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11.08.2003
Die "Böhmisch-mährische Konföderation der Gewerkschaftsverbände" (CMKOS) hat am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung für September weitere Protestmaßnahmen gegen die von der Regierung geplante Finanzreform beschlossen. Außerdem bewilligten die Delegierten drei Änderungsvorschläge zum Reformentwurf, die mithilfe einiger gewerkschaftsnaher Abgeordneter im Parlament vorgelegt werden sollen. Die Vorbehalte der Arbeitnehmervertretungen gegen die Reformpläne des Kabinetts betreffen vor allem einige Punkte im Bereich des Pensionssystems und der Krankenversicherung, aber auch die Besoldung im öffentlichen Dienst. Die sozialliberale Regierung von Premierminister Vladimir Spidla will bis zum Jahr 2006 200 Milliarden Kronen, das sind fast 6,5 Milliarden Euro einsparen.
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11.08.2003
Michal Zitko, Herausgeber der tschechischen Übersetzung von Hitlers Buch "Mein Kampf", wurde am Montag von einem Prager Bezirksgericht zu 22 Monaten bedingter Haft verurteilt. In einem ersten Prozess hatte das Urteil drei Jahre bedingt gelautet, das Obere Gericht hatte dieses damals jedoch wegen inhaltlicher Verfahrensmängel aufgehoben und den Prozess an die niedrigere Instanz zurückverwiesen. Zitko, der der Verunglimpfung von Nationen, Rassen und Überzeugungen schuldig gesprochen wurde, legte sofort Berufung ein. Die unkommentierte Übersetzung von "Mein Kampf" war im Januar 2000 in einer Auflage von 100.000 Stück erschienen. 90.000 davon wurden verkauft, den Rest beschlagnahmte die Polizei.
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10.08.2003
Der tschechische Ex-Präsident Václav Havel ist am Sonntag auf der Weltfriedenskonferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur mit dem Hauptpreis geehrt worden. Der an ihn verliehene Preis für seinen unerschrockenen alltäglichen Einsatz im Kampf für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt und für seine Verdienste bei der Durchsetzung und Wahrung der Prinzipien der Freiheit und gegenseitigen Toleranz wurde in Havels Abwesenheit vom tschechischen Botschafter in Malaysia, Vítezslav Grepl, entgegen genommen.
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10.08.2003
Auf dem Gelände des umstrittenen tschechischen Chemiewerks Spolana im mittelböhmischen Neratovice haben am Sonntag Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace für Entschädigungszahlungen des Unternehmens an Landwirte und ehemalige Mitarbeiter protestiert. Acht Mitglieder, unter anderem aus Deutschland und Österreich, hatten am frühen Morgen einen rund 200 Meter hohen Schornstein bestiegen und ein Transparent mit der Aufschrift "Stopp Dioxin-Quecksilber" enthüllt, bestätigte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Organisation waren in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Mitarbeiter des Werks durch Quecksilber, Chlor und Dioxin krank geworden. Zudem seien durch den Austritt von Schadstoffen Landwirte in der Umgebung geschädigt worden. Das Unternehmen weigere sich, hier Verantwortung zu übernehmen, kritisierte ein Greenpeace-Mitarbeiter. "Spolana" weist diese Darstellung zurück. Wegen aufkommender Winde haben die Greenpeace-Aktivisten ihre Aktion am Sonntag kurz vor 18 Uhr vorzeitig beendet.
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10.08.2003
Mit der Anhörung von Zeugen und Gutachtern wird am Montag beim Gericht des Prager Stadtbezirks 7 der Prozess gegen Michal Zítek, den Herausgeber der unkommentierten tschechischen Übersetzung des Hitlerbuchs "Mein Kampf", fortgesetzt. Der Verleger sieht sich in diesem Prozess mit der Anklage konfrontiert, er habe zur Unterstützung und Propagierung von Bewegungen, die die Bürgerrechte und -freiheiten unterdrücken, beigetragen.
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10.08.2003
Ein Jahr nach der spektakulären "Hochwasserflucht" des Seebärs Gaston aus dem Prager Zoo nach Sachsen-Anhalt ist am Sonntag im Tierpark der Moldaustadt der Nachwuchs von "Tschechiens bekanntestem Flutopfer" präsentiert worden: Die auf den Namen Abiba ("Blume") getaufte Robbe wurde vor wenigen Wochen geboren und misst 70 Zentimeter. Gaston habe das Weibchen Bara wenige Tage vor der Flut befruchtet, sagte Direktor Petr Fejk bei der Feier im Zoo, an der etwa 200 Besucher teilnahmen. Der zwölf Jahre alt gewordene Seebär hatte im vorjährigen August die verheerende Überschwemmung zur Flucht nach Deutschland genutzt. Die Jagd auf ihn und sein späterer Tod infolge von Überanstrengung hatten viel Aufsehen erregt.
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10.08.2003
Der Zoologische Garten in der mährischen Metropole Brno/Brünn, der in diesem Jahr das 50. Jahr seines Bestehens feiert, konnte am Sonntag seinen 12-millionsten Besucher begrüßen. Wie die Tierparkangestellte Miroslava Vitulová der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, war der Jubiläumsbesucher der erst dreijährige Jakub Sardický aus dem mährischen Cejkovice.
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10.08.2003
Trotz der großen Hitze haben es sich an diesem Wochenende wieder zehntausende Menschen nicht nehmen lassen, das traditionelle Chodenfest in Domazlice/Taus zu besuchen. Erneut gab es die besonders beliebten Klänge des Choden-Dudelsacks, Zimbal- und Blasmusik, Nachtwächter und eine Reihe von Volkskünstlern Freitagabend bis Sonntag zu hören und zu sehen. Das populäre Volksfest, das an die Folklore und Eigentümlichkeiten des chodischen Landstrichs erinnern soll, wurde in diesem Jahr zum bereits 48. Male in der westböhmischen Kleinstadt veranstaltet.
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08.08.2003
Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin hat ein defektes Ventil zu einer mehrstündigen Leistungssenkung geführt. Die Störung sei am Donnerstagabend im zweiten Reaktorblock aufgetreten, sagte AKW-Sprecher Václav Brom am Freitag. Da der erste Block den gesamten August über abgestellt ist, habe das Kraftwerk daraufhin für einige Stunden keinen Strom ans Netz geliefert. Nachdem der Fehler beseitigt worden sei, habe man den Reaktor am Freitag schrittweise wieder auf fast 100 Prozent Leistung gesteigert, sagte Brom. Die atomare Sicherheit des Reaktors sei nicht gefährdet gewesen.
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07.08.2003
Der deutsche Bundesumweltminister Jürgen Trittin kam am Donnerstag zu einem Kurzbesuch in die Tschechische Republik. In der Nähe der mittelböhmischen Gemeinde Kly nahm er an der Inbetriebnahme der Elbe-Messstation Obristvi teil. Diese Messstation, mit der der Grad der Wasserverschmutzung im Fluss überprüft wird, wurde durch die Überflutungen im August vorigen Jahres zerstört. An ihrer Erneuerung beteiligten sich die Umweltministerien Tschechiens und Deutschlands. Die Kosten für die Reparatur der Anlage wird mit 10 Millionen Kronen, das sind mehr als 310.000 Euro beziffert.
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