-
29.01.2003
Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Mittwoch seinen letzten Auslandsbesuch als Staatsoberhaupt absolviert. Symbolträchtig wählte er die benachbarte Slowakei als Ziel. Über das Programm des Staatsoberhauptes in der slowakischen Hauptstadt berichtet aus Bratislava Martina Schneibergova:
In Bratislava reiste das tschechische Präsidentenpaar zuerst zum Grab von Alexander Dubcek, wo Präsident Havel Blumen niederlegte. Danach wurde er im Präsidentenpalais in Bratislava vom slowakischen Staatspräsidenten Rudolf Schuster empfangen, der Vaclav Havel den Orden des Weißen Doppelkreuzes verlieh; wie Schuster betonte, vor allem für Havels Verdienste um die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Schuster sagte, Havel habe die Slowakei bei ihrem NATO-Beitritt unterstützt und setzte sich auch für sie ein, als das Land Probleme hatte. Havel unterstrich, er schätze die Auszeichnung sehr, sie sei für ihn nicht nur eine formale Angelegenheit. Während der folgenden Gespräche diskutierten die beiden Staatspräsidenten über die Zusammenarbeit im Rahmen der NATO sowie künftig im Rahmen der Europäischen Union, aber auch in der Visegrader Staatengruppe. Sie erklärten, diese Zusammenarbeit habe einen anderen Sinn als am Anfang, sei aber sehr wichtig. Thema der Gespräche war auch die Suche nach Havels Nachfolger im Präsidentenamt. Schuster bezeichnete Havel als eine Persönlichkeit, die einen festen Platz auch in der slowakischen Geschichte hat.
Nach den Gesprächen mit Premier Mikulas Dzurinda verlieh Vaclav Havel am Mittwochabend auf der tschechischen Botschaft in Bratislava einigen tschechischen Persönlichkeiten hohe tschechische Auszeichnungen. Mit dem Orden des Weißen Löwen wurde der 1992 verstorbene Politiker Alexander Dubcek in memoriam ausgezeichnet. Den selben Orden bekam auch Generalmajor Anton Petrak, der während des Zweiten Weltkriegs im Ausland gegen die Nazis kämpfte, in den 50er Jahren im kommunistischen Gefängnis saß. Mit dem Masaryk-Orden zeichnete Havel seinen Freund aus der Dissidentenzeit, den slowakischen Politiker und Philosoph Miro Kusy, aus. Mit den Verdienstmedaillen wurden vor allem hervorragende slowakische Künstler ausgezeichnet, z.B. der weltbekannte Opernsänger Peter Dvorsky. Unter den Ausgezeichneten war auch der vor einem Monat verstorbene slowakische Schauspieler Julius Satinsky. Im Namen aller Ausgezeichneten hielt Generalmajor Petrak, in der er Vaclav Havel dankte.
-
29.01.2003
Die Stadt Leipzig hat einen Bericht der tschechischen Nachrichtenagentur CTK dementiert, sie sei an dem Neon-Herz von Prag interessiert. Dieses leuchtet bis zum diesem Freitag an der Prager Burg. Die Sprecherin der Stadt Leipzig, Kerstin Kirmes, dementierte am Dienstagabend ein solches Interesse. Der tschechische Objektkünstler Jiri David hatte das 15 Meter hohen Neon-Herz am 17. November aktiviert. Über den umstrittenen Kunstgegenstand wurde heftig diskutiert und er wurde auch Ziel einiger Sabotage-Akte.
-
28.01.2003
Vaclav Havel ist heute morgen in Bratislava eingetroffen, wo er seinen letzten Staatsbesuch als tschechischer Präsident begonnen hat. Diesem Besuch messe er eine besondere, eher symbolische Bedeutung bei, sagte Havel unmittelbar vor seiner Abreise aus Prag. Vom Flughafen in der slowakischen Hauptstadt fuhr er zuerst zum Grab von Alexander Dubcek und anschließend zu einem Abschiedstreffen mit dem slowakischen Präsidenten Rudolf Schuster auf der Burg von Bratislava. Auf dem Programm der eintägigen Slowakei-Visite stehen auch Treffen des tschechischen Präsidenten mit weiteren Spitzenpolitikern des Landes, darunter auch mit dem Regierungschef Mikulas Dzurinda.
-
28.01.2003
Bereits am Dienstag hat sich Vaclav Havel mit seinen polnischen und österreichischen Amtskollegen, Alexander Kwasniewsi und Thomas Klestil, in Prag getroffen. Die Staatsoberhäupter Polens und Österreichs waren nach Prag gekommen, um sich persönlich von Havel zu verabschieden, dessen Amtszeit am 2.Februar definitiv abläuft. Bei einem offiziellen Abschiedstreffen auf der Prager Burg hatte Klestil den Gastgeber zuvor als "großen Präsidenten, bedeutenden Europäer und Idol einer ganzen Generation" gewürdigt. Am Nachmittag kamen die drei in Begleitung ihrer Ehefrauen zu einem gemeinsamen Mittagessen im Prager Restaurant Bellevue zusammen.
