• 24.09.2001

    Die Sicherheitsvorkehrungen, die nach den Terrorangriffen in den Vereinigten Staaten in der Tschechischen Republik getroffen wurden, werden das Budget der entsprechenden Ressorts mit einigen Hundert Millionen Kronen belasten. Das erklärte der tschechische Finanzminister Jirí Rusnok am Sonntag in einer Diskussionsrunde des privaten Fernsehsenders Nova. Zur Zeit gehe es um einen Betrag, der eine halbe Milliarde Kronen (ca. 29 Millionen Mark) noch nicht übersteige, sagte Rusnok.

    In der gleichen Sendung gab der Finanzminister bekannt, dass sich die tschechische Fluggesellschaft CSA an den Staat gewandt habe, ihr bei der Kompensierung der durch die Folgen der Terroranschläge entstandenen Verluste zu helfen. Eine dieser Möglichkeiten, CSA zu helfen, sieht Rusnok darin, dass man die dem Unternehmen gewährten staatlichen Darlehen teilweise erlässt. Derzeit halte er aber eine Verhandlung über Kompensationen noch für verfrüht, sagte der Minister. Die Fluggesellschaft CSA hat im Zusammenhang mit den Ereignissen in den USA allein in der letzten Woche rund 30 Millionen Kronen (ca. 1,6 Millionen Mark) an Verlust gemacht.

  • 24.09.2001

    Mehr als zwei Drittel der tschechischen Bürger hegen die Befürchtung, dass die mit den terroristischen Anschlägen in den Vereinigten Staaten verbundenen Ereignisse in einen weiteren Weltkrieg münden könnten. Angst vor einem Krieg haben 69 Prozent der Tschechen. Einen militärischen Gegenschlag auf die Terrorangriffe unterstützen 45 Prozent " 30 Prozent sind gegen ihn. Genau 57 Prozent der Tschechen sind der Meinung, dass sich terroristische Anschläge in naher Zukunft fortsetzen werden. Dies geht aus einer Blitzumfrage hervor, die die Agentur STEM im Auftrag des Tschechischen Rundfunks und des Tschechischen Fernsehens unter den tschechischen Bürgern vorgenommen hat.

  • 23.09.2001

    Die Tschechische Republik hat sich am Samstag den Beschlüssen und dem Aktionsplan der Europäischen Union angeschlossen, wie sie am Freitag Abend in Brüssel von den führenden politischen Vertretern der 15 EU-Mitgliedsländern verabschiedet worden sind. Die volle Unterstützung zu diesen Beschlüssen äußerte der EU-Botschafter der Tschechischen Republik Libor Secka im Namen der tschechischen Regierung während seines Treffens mit dem belgischen Außenminister Louis Michel in Brüssel. "Absolut klar und deutlich schließen wir uns dem Standpunkt der Europäischen Union an, die den Vereinigten Staaten ihre Solidarität bekundet und die deren zielgerichtete Maßnahmen unterstützt, die im Einklang mit der UN-Resolution stehen werden," sagte Secka gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.09.2001

    Mehr als zwei Drittel der tschechischen Bürger hegen die Befürchtung, dass die mit den terroristischen Anschlägen in den Vereinigten Staaten verbundenen Ereignisse in einen weiteren Weltkrieg münden könnten. Angst vor einem Krieg haben 69 Prozent der Tschechen. Einen militärischen Gegenschlag auf die Terrorangriffe unterstützen 45 Prozent " 30 Prozent sind gegen ihn. Genau 57 Prozent der Tschechen sind der Meinung, dass sich terroristische Anschläge in naher Zukunft fortsetzen werden. Dies geht aus einer Blitzumfrage hervor, die die Agentur STEM im Auftrag des Tschechischen Rundfunks und des Tschechischen Fernsehens unter den tschechischen Bürgern vorgenommen hat.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.09.2001

    Die tschechischen Krankenhäuser sind Gesundheitsminister Bohumil Fiser zufolge auf eventuelle terroristische Angriffe vorbereitet. "Im Falle von Terroranschlägen wären die Krankenhäuser in der Lage, den erhöhten Andrang von Verletzten zu meistern. Sie sind mit ausreichend Blutkonserven und Verbandsmaterial ausgestattet," sagte der Minister in einem Gespräch für die Tageszeitung "Právo", das in deren Samstagausgabe veröffentlicht wurde. Gleichzeitig äußerte Fiser die Überzeugung, dass im Falle eines Mehrbedarfs an Blutkonserven, die Bereitschaft zu spontanen Blutspenden in der Bevölkerung vorhanden sei.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.09.2001

    Das tschechische Außenministerium hat in einem an das österreichische Umweltministerium in Wien adressierten Schreiben auf die offenen Fragen geantwortet, die sich aus der im Juni durchgeführten öffentlichen Anhörung über das südböhmische Atomkraftwerk Temelin ergeben haben, hat dabei allerdings keine objektiven Zugeständnisse (an die österreichischen Forderungen) gemacht. Dies schreibt das österreichische Blatt "Die Presse" in seiner Samstagausgabe. "Die tschechische Seite sieht das Atomkraftwerk Temelin als akzeptabel sowohl in wirtschaftlicher als auch in energetischer und ökologischer Hinsicht an," zitiert die Tageszeitung aus der Einleitung des Schreibens vom tschechischen Außenministerium. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat derweil am Freitag in Brüssel gegenüber EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen beklagt, dass die Verzögerung im Melk-Prozess nicht von österreichischer, sondern von tschechischer Seite hervorgerufen werde. Vor Journalisten wiederholte er, dass die tschechische Seite lange Zeit Antworten auf die gestellten Fragen im Zusammenhang mit der Umweltverträglichkeitsprüfung von Temelin schuldig geblieben ist und zum Teil immer noch schuldig ist.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.09.2001

    Der tschechische Präsident Václav Havel hat die amerikanische Haltung im Kampf gegen den Terrorismus, wie sie gut eine Woche nach den terroristischen Anschlägen auf New York und Washington am Freitagmorgen (MESZ) von US- Präsident George Bush vor dem amerikanischen Kongress deklariert wurde, nachhaltig unterstützt. "Ich meine, dass in der Tat eine sehr entschiedene Antwort notwendig ist auf diese terroristischen Angriffe, die ihresgleichen suchen," sagte Havel am Freitag in Prag. "Gleichzeitig möchte ich aber ergänzen, dass dieser sogenannte Krieg kein Krieg gegen irgendeinen konkreten Staat, ein Volk oder eine Religion ist. Es ist in der Tat ein Krieg mit Terroristen," betonte das tschechische Staatsoberhaupt. Auch die Vertreter der tschechischen Parlamentsparteien mit Ausnahme der Kommunisten sehen die Rede des amerikanischen Präsidenten als Bestätigung des entschiedenen, aber auch verantwortungsbewussten Vorgehens der Vereinigten Staaten bei der Bestrafung der Attentäter und Auslöser brutalster Gewalt an. Insbesondere die konservativen Politiker haben in ihren Äußerungen gegenüber der Presseagentur CTK immer wieder gewürdigt, dass Bush und seine Mitarbeiter für den Kampf gegen den Terrorismus so viel wie mögliche Verbündete gewinnen wollen.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.09.2001

    Die Vereinigten Staaten werden keinen NATO-Staat um eine konkrete militärische Hilfe beim Gegenschlag auf Afghanistan ersuchen, erklärte der tschechische Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík am Freitag unter Berufung auf Informationen des stellvertretenden US-amerikanischen Verteidigungsministers Richard Armitage. Auch an die Tschechische Republik sei bisher kein diesbezügliches Ersuchen herangetragen worden, ergänzte Tvrdík vor Journalisten. Der Oberbefehlshaber des Generalstabes der Tschechischen Armee, Jirí Sedivý, erklärte, dass die tschechischen Streitkräfte auch weiterhin im gleichen Stadium ihrer Alarmbereitschaft verweilen werden, selbst wenn sich diese für die Einheiten der Luftabwehr erhöhen sollte.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.09.2001

    Der ressortübergreifende Krisenstab der Tschechischen Republik hat das allgemeine Flugverbot über dem Territorium des Landes am Freitag wieder aufgehoben. Danach können an diesem Wochenende auch wieder leichte Segelflugzeuge oder Rogallos den tschechischen Luftraum benutzen. Das Verbot war infolge der terroristischen Anschläge in den USA für gut eine Woche verhängt worden.

    Autor: Lothar Martin
  • 22.09.2001

    Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses und ODS-Chef Vávlav Klaus hat am Freitag seine tags zuvor geäußerte harsche Kritik zur europäischen Integration beigelegt und in Brüssel den Spitzen der Europäischen Kommission versichert, dass kein Zweifel an der Ausrichtung der tschechischen Politik auf den angestrebten EU-Beitritt bestehe. "Ich denke, dass es mir gelungen ist, die Repräsentanten der Europäischen Kommission davon zu überzeugen, dass es in der Tschechischen Republik zwar die verschiedensten detaillierten politischen Kontroversen, aber nicht die kleinste Differenz über die grundlegende Ausrichtung unseres Landes bezüglich der EU-Mitgliedschaft gibt," sagte Klaus vor Journalisten nach seinem Treffen mit dem Vorsitzenden der EU-Kommission Romano Prodi und dem EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen. Zuvor war Klaus vom sozialdemokratischen Vorsitzenden des Abgeordnetenausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Lubomír Zaorálek, wegen seiner EU-Schelte scharf kritisiert worden.

    Autor: Lothar Martin

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