• 18.09.2001

    Die Zahl der tschechischen Bürger, von denen deren Verwandte und Bekannte seit den terroristischen Anschlägen in den USA keine Nachricht haben, ist am Montagnachmittag auf 83 gesunken. Darüber informierte der Leiter der Konsularabteilung des tschechischen Außenministeriums, Ivan Zalesky, am Dienstag die Nachrichtenagentur CTK. Er fügte hinzu, dass die Konsularabteilung bislang keine Information darüber erhielt, dass ein tschechischer Bürger verletzt wurde oder ums Leben kam.

  • 18.09.2001

    Der Traktorhersteller Zetor Brno schließt aus, dass seine Produkte Firmen verkauft worden seien, die verbrecherischen oder terroristischen Kreisen angehören. Dies erklärte der Sprecher von Zetor, Jaroslav Pichrt am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Er betonte, dass der Verkauf der Produkte sorgfältig gesteuert und der Vertrieb überprüft wird. Das Unternehmen reagierte damit auf die Erklärung des tschechischen Verteidigungsministers Jaroslav Tvrdik vom Sonntag, dass unter den Waren, die von den mit Osama bin Laden verbundenen Firmen gehandelt werden, auch tschechische Traktoren der Marke Zetor seien.

    Der Verteidigungsminister hat sich am Montag bei der Firma Zetor für seine Erklärung vom Sonntag entschuldigt. Damit reagierte er nach der Tagung des Krisenstabs der Regierung auf den Aufruf der Gewerkschafter der Firma Zetor, dass er sein Bleiben im Ministeramt überdenken solle.

  • 18.09.2001

    Die Tschechische Republik ist nicht im Stande, zu verhindern, dass exportierte Produkte nicht zur finanziellen Quelle für Firmen werden, die verbrecherischen oder terroristischen Gruppierungen angehören. Dies erklärte der Ökonom der Gesellschaft Venture Investors, Tomas Navratil, am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Seinen Worten zufolge wären ähnliche Kontrollen allzu teuer und anspruchsvoll. Tschechien exportiert Waffen in kein problematisches Land, der Export von Plastiksprengstoff wird entsprechend kontrolliert, meinte Navratil.

  • 18.09.2001

    Tschechische Abgeordnete fordern Informationen über angebliche Geschäfte terroristischer Firmen mit tschechischen Traktoren der Marke Zetor. Außerdem wollen sie prüfen, ob bin Ladens Organisation in Tschechien tödliche Giftstoffe besorgt haben könnte. Der Chef des Abgeordnetenausschusses für Verteidigung und Sicherheit, Petr Necas, will für Mittwoch eine Sondersitzung des Ausschusses einberufen, an der Vertreter tschechischer Geheimdienste und Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik teilnehmen sollen. Necas hält Informationen über erwähnte Aktivitäten für beunruhigend.

  • 17.09.2001

    Der Gegenschlag der Vereinigten Staaten gegen die Attentäter muss wirkungsvoll sein, gleichzeitig aber genau auf die konkreten Hintermänner der Terroranschläge gezielt werden. Darauf einigten sich Außenminister Jan Kavan und der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Vaclav Klaus in einer Fernsehdebatte am Sonntag Nachmittag. "Wir sind fest überzeugt, dass ein Gegenschlag gegen diese Aktion notwendig ist. Bleibt darüber zu sprechen, wie man absichern kann, dass dieser Gegenschlag angemessen, genau gezielt und abgewogen ist und dass er nicht auf Grund von, wenngleich verständlichen, Emotionen, sondern auf Grund genauer Informationen und Beweise vollzogen wird," sagte dazu der tschechische Außenminister Jan Kavan.

  • 17.09.2001

    114 tschechische Bürger, die in den USA weilen und sich bisher bei ihren Verwandten nicht gemeldet haben, registrierte am Montagmorgen das tschechische Außenministerium. "Ich möchte sagen, dass wir diese Angaben nicht dramatisieren sollen. Es gibt keine offizielle Erwähnung oder Andeutung, dass ein tschechischer Bürger verletzt wurde," sagte dazu der Direktor der Konsularabteilung Ivan Zalesky.

  • 17.09.2001

    In der überfüllten Veits-Kathedrale in Prag haben am Samstagabend mehrere hundert Menschen der Opfer der Terroranschläge in den USA gedacht. An dem von Erzbischof Miloslav Vlk gestalteten ökumenischen Gottesdienst nahmen unter anderem der tschechische Präsident Vaclav Havel und seine Frau Dagmar sowie zahlreiche Angehörige des diplomatischen Korps teil. In seiner Predigt wünschte Vlk den Angehörigen der Opfer Kraft, um die Tragödie zu überstehen. Trauer und Schmerz dürften aber nicht in blinde Vergeltung münden, sagte der katholische Primas.

  • 17.09.2001

    Das tschechische Atomkraftwerk Temelin hat am Sonntag erstmals nach einwöchigen Messarbeiten wieder Energie ins Stromnetz des Landes gespeist. Nachdem das Justieren eines Turbinenteils beendet worden sei, erzeuge die im Probebetrieb laufende Anlage bei 40 Prozent Leistung etwa 270 Megawatt Strom, sagte Anlagensprecher Milan Nebesar. Der Reaktivierung der nuklearen Kettenreaktion werde aber im ersten Reaktorblock eine "komplizierte Testreihe" folgen, sagte Nebesar.

  • 16.09.2001

    Christliche Kirchen in Tschechien haben am Samstag Nachmittag einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst veranstaltet, bei dem der Opfer der Terroranschläge in den USA gedacht wurde. An der Versammlung im St. Veitsdom auf der Prager Burg nahmen auch Präsident Vaclav Havel, der US-amerikanische Botschafter Craig Stapleton und weitere Politiker und Diplomaten teil. Der Gottesdienst wurde vom Prager Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk und dem Senior der evangelischen Kirche Pavel Smetana zelebriert.

  • 16.09.2001

    Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat sich der tschechische Präsident Vaclav Havel für eine kompromisslose Bestrafung der Täter ausgesprochen, die die Terroranschläge in den USA verübt haben. "Einem Verbrechen muss Strafe folgen. Diese Strafe wird hart und muss hart sein. Dies ist im Interesse der gesamten Menschheit, die zu erkennen geben sollte, dass einige Dinge nicht gehen", sagte Havel am Freitagabend in einem Gespräch mit dem tschechischen Fernsehsender CT. Havel betonte in dem Gespräch, dass Tschechien "aus Solidarität" mit den USA seine Verpflichtungen als NATO-Mitglied erfüllen werde.

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