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13.12.2002
Der tschechische Ministerpräsident Vladimír Spidla hat am Freitag Vormittag am Rande des EU-Gipfels mehrere Kurzgespräche mit einer Reihe seiner Amtskollegen aus den EU-Mitgliedsländern geführt. Neben dem österreichischen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sprach er ebenso mit dem britischen Premier Tony Blair, den Ministerpräsidenten Finnlands und Schwedens Paavo Lipponen und Göran Persson sowie den Regierungschefs von Belgien und Luxemburg, Guy Verhofstadt und Jean-Claude Juncker. Bei diesen Gesprächen versuchte Spidla seine Amtskollegen von den gerechtfertigten Ansprüchen der Tschechischen Republik zu überzeugen, insbesondere was die finanziellen Zuwendungen von Seiten der Europäischen Union anbelangt.
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13.12.2002
Die Europäische Kommission hat am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Kopenhagen bestätigt, dass die Union den in diesem Jahr von der Hochwasserkatastrophe heimgesuchten Ländern - Deutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien - eine finanzielle Hilfe in Höhe von 728 Millionen Euro gewähren wird. Das geht aus einer Information der Nachrichtenagentur AFP hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
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12.12.2002
Die Außenminister der EU-Länder haben diese Woche in Brüssel Raum für eine grundlegende Änderung im dänischen Entwurf bezüglich der Direktzahlungen in den neuen Mitgliedsstaaten geöffnet, die die Stellung der Bauern in diesen Ländern nach 2006 verschlechtern würde. Darüber informierte die Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag unter Berufung auf EU-Diplomaten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Frage während des Gipfeltreffens in Kopenhagen noch geöffnet wird.
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12.12.2002
Die tschechischen Landwirte haben am Donnerstagmittag die Blockade von drei Grenzübergängen beendet. Sie stimmen den vorgeschlagenen Bedingungen für den EU-Beitritt nicht zu und wollten mit der Grenzblockade die letzte Phase der Beitrittsverhandlungen unterstützen, die am Donnerstagabend in Kopenhagen beginnt. Am schärfsten werden die landwirtschaftlichen Direkthilfen in Höhe von nur 25% des üblichen EU-Niveaus kritisiert sowie die Tatsache, dass eine vollständige Angleichung erst im Jahre 2013 erfolgen soll. Kurz vor 12 Uhr beendeten ca. 50 Landwirte aus Nordböhmen die zweistündige Blockade des Grenzübergangs Rumburk-Neugersdorf. Die Protestaktion verlief ohne Zwischenfälle, es kam lediglich zu einem kurzen Streit der Landwirte mit den LKW-Fahrern. Auch die Blockade des südböhmischen Grenzübergangs Dolni Dvoriste wurde kurz vor 12 Uhr beendet. Am südmährischen Grenzübergang Mikulov protestierten die Landwirte vor allem gegen den Import von Agrarprodukten.
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12.12.2002
Der EU-Beitritt Tschechiens kann sich auf das Leben der Menschen im Rentneralter negativ auswirken. Dies räumte der Leiter der Delegation der EU-Kommission Ramiro Cibrian am Donnerstag während einer Rundtischdebatte im Seniorenzentrum in Kladno (Mittelböhmen) ein. Das Rentensystem bleibt seinen Worten zufolge auch nach dem EU-Beitritt ausschließlich in der Kompetenz der einzelnen Staaten. Es ist vielleicht untaktisch, dies zu sagen, aber ich bin eher um tschechische Rentner als um die Bauern besorgt, erklärte Ramiro Cibrian.