-
28.01.2003
Der Vorsitzende der Christdemokraten, Cyril Svoboda, der Vorsitzende der Unionisten, Petr Mares, sowie der Chef der Sozialdemokratischen Partei, Vladimir Spidla, wollen in einer Pause während der heutigen Regierungssitzung über die Wahl eines neuen Präsidenten verhandeln. Die Chefs der Parteien der Regierungskoalition konnten sich bei einem Treffen am Dienstag nicht auf einen gemeinsamen Präsidentschaftskadidaten einigen. Nach einer zweistündigen Diskussion versicherten sie jedoch vor Journalisten, weiterhin miteinander und auch mit anderen im Parlament vertretenen politischen Kräften verhandeln zu wollen. Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) besteht nach wie vor auf Vaclav Klaus als Präsidentschaftskandidaten, dieser gilt jedoch für die Regierungsparteien als inakzeptabel.
-
28.01.2003
Tschechien hat am Montag mit der Entsendung weiterer Soldaten einer ABC-Waffen-Abwehreinheit aus Liberec (Reichenberg) nach Kuwait begonnen. In der Nacht auf Montag brachten zwei Transportflugzeuge insgesamt 26 Personen und ca 200 Tonnen Fracht, darunter Kraftfahrzeuge und Container mit Material, auf die Basis der Einheit am Persischen Golf. Bis Freitag sollen insgesamt 107 Experten und 40 Spezialgeräte von Prag aus in die Region geflogen werden, sagte ein Armeesprecher. Damit würde die bereits in Kuwait befindliche Einheit auf etwa 360 Soldaten aufgestockt. Tschechien, das seit 1999 der NATO angehört, hatte vor etwa zwei Wochen dem Wunsch der USA zugestimmt, bei einem Krieg gegen den Irak die ABC-Abwehreinheit zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung ist jedoch ein entsprechender UN-Beschluss oder der Ersteinsatz von ABC- Waffen durch den Irak. Am Montag sind zehn tschechische Militärchirurgen nach Afghanistan abgeflogen, wo sie die Tätigkeit des dortigen tschechischen Feldlazaretts fortsetzen sollen. Dieses wirkte in Afghanistan im Rahmen der ISAF-Mission bis Ende vergangenen Jahres.
-
28.01.2003
Präsident Vaclav Havel hat am Dienstag zum letzten Mal während seiner Amtszeit einen Verfassungsrichter ernannt. Der 56-jährige Botschafter der Tschechischen Republik beim Europa-Rat in Straßburg, Jiri Mucha, ersetzt den im Vorjahr verstorbenen Vlastimil Sevcik. Damit hat Vaclav Havel seinen letzten offiziellen Akt im Thronsaal der Prager Burg vollzogen. Für weitere neun von insgesamt 15 Verfassungsrichtern wird im Juli dieses Jahres das Mandat enden.
-
27.01.2003
Der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski und sein österreichischer Amtskollege Thomas Klestil kommen heute nach Prag, um sich persönlich von dem tschechischen Präsidenten Vaclav Havel zu verabschieden. Dessen Mandat läuft an diesem Sonntag ab. Havel war insgesamt fast 13 Jahre im Amt, zunächst als tschechoslowakischer, dann als tschechischer Präsident.
-
27.01.2003
Tschechien hat am Montag mit der Entsendung weiterer Soldaten einer ABC-Waffen-Abwehreinheit aus Liberec (Reichenberg) nach Kuwait begonnen. Bis Freitag sollen insgesamt 107 Experten und 40 Spezialgeräte von Prag aus in die Region geflogen werden, sagte ein Armeesprecher. Damit würde die bereits in Kuwait befindliche Einheit auf etwa 360 Soldaten aufgestockt. Tschechien, das seit 1999 der NATO angehört, hatte vor etwa zwei Wochen einem Wunsch der USA zugestimmt, bei einem Krieg mit dem Irak die ABC-Abwehreinheit zur Verfügung zu stellen. Voraussetzung ist jedoch ein entsprechender UN-Beschluss oder der Ersteinsatz von ABC- Waffen durch den Irak.
-
27.01.2003
Die Sozialdemokraten drohen, dass sie selbst die Rechtsbefugnisse des Präsidenten ausüben werden, wenn die übrigen politischen Parteien nicht willens sind, einen allgemein akzeptablen Nachfolger für Vaclav Havel zu finden und diesen in der dritten Wahlrunde zu wählen. Der Vorsitzende der liberalen Freiheitsunion, des Koalitionspartners der Sozialdemokraten, Petr Mares, sagte der Nachrichtenagentur CTK, dass seine Partei derartigen Druck nicht zulasse. Der Chef der Christdemokraten, Cyril Svoboda, hält eine Einigung für möglich. Bereits nach der zweiten Wahlrunde bezeichnete der sozialdemokratische Regierungschef Vladimir Spidla als Grund für das Scheitern der beiden Wahlrunden die Tatsache, dass politisch allzu gebundene Personen nominiert wurden.
Pages
- « první
- ‹ předchozí
- …
- 7654
- 7655
- 7656
- 7657
- 7658
- 7659
- 7660
- 7661
- 7662
- …
- následující ›
- poslední »