• 27.10.2001

    Der mutmaßliche Flugzeug-Attentäter Mohammed Atta hat sich nach Angaben des tschechischen Innenministers Stanislav Gross im Frühjahr in Prag mit einem Agenten des irakischen Geheimdienstes getroffen. Zu dieser Begegnung sei es einige Woche vor dem 22.April gekommen, an dem der in Prag stationierte irakische Diplomat Al-Ani ausgewiesen wurde. Gross zufolge sei Atta auch am 2.Juni 2000 mit einem Fernlienien-Bus aus Deutschland nach Tschechien gekommen und einen Tag nach der Einreise in die USA geflogen. Presseberichte, wonach Atta zwei Tage zuvor wegen fehlender Dokumente am Prager Flughafen die Einreise verwehrt worden sei, konnte der Minister nicht bestätigen. Nicht auszuschließen sei, so Gross, dass Atta auch am 31.Mai 2000 Tschechien besucht habe. Er informierte gleichzeitig über die Forderung der US-amerikanischen Regierung, alle Piloten der tschechischen Airlines zu überprüfen, die in die USA fliegen.

  • 27.10.2001

    Nach Ungarn hat nun auch Tschechien eine Wartefrist für die Freizügigkeit seiner Arbeitnehmer auf dem EU-Arbeitsmarkt akzeptiert. Das erklärte der tschechische EU-Chefunterhändler Pavel Telicka am Freitag nach Verhandlungen in Brüssel. Dies bedeute aber nicht, dass Tschechien den von der EU festgelegten Bedingungen zustimme. Sie seien im Gegenteil nicht berechtigt, sagte Telicka in diesem Zusammenhang. Er verwies auch darauf, dass nichts Besseres mehr auszuhandeln sei. Tschechien muss sich nach dem EU-Beitritt auf eine Übergangsfrist von bis zu sieben Jahre einstellen, in der die EU-Arbeitsmärkte für die Arbeitskräfte aus Tschechien nicht zugänglich sein werden.

  • 26.10.2001

    Am heutigen Freitag finden unter belgischem Vorsitz verschiedene Beitrittsgespräche zwischen EU-Vertretern und der Tschechischen Republik statt. Wie der tschechische EU-Chefunterhändler Pavel Telicka verkündete, erwartet er, bis Ende des Jahres weitere 3-4 Kapitel der Beitrittsverhandlungen schließen zu können. Mit großer Wahrscheinlichkeit werde das Finanzkapitel schon heute abgeschlossen, erklärte Telicka gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Bisher noch nicht zu erfahren war, ob die tschechische Regierung Telicka das bereits Mandat erteilt hat, auch das Kapitel über die Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt abzuschließen. In diesem Fall müsste man eine 2- maximal 7 jährige Übergangsfrist in Kauf nehmen.

    Autor: Olaf Barth
  • 25.10.2001
    Autor: Olaf Barth
  • 23.10.2001

    Die afghanische Drogenmafia hat wahrscheinlich vor dem Beginn der militärischen Schläge der USA in Afghanistan eine große Menge Heroin nach Europa geschickt, um sich somit finanziell abzusichern. Dies sagte am Montag der Direktor der Antidrogenzentrale Jiri Komorous vor Journalisten und fügte hinzu, dass die Informationen bisher unbestätigt seien. Laut Komorous sollten die Drogen über die Tschechische Republik nach Europa gebracht werden. Die Polizei habe Informationen, denen zufolge die afghanische Drogenmafia versucht, Drogen nach Tschechien zu schmuggeln und von dort aus dann die weiteren europäischen Länder zu versorgen.

