Vladimir Spidla und weiteren Politikern statt. Vladimir Spidla bezeichnete den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten als "Beginn einer langen und brutalen Dunkelheit" in der Tschechoslowakei. Es sei noch schmerzhaft, wie viele Tschechen damals mit den Besatzern um der eigenen Karriere Willen kooperiert hätten, sagte der Premier und fügte hinzu, der 21. August 1968 sei ein Beweis, wie leicht man Freiheit verlieren könne und wie schwer es sei, sie wieder zu erlangen.

  • 21.08.2003

    Ein unbekannter Täter hat in der Nacht auf Donnerstag das Mahnmal für die Opfer des Kommunismus in Prag beschädigt. Die Plastiken von Olbram Zoubek, die die politischen Gefangenen der fünfziger Jahre symbolisieren, wurden von dem Täter beschmiert. Die Vizevorsitzende der Konföderation politischer Gefangener, Nadezda Kavalirova, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, die Konföderation sehe darin einen Racheakt seitens der Bolschewiken. Von einem politischen Hintergrund der Tat zeuge - so Kavalirova - eindeutig die Tatsache, dass es zu der Beschädigung gerade am 21. August gekommen sei.

  • 21.08.2003

    Nach 35 Jahren konnte die tschechische Öffentlichkeit am Donnerstagabend voraussichtlich zum ersten Mal Aufnahmen von der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates über die Invasion in die Tschechoslowakei im August 1968 sehen können. Im Archiv der UNO wurde eine ca. drei Stunden lange Aufzeichnung der Sitzung aufbewahrt, die vom 21. bis zum 24. August 1968 stattfand.

  • 21.08.2003

    Der japanische Premier Junichiro Koizumi, der seit Mittwoch zu einem dreitägigen Besuch in Tschechien weilt, hat seinen tschechischen Amtskollegen Vladimir Spidla um diplomatische Unterstützung bei der Lösung des Nordkorea-Problems ersucht. Beide Premierminister einigten sich darauf, dass die Lage auf der Koreanischen Halbinsel auf einem friedlichen und diplomatischen Weg gelöst werden und Nordkorea auf Kernwaffen verzichten müsse. Dies wurde u.a. in einer gemeinsamen Erklärung über die strategische Partnerschaft zwischen Tschechien und Japan festgestellt, die beide Premierminister am Donnerstag in Prag unterzeichneten.

    Junichiro Koizumi hat am Donnerstagvormittag auf dem Prager Wenzelsplatz Kränze am Denkmal des hl. Wenzel sowie der Studenten Jan Palach und Jan Zajic niedergelegt, die sich 1969 aus Protest gegen die Besatzung der Tschechoslowakei durch die Warschauer-Pakt-Truppen am eigenen Leib verbrannt hatten. Der japanische Premier wurde vom tschechischen Vizeaußenminister Jan Kohout begleitet. Kohout zufolge interessierte sich Koizumi für Einzelheiten über den Verlauf der Invasion vom August 1968. Anschließend besichtigte Koizumi die Karlsbrücke und sprach auch mit japanischen Touristen.

  • 21.08.2003

    Polizisten der schnellen Eingreiftruppe werden offensichtlich ab September tschechische Diplomaten und Beamte in Bagdad beschützen. Diese Aufgabe wird die Polizei von der Armee übernehmen. Über diese Möglichkeit diskutierten am Donnerstag Vertreter des Prager Außen-, Verteidigungs- und Innenministeriums.

  • 21.08.2003

    Am ersten Tag des neuen Schuljahrs, dem 1. September, wird offensichtlich nicht unterrichtet, da die Lehrer höchstwahrscheinlich streiken werden. Der Chef des Gewerkschaftsverbandes der Beschäftigten im Schulwesen, Frantisek Dobsík, erklärte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass ungefähr die Hälfte der Schulen den Lehrerstreik unterstütze. Die Gewerkschafter rechnen damit, dass die Zahl der streikenden Schulen noch ansteigen wird. Die Führung des Gewerkschaftsverbandes hat vor, auf der Beratung der Schulgewerkschaften am Freitag einen eintägigen Warnstreik vorzuschlagen. Dobsík zufolge warte eine Reihe von Schulen mit ihrer Entscheidung über den Streik eben auf das Resultat der für Freitag einberufenen Beratung.

  • 21.08.2003

    Drei Beamte des neu errichteten albanischen Umweltministeriums sind diese Woche nach Tschechien gekommen, um sich mit der Struktur und Arbeit des tschechischen Umweltressorts bekannt zu machen. Sie sammeln z. B. Informationen über die Legislative und die Kontrolle der Einhaltung von Umweltgesetzen. Der einwöchige Forschungsaufenthalt albanischer Experten in Tschechien wurde vom britischen Ministerium für internationale Entwicklung vermittelt und finanziert.

  • 20.08.2003

    Der tschechische Premier Vladimir Spidla hat am Mittwoch den Terroranschlag auf den UNO-Sitz in Bagdad scharf verurteilt. Die in Bagdad arbeitenden tschechischen Diplomaten und Experten werden in sicherere Zonen umziehen und ihre Bewegung im Irak wird sich nach strengeren Regeln richten. Dies gab Spidla nach einem Treffen mit Außenminister Cyril Svoboda und Verteidigungsminister Miroslav Kostelka bekannt, auf dem über die Sicherheitsmaßnahmen beraten wurde. Über eine eventuelle Verstärkung des Polizeischutzes soll am Donnerstag entschieden werden.

    Die Tschechische Republik hat im Irak 79 Militärpolizisten im Einsatz, die vorwiegend den Schutz des 7. Feldlazaretts in Basra gewährleisten und die gemeinsam mit den Briten in der dortigen internationalen Division stationiert sind. Die tschechischen Diplomaten in Bagdad werden von etwa 15 Polizisten bewacht.

  • 20.08.2003

    Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi ist am Mittwochnachmittag zu einem dreitägigen Besuch in Tschechien eingetroffen. Als wichtigste Themen der Prager Visite wurden im Vorfeld des Besuchs der Ausbau der bilateralen Beziehungen noch vor dem EU-Beitritt Tschechiens sowie japanische Investitionen hierzulande genannt. Am Donnerstag trifft Koizumi mit seinem tschechischen Amtskollegen Vladimir Spidla zusammen.

  • 20.08.2003

    Am Mittwoch wurde am Mittelböhmischen Kreisgericht in Prag der Gerichtsprozess gegen den ehemaligen Finanzminister Ivo Svoboda und dessen Ex-Beraterin Barbora Snopková fortgesetzt. Beide werden der gesetzwidrigen Veräußerung des ehemaligen Kinderwagenherstellers Liberta beschuldigt, bei der sie finanzielle Mittel in einer Gesamthöhe von 5,6 Millionen Kronen (ca. 175.000 Euro) veruntreut haben sollen. Ex-Minister Svoboda lehnte es ab, vor Gericht auszusagen. Snopkova versuchte wiederum fünf Stunden lang, das Gericht von ihrer Unschuld zu überzeugen.

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