• 22.09.2001

    Das tschechische Atomkraftwerk Temelin speist nach einer Betriebsunterbrechung wegen einer Turbinenpanne seit Freitagmorgen wieder Energie ins Stromnetz des Landes. Nachdem die starken Vibrationen der 500-Megawatt-Maschine untersucht worden seien, erzeuge die im Testbetrieb laufende Anlage bei 55 Prozent Leistung 480 Megawatt Strom, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar. Temelin hatte am Donnerstag wegen einer Störung im nichtnuklearen Kreislauf des ersten Reaktorblocks heruntergefahren werden müssen.

    Autor: Lothar Martin
  • 21.09.2001

    Präsident Vaclav Havel hat nach den Anschlägen in den USA einen für den 27. September geplanten Besuch auf Malta abgesagt. Dies teilte die Präsidentenkanzlei am Donnerstag in Prag mit. Aus Sicherheitsgründen sei auch das Programm von Havels Staatsbesuch in Italien vom 24. bis 26. September verändert worden, sagte Präsidentensprecher Ladislav Spacek. Unter anderem wurde eine Reise nach Sizilien gestrichen. Weitere Änderungen sind Spacek zufolge nicht auszuschließen. Havel hatte bereits am 13. September wegen der Anschläge einen Besuch in Bulgarien abgesagt.

  • 21.09.2001

    Der polnische Premier Jerzy Buzek hat Premier Milos Zeman für dessen Teilnahme an einer Wahlveranstaltung des polnischen Verbandes der demokratischen Linken im südpolnischen Kattowitz kritisiert. Zeman hatte an der Veranstaltung teilgenommen, um die polnische Linke vor den am Wochenende in Polen bevorstehenden Parlamentswahlen zu unterstützen. Buzek bezeichnete dieses Verhalten als schlechten politischen Brauch und fügte hinzu, es sei nicht zum ersten Mal, dass die Linke auf diese Weise den normalen Lauf der Demokratie störe. Am meisten jedoch zeigte sich Buzek über Äußerungen Zemans verärgert, in denen dieser die erwartete Machtübernahme des postkommunistischen Verbandes der demokratischen Linken bei den Parlamentswahlen mit der Möglichkeit einer verstärkten Zusammenarbeit beider Länder auch in Hinblick auf den Beitritt zur Europäischen Union in Verbindung brachte. Regierungssprecher Libor Roucek lehnte es am Donnerstagabend ab, Buzeks Urteil zu kommentieren.

  • 21.09.2001

    Die in der tschechischen Republik lebenden Muslime planen in Zusammenhang mit den von den USA geplanten Militäreinsätzen bislang keine Proteste. Dies sagte der Vorsitzende der Islamischen Stiftung in Brno/Brünn - Munib Hasan - am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK. Seinen Worten zufolge werden die Vertreter der islamischen Organisationen die Muslime im Falle eines Angriffes der USA dazu aufrufen, die Gesetze zu befolgen und sich wie tschechische Bürger zu verhalten. Hasan fügte hinzu: "Wenn jemand den heiligen Krieg ausruft, betrifft uns das nicht. Wir leben hier." Er schloss jedoch nicht aus, dass die tschechischen Muslime gegen den Militäreinsatz in Afghanistan protestieren könnten, wenn dabei unschuldige Opfer leiden müssten. Die tschechischen Muslime hatten sich nach den Terroranschlägen in den USA von terroristischer Gewalt distanziert.

  • 21.09.2001

    Die britische Regierung wird die Kontrolle von Passagieren, die von Prag auf die britischen Inseln fliegen, wieder einführen, sobald die Zahl der tschechischen Asylbewerber steigt, sagte heute der stellvertretende britische Außenminister für europäische Angelegenheiten, Peter Hain, nach Verhandlungen mit Außenminister Jan Kavan. Er fügte hinzu: "Sobald die Zahl wieder sinkt, beenden die Beamten die Kontrollen, bleiben aber in Bereitschaft". Hinsichtlich der Erweiterung der Europäischen Union versprach Hain, dass es keine Bürger "erster" oder "zweiter" Klasse geben würde, wie einige tschechische Politiker angesichts der Forderung der Union nach einer Übergangsfrist für die Personenfreizügigkeit befürchten. "Wir wollen, dass die Tschechen genauso erstrangige Bürger sind wie wir", so Hain.

  • 21.09.2001

    Die Kommunistische Partei Böhmens und Mährens lehnt nach den Worten ihres Vorsitzenden Miroslav Grebenicek internationale Einsätze tschechischer Soldaten ab, sofern diese nicht vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gebilligt wurden. Auf einer Pressekonferenz zu der möglichen tschechischen Beteiligung an den antiterroristischen Aktionen der Vereinigen Staaten sagte Grebenicek, seine Partei werde die diesbezüglichen Pläne der Regierung, die die Terroranschläge in den USA nach Meinung der Kommunisten missbraucht hat, nicht unterstützen. Premier Milos Zeman sagte, die Regierung sei entschlossen, den Vereinigten Staaten im Kampf gegen den Terrorismus nicht nur symbolische, sondern unmittelbare und effektive Hilfe im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu leisten. Ohne die Zustimmung des Parlaments kann das Kabinett militärische Einheiten jedoch nur für maximal 60 Tage ins Ausland entsenden. Über längere Militäreinsätze muss das Parlament abstimmen.

  • 21.09.2001

    Im ersten Block des südböhmischen Kernkraftwerks Temelin ist am Donnerstagmittag die atomare Kettenreaktion wieder angelaufen. Zuvor war der Betrieb aufgrund von Schwierigkeiten mit einer Turbine mehrere Stunden unterbrochen worden.

  • 21.09.2001

    Der tschechischen Fluggesellschaft CSA ist durch die Unterbrechung des Flugverkehrs wegen der Terroranschläge in den USA vergangene Woche eine Verlust von ca. 30 Mio Kronen (rund 1,7 Mio Mark) entstanden. Dies gab am Donnerstag der Präsident der Gesellschaft, Miroslav Kula, bekannt.

  • 20.09.2001

    "Die Terroranschläge in den USA werden die Integration demokratischer Länder Europas und die transatlantischen Beziehungen stärken," einigten sich am Mittwoch in Prag die Oberhäupter Tschechiens und Ungarns, Vaclav Havel und Ferenc Mádl. Havel betonte, dass es keinen Grund dafür gebe, dass dieses tragische Ereignis die NATO- und EU-Erweiterung beeinträchtige. Der ungarische Präsident Ferenc Mádl hat am Mittwoch seinen zweitägigen offiziellen Besuch in der Tschechischen Republik eröffnet. Auf seinem heutigen Programm steht ein Besuch in der historischen Stadt Kutna Hora (Kuttenberg).

  • 20.09.2001

    Ein Handelsembargo gegen einige Länder, die im Verdacht stehen, Terrorismus zu unterstützen, kann Tschechien mehrere Milliarden Kronen kosten. Er sagte dies am Mittwoch vor Journalisten. Wie er weiter erklärte, gibt es keine Beweise darüber, dass aus seinem Ressort in den Jahren 1989 bis 2001 biologische Giftstoffe entwichen sind. Die Tschechische Armee habe nie Botulin und Milzbrand in ihrem Besitz gehabt und hätte damit daher nicht handeln können, sagte Tvrdik. Was andere Kommoditäten betrifft, laufen derzeit Untersuchungen des militärischen Kontra-Spionagedienstes und des Gesundheitsdienstes, informierte der Minister. Eine Untersuchung Mitte der 90er Jahre habe jedoch keine solche Vermutungen bestätigt.

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