  • 23.10.2001

    Die tschechischen Sicherheitskräfte haben bisher nur Beweise darüber, dass der Terrorist Muhammad Atta zweimal in der Tschechischen Republik war, wobei er sich einmal nur im Transitraum aufgehalten habe. Beim zweiten Besuch hat er das Gebiet der Tschechischen Republik betreten. Ohne weitere Details zu nennen, teilte dies am Montag die Pressesprecherin des tschechischen Polizeipräsidiums Ivana Zelenakova mit und fügte hinzu, dass sich die Polizei zu den Informationen, die in den Medien bezüglich Attas Aufenthalt und seiner möglichen Kontakte veröffentlicht wurden, nicht äußern werde. Dem amerikanischen FBI zufolge war Muhammad Atta einer der Selbstmordpiloten, die am 11. September mit den entführten Flugzeugen die Attentate in New York und Washington verübt haben. Der Aussage von Sprecherin Zelenakova zufolge hat sich Atta bei den zwei Tschechien-Besuchen mit seinen Dokumenten ausgewiesen. Weitere mögliche Besuche von Atta unter einem anderen Namen sowie mögliche Kontakte werden von der Polizei untersucht. Die Polizei verfüge bereits über eine Reihe von Angaben, die allerdings im Hinblick auf die Ernsthaftigkeit des Falles nicht veröffentlicht werden.

  • 23.10.2001

    Der Granatwerfer, der am Donnerstag in der Nähe des Prager Flughafens Ruzyne gefunden wurde, gehört zu einer Serie, mit der im Jahre 1980 die Kräfte des Innenministeriums ausgestattet wurden. Nach der Teilung der Tschechoslowakei wurde ein Großteil dieser Granatwerfer in die Slowakei geschickt. Der Nachrichtenagentur CTK sagte dies am Montag die Sprecherin des Polizeipräsidiums Ivana Zelenakova. Zelenakova zufolge bleibt es nun festzustellen, ob das gefundene Exemplar zu dem Teil gehört, der in die Slowakei geschickt wurde oder zu dem, der für die Tschechische Republik bestimmt wurde. Die tschechische Polizei werde sich an ihre slowakischen Kollegen wenden, um den Ursprung der Waffe festzustellen, sagte Zelenakova.

  • 23.10.2001

    Der Prager Flughafen Ruzyne hat vom Anfang des Jahres bis zum September um 14,5 Prozent mehr Passagiere als im selben Zeitraum des vergangenen Jahres abgefertigt. Der Flughafen hat nach den Attentaten in den USA im September keinen deutlichen Rückgang bei den Passagieren verzeichnet. Im aktuellen Monat ist der Prozentsatz der abgefertigten Passagiere um ca. 11 Prozent gestiegen. Dies sagte der Nachrichtenagentur CTK am Montag die Sprecherin der Tschechischen Verwaltung der Flughäfen Vlasta Pallova. Einen spürbaren Rückgang der Reisenden könne man Pallova zufolge im letzten Quartal erwarten.

  • 22.10.2001

    Die Sicherheitsmaßnahmen, die wegen der Drohung der Terroranschläge getroffen worden sind, werden Tschechien bis Ende dieses Jahres offensichtlich einige Hundert Mio. Kronen kosten. Allein in den vergangenen vier Wochen gaben das Innen- und das Verteidigungsministerium 60 Mio. Kronen für die Sicherheitsvorkehrungen aus. Darüber informierte am Samstag das öffentlich- rechtliche Tschechische Fernsehen. Wenn strategische Gebäude auch weiterhin überwacht werden sollen, wird das Finanzministerium die für die Polizei und Armee notwendigen finanziellen Mittel aus den Budgets der anderen Ressorts schöpfen müssen, da mit ähnlichen zusätzlichen Ausgaben nicht gerechnet wurde. Nach Informationen des Fernsehsenders hat jedoch bislang keines der beiden erwähnten Ministerien das Finanzministerium um Hilfe ersucht.

  • 22.10.2001

    Das südböhmische Atomkraftwerk Temelin hat am Sonntag die Leistung im ersten Reaktorblock von 55 auf 75 Prozent erhöht. Derzeit speise die Anlage rund 705 Megawatt Energie ins Stromnetz des Landes, sagte der AKW-Sprecher Milan Nebesar.

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