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24.10.2002
Bei der heutigen Debatte des Tschechischen Botschafters bei der EU, Libor Secka, mit Delegationsmitgliedern des europaparlamentarischen Ausschusses zum EU-Beitritt Tschechiens wird allgemein eine weitere Diskussionsrunde zu den sogenannten Benes-Dekreten erwartet. Secka zufolge sei mittlerweile klar, dass jene Dekrete nicht im Widerspruch zu europäischem Recht stünden. Der EU-Botschafter forderte den Vorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt in diesem Sinne auf, die Vorwürfe von Diskriminierungen, die angeblich nach wie vor auf den Nachkriegsdekreten des damaligen Präsidenten Benes basieren, durch konkrete Fälle zu belegen.
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24.10.2002
Während der Hochwasserkatastrophe im letzten Sommer seien aus der Chemiefabrik Spolana Neratovice außer Dioxinen auch andere toxische Stoffe, und zwar Polychlorbiphenile (PCB) entwichen. Nach Meinung der Umweltschutzorganisation Arnika deuten darauf die Ergebnisse der Analysen von Elbe-Sedimenten hin, die in ihrem Auftrag durchgeführt worden sind. Über diese informierte am Donnerstag in der mittelböhmischen Stadt Melnik der stellvertretende Vorsitzende dieser Organisation, Jindrich Petrlik. Ihm zufolge seien jedoch die festgestellten PCB-Werte in der Elbe nicht lebensgefährlich.
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23.10.2002
Ein großer Teil des Areals der Prager Burg soll während des bevorstehenden NATO-Gipfels in der Tschechischen Hauptstadt geschlossen bleiben. Wie die Nachrichtenagentur CTK am Mittwoch bekannt gab, ist auch bereits einen Tag vor Beginn des Gipfeltreffens mit einer teilweisen Abriegelung des Burgviertels zu rechnen. Bei den betroffenen Tagen handelt es sich somit um den 19., den 20. und den 21. November. Als Grund für die Maßnahme wurden diverse Treffen von Staatspräsident Vaclav Havel mit Politikern der NATO-Partnerstaaten genannt, die auf der Burg, dem Amtssitz des Präsidenten, stattfinden sollen.
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23.10.2002
Nach einem EU-Beitritt der Tschechischen Republik sollen deren Bürger auch grenznahe Gesundheitseinrichtungen auf deutscher Seite in Anspruch nehmen können. Dies gab Gesundheitsministerin Marie Souckova am Mittwoch nach Gesprächen mit sächsischen Politikern bekannt. In erster Linie würde jene Möglichkeit dann zum Tragen kommen, wenn die Entfernung zu einer deutschen Arztpraxis geringer ist als die zum nächstgelegenen tschechischen Arzt. Umgekehrt soll dies auch für deutsche Staatsbürger auf tschechischer Seite gelten. Allerdings müsse noch ein Vertrag zur Regelung der Kostendeckung ausgehandelt werden, so die Ministerin.
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23.10.2002
Auch wenn das am Donnerstag beginnende Brüsseler Gipfeltreffen zur Finanzierung der EU-Erweiterung kein Erfolg werden sollte, sei der Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union nicht gefährdet. Dies äußerte am Mittwoch der tschechische Chefunterhändler mit der EU, Pavel Telicka. Über die in Brüssel eventuell nicht zu klärenden Punkte könne man sich, so Telicka, noch zu einem späteren Zeitpunkt einigen. Das Szