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23.11.2002
Befürworter des EU-Beitritts der Tschechischen Republik müssen die tschechischen Wähler überzeugen, dass sie sich mit einer klaren und entschiedener Mehrheit für den EU Beitritt ihres Landes aussprechen. Dies sagte am Samstag in einer Diskussionssendung des Tschechischen Fernsehens der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek. Zaoralek zufolge sei es nicht möglich, dass Tschechien in die Europäische Union mit einer knappen Mehrheit beitritt. 51Prozent wäre laut Zaoralek ein zu knappes Ergebnis des Referendums.
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23.11.2002
Kundgebungen, die im Zusammenhang mit dem NATO Gipfel noch für Samstag gemeldet waren, haben nicht stattgefunden. In der Nähe des Wenzelplatzes, des Friedensplatzes und auf Letna herrschte gegen 15 Uhr Ruhe. Den Meldungen der Polizei zufolge kehrte in diese Orte in Prag wieder normales Leben zurück. Daher fahren die Polizisten, die zu Verstärkung der Wachen aus anderen Städten der Tschechischen Republik nach Prag geholt wurden, wieder nach Hause, teilte der Nachrichtenagentur CTK Ladislav Bernasek von der Prager Polizei am Samstag mit.
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23.11.2002
Die meisten Prager sind der Ansicht, dass die Stadt Prag auf den NATO Gipfel, der am Donnerstag und Freitag stattfand, gut vorbereitet war. Insgesamt 70 Prozent der Befragten sind auch der Meinung, dass ihnen die Sicherheits- und Verkehrseinschränkungen keine Probleme verursacht hatten. Dies erfolgt aus einer Meinungsumfrage, die von der Schule für internationale und öffentliche Beziehungen Prag durchgeführt wurde. Noch Mitte November wären 80 Prozent der Prager besorgt, dass das NATO Gipfeltreffen von Unruhen begleitet wird und die Hälfe fürchtete einen terroristischen Anschlag.
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22.11.2002
NATO-Generalsekretär George Robertson hat den Bündnisgipfel in Prag und die anschließenden Treffen mit zahlreichen Partnerstaaten als einen Meilenstein bezeichnet. Zum Abschluss der Konferenzen würdigte er am Freitagnachmittag, dass insgesamt 46 Länder gemeinsam und geschlossen gegen terroristische Gefahren eintreten wollten. "Die transatlantische Familie arbeitet für den Frieden", sagte Robertson. Nach dem NATO-Gipfel vom Donnerstag hatte sich die Allianz am Freitag in Prag mit 27 Partnerländern getroffen.
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22.11.2002
Der tschechische Präsident Vaclav Havel entschuldigte sich bei Generalsekretär George Robertson für den Vorfall, der sich am Freitag Nachmittag im Kongresszentrum ereignet hat. Havel sei überrascht, dass aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen, die er selber als allzu groß sehe, dieser Angriff nicht verhindert werden konnte, teilte sein Sprecher der Nachrichtenagentur CTK mit. In der letzten Pressekonferenz Robertsons riefen zwei junge Männer Parolen gegen das Bündnis und warfen eine Tomate zum Podium, ohne Robertson zu treffen. Sie waren mit einer Journalisten-Akkreditierung in den Saal gekommen und wurden abgeführt. Robertson verlor dabei nicht seinen Humor, er sagte, dass der Gipfel historisch war und dadurch sei die Tomate auch historisch.
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22.11.2002
Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat sich am Freitag als Gastgeber des NATO-Gipfeltreffens für eine Aufnahme von Albanien, Kroatien und Mazedonien in die Allianz ausgesprochen. Er sei überzeugt, dass diesen drei Ländern baldmöglichst eine Mitgliedschaft angeboten werde, sagte Havel einen Tag nach der NATO- Einladung an sieben Länder. Mit dieser voraussichtlich im Jahr 2004 vollzogenen Erweiterung werde "auch psychologisch" die Teilung Europa überwunden, sagte Havel: "Den Eisernen Vorhang gibt es nicht mehr." US-Präsident George W. Bush hatte sich am Freitag in Prag kurz mit den Präsidenten von Albanien, Kroatien und Mazedonien getroffen. Die Zusammenkunft sei für die drei Staaten ein Ansporn gewesen, dass die Tür der NATO offen bleibe, sagte ein Mitglied der kroatischen Delegation. Bereits am Donnerstag hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder die "Fortschritte" von Albanien, Kroatien und Mazedonien offiziell gelobt.
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22.11.2002
Der französische Präsident Jacques Chirac hat sich am Freitag bei einem Treffen mit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Havel lobend über den Verlauf und die Organisation des NATO Gipfels ausgesprochen. Beide Staatsmänner haben sich auch über den bevorstehenden EU Gipfel in Kopenhagen unterhalten, teilte der Nachrichtenagentur CTK Präsidentensprecher Ladislav Spacek mit. Chirac war der einzige Staatsmann, mit dem Vaclav Havel während des Gipfels zusammengekommen ist. Noch vor dem Beginn des NATO Summits empfing Havel auf der Prager Burg den US Präsidenten George Bush und NATO Generalsekretär George Robertson.
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22.11.2002
Trotz vorangegangener scharfer Kritik der NATO hat der ukrainische Präsident Leonid Kutschma am Freitag in Prag am Treffen des NATO-Partnerschaftsrats teilgenommen. Die Organisatoren platzierten das umstrittene Staatsoberhaupt aber demonstrativ weit entfernt von US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair. Die NATO wirft Kutschma vor, von angeblichen Radarlieferungen seines Landes an den Irak gewusst zu haben und hatte ihn deswegen nicht nach Prag eingeladen. Der ukrainische Außenminister Anatoli Senko wies am Freitag die Anschuldigungen erneut als "grundlos" zurück. Er versicherte in Prag, dass britische und amerikanische Experten Zugang zu allen Dokumenten über Produktion und Verkauf des Radarsystems bekommen würden. Offenbar um weiteren Streit zu vermeiden, hatte Senko anstelle von Kutschma das Land in der NATO-Ukraine-Kommission vertreten, die sich in Prag der Sitzung des Partnerschaftsrates anschloss.
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22.11.2002
Auch am Freitag ist es nicht zu den großen Demonstrationen gekommen, die gegen den NATO Gipfel erwartet worden waren. An die 150 Anarchisten versammelten sich am Nachmittag auf dem Prager Friedensplatz, von wo aus sie zum Kongresszentrum, dem Tagungsort des Gipfeltreffens, liefen. Am Altstädter Ring hingegen versammelten sich nur einige wenige Rechtsradikale, um gegen das Gipfeltreffen und die Mitgliedschaft Tschechiens in der NATO zu demonstrieren. Alle Kundgebungen verliefen ebenso wie die Demonstrationen am Donnerstag ohne Zwischenfälle.
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22.11.2002
150 000 bis 200 000 Prager haben Prag während des NATO-Gipfels verlassen. Ein Drittel davon flüchtete laut Schätzungen der Gesellschaft Mag Consulting vor den mit dem Gipfel verbunden Einschränkungen in tschechische Erholungsgebiete, ein weiteres Drittel verbrachte die Tage in seinen Wochenendhäusern, der Rest fuhr ins Ausland.
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