• 10.10.2001

    Die gemeinnützige Gesellschaft "Mensch in Not" wird eine ständige humanitäre Mission in Nordafghanistan und in Tadschikistan einrichten. Der Gesellschaftsdirektor Tomas Pojar informierte am Dienstag darüber, dass der tschechische Journalist Jaromir Stetina die Mission bereits direkt vor Ort vorbereitet. Weitere drei Mitarbeiter, darunter ein Arzt, sollen in den nächsten Tagen in die betroffene Region abreisen.

  • 10.10.2001

    Die mährische Metropole Brno/Brünn wird eine Summe in Höhe von einer Million Kronen an die US-Städte Washington und New York spenden. Die humanitäre Hilfe wurde am Dienstag vom Brünner Stadtrat gebilligt. Die Summe wird auf das Konto des Tschechischen Roten Kreuzes überwiesen, das eine öffentliche Geldsammlung ausgeschrieben hat.

  • 10.10.2001

    Die Innenminister aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei kommen heute in Budapest zusammen, um die Tätigkeit gemeinsamer Arbeitsgruppen auszuwerten. Die Minister werden u.a. Informationen über den Fortschritt bei der Gründung gemeinsamer Arbeitsstätten an den Staatsgrenzen austauschen sowie die Anpassung der Visumspolitik ihrer Länder an die EU-Legislative erörtern. Die gemeinsamen Arbeitsgruppen im Bereich des Kampfes gegen Kriminalität waren 1999 im österreichischen Melk ins Leben gerufen worden.

  • 09.10.2001

    Der tschechische Präsident Václav Havel hat am Montag demonstrativ den Prager US-Sender "Radio Free Europe" (RFE) besucht, der wegen seiner politischen Sendungen nach Afghanistan als stark gefährdetes Objekt für Terroranschläge gilt. Bei einem Gang durch das Funkhaus sprach Havel den Redakteuren seine Anerkennung aus. Der zentral gelegene Sender, den derzeit vier Panzerwagen schützen, strahlt seit 1998 regimekritische Programme auch in den Irak aus.

    RFE war 1995 von München nach Prag gezogen und hatte während des Kalten Krieges als einer der wenigen Sender über den damaligen Dissidenten Havel berichtet. "Wenn RFE nichts gesendet hätte, hätte ich womöglich länger im Gefängnis gesessen", sagte Havel am Montag.

  • 09.10.2001

    Das Kommando der Bodenstreitkräfte der Tschechischen Armee traf nach den militärischen Schlägen der USA und Großbritanniens auf terroristische Ziele in Afghanistan weitere außerordentliche Sicherheitsvorkehrungen. Die Soldaten verstärkten u.a. die Bewachung von militärischen Objekten. Im Falle der Eliteeinheit der schnellen Eingreiftruppe und der Antichemischen Kompanie, die für den möglichen NATO-Einsatz während des Konflikts auf Abruf stehen, wurde das Regime der erhöhten Einsatzbereitschaft weiter optimiert. Dies gab der Sprecher der Bodenstreitkräfte Zdenek Kroutil am Montag der Nachrichtenagentur CTK bekannt.

  • 09.10.2001

    Die Tschechische Republik ist darauf vorbereitet, die militärischen Schläge der Vereinigten Staaten gegen die Terroristen in Afghanistan unter anderem durch die Bereitstellung von Flugzeugen vom Typ TU-154 nebst Besatzung zu unterstützen. Das erklärte der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman am Montag in Prag vor Journalisten, wobei er darauf verwies, dass die Amerikaner selbst Interesse an solch einer Maschine bekundet hätten und diese auch schon diese Woche benutzen könnten. Zeman schloss nicht aus, dass sich die Tschechische Republik auch noch in anderer Form den antiterroristischen Aktionen anschließen werde.

    Wie der Sprecher des Generalstabschefs der Tschechischen Armee Vladimír Palan anführte, werden diese Flugzeuge außerhalb der Krisenzone zum Einsatz kommen und vor allem Personen und Güter zwischen Europa und den USA transportieren. Außenminister Jan Kavan ergänzte, dass die tschechische Regierung bis Dienstag den Bescheid erhalten werde, ob die Vereinigten Staaten das Angebot zur Nutzung von ein bis zwei Flugzeugen dieses Typs wahrnehmen werden.

  • 09.10.2001

    Für die Flüchtlinge aus dem Norden Afghanistans ist derzeit bereits eine humanitäre Hilfe in Höhe von fünf Millionen Kronen (ca. 280.000 Mark) von Seiten des tschechischen Außenministeriums vorbereitet. Dies erklärte der Sprecher des Ministeriums Ales Pospisil am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, wobei er darauf verwies, dass dieser Betrag hauptsächlich in die Entsendung von Medikamenten gesteckt werde. "Zur Zeit sind wir auf die Freisetzung eines Betrags von fünf Millionen Kronen vorbereitet, doch dass muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein," ergänzte Pospisíl.

  • 09.10.2001

    Über die militärischen Angriffe gegen die Terroristen in Afghanistan, die am Sonntagabend durch die Vereinigten Staaten und Großbritannien eröffnet wurden, wird der Auswärtige Ausschuss des tschechischen Abgeordnetenhauses am Dienstag verhandeln. Bei ihrem Zusammentreffen wird auch der tschechische Außenminister Jan Kavan zugegen sein, um die Abgeordneten über die Hintergründe des Angriffs und dessen Auswirkungen zu informieren.

  • 09.10.2001

    Auf die US-amerikanischen und britischen Militäraktionen in Afghanistan haben mehrere tschechische Spitzenpolitiker noch am Sonntagabend reagiert. Der tschechische Präsident Václav Havel hat dem militärischen Schlag gegen die Terroristen in Afghanistan seine absolute Unterstützung zugesagt. Die gut überlegten Schläge " so Havel " gelten nicht Afghanistan und nicht dem Islam, sie gelten keiner Nation oder Religion. Sie dienten dem Schutz der zivilisierten Werte, die viele Religionen, Kulturen und Länder verbinden. Es gebe Momente, in denen die Verteidigung von Freiheiten auch Opfer erfordere, unterstrich das Staatsoberhaupt.

    Dem militärischen Schlag der Vereinigten Staaten und Großbritanniens gegen die Terroristen stimmten auch der tschechische Premier Milos Zeman und der Chef des tschechischen Abgeordnetenhauses Václav Klaus zu. Die USA und ihre Verbündeten haben die volle Unterstützung der Tschechischen Republik, und das nicht nur politisch und moralisch, sondern auch militärisch, bekräftigte Regierungssprecher Libor Roucek den Standpunkt von Ministerpräsident Milos Zeman.

  • 09.10.2001

    Die in Tschechien lebenden Muslime haben die Hoffnung ausgedrückt, dass im Zusammenhang mit den militärischen Operationen der NATO-Verbündeten USA und Großbritannien in Afghanistan nur die Schuldigen der terroristischen Angriffe vom 11. September bestraft werden. Offiziell wollten die Anhänger des Islam dem Vorgehen der USA weder zustimmen noch es verurteilen, auch wenn sie sich noch im September mit der zu erwartenden Bombardierung des die Terroristen um Osama bin Laden schützenden Landes nicht einverstanden erklärt hatten.

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