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12.12.2002
Der französische Politologe tschechischer Herkunft, Jacques Rupnik, hält den scheidenden Parteichef der Bürgerdemokraten und zugleich Präsidentschaftskandidaten der ODS, Vaclav Klaus, für einen symbolischen Gegenpol von Staatspräsident Vaclav Havel. Rupnik erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, Klaus stelle in der tschechischen Politszene denjenigen Pol dar, der die Parteilichkeit, die Errichtung einer starken Partei mit einem starken Parteichef betone. Sein politisches Konzept bestehe darin - so Rupnik - dass zwischen den Parlamentsparteien und dem Bürger kein anderer Vermittler als der Markt notwendig sei. Die Demokratische Bürgerpartei wird am kommenden Sonntag einen neuen Parteichef wählen und bemüht sich, im Parlament Unterstützung für Vaclav Klaus als Präsidentschaftskandidaten zu finden.
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11.12.2002
Der tschechische Chefunterhändler bei der EU, Pavel Telicka, hat am Mittwoch zum Stand der Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union Stellung genommen. Zuvor waren die Direktzahlungen aus Brüssel, die für die Tschechische Republik voraussichtlich 70 Euro pro Person betragen werden, von einigen Politikern im Vergleich mit anderen Kandidatenländern als zu niedrig bezeichnet worden. Telicka warf jedoch ein, dass ein Pro-Kopf-Vergleich nur wenig sinnvoll sei. Vielmehr müsse man auf die besonderen Spezifika der einzelnen Beitrittsländer Rücksicht nehmen. Als Beispiel nannte Telicka die Frage, ob ein Land nach seinem Beitritt auch den Schutz von EU-Außengrenzen finanzieren müsse. Bei Tschechien ist dies nicht der Fall, da das nach der EU-Erweiterung voraussichtlich nur Grenzen mit anderen EU-Mitgliedern haben wird.
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11.12.2002
Österreichische Gegner des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin haben am Mittwoch ab etwa 18 Uhr eine einstündige Blockade des Grenzüberganges Wullowitz - Dolni Dvoriste abgehalten. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sollte dadurch zu einem entschiedeneren Auftreten gegen Temelin beim am Donnerstag beginnenden EU-Gipfel in Kopenhagen veranlasst werden. Für Donnerstag haben indes tschechische Landwirte, die mit den Bedingungen des tschechischen EU-Beitritts nicht einverstanden sind, angekündigt, an einigen Punkten den LKW-Verkehr nach Österreich und Deutschland zu blockieren. Konkret soll es sich um die Grenzübergänge Mikulov, Dolni Dvoriste, Rozvadov und Jirikov handeln.
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10.12.2002
Einen Tag vor dem Gipfeltreffen der Europäischen Union, bei dem über die EU-Erweiterung um Tschechien und weitere 9 Kandidatenländer entschieden werden soll, wird das tschechische Abgeordnetenhaus über den EU-Beitritt Tschechiens debattieren. Das Abgeordnetenhaus suchte nämlich am Dienstag auf Vorschlag der Oppositionspartei der Bürgerdemokraten um Informationen über den Stand der Verhandlungen zwischen der EU und Tschechien den tschechischen Außenminister Cyril Svoboda auf. Svoboda wird am Mittwoch Nachmittag vor dem Abgeordnetenhaus sprechen.
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10.12.2002
Deutsche Verbraucherschutzministerin Renate Künast hat am Dienstag mit ihrem tschechischen Amtskollegen Jaroslav Palas in Prag über die EU-Agrarförderung für Neumitglieder der Union gesprochen. Grundsätzlich sei gemeinsame deutsch-tschechische Position, dass ein Landwirtschaftssystem, das nur auf Produktionssteigerung setze, nicht wünschenswert sei, sagte Künast nach dem Treffen. Palas dankte deutschen Landwirtschaftsexperten für ihre Hilfe auf Tschechiens Weg in die EU. Es sei aber "diskriminierend", dass tschechische Landwirte nach dem EU-Beitritt nur 25 Prozent der üblichen Direktzahlungen erhalten sollten. Des weiteren sagte Palas, dass die Tschechische Republik bei den EU-Beitrittsverhandlungen über die landwirtschaftlichen Quoten zwei Punkte nicht durchgesetzt hat. Es handelt sich um den Limit für Kühe ohne Milchproduktion und die Exportquote für Zucker.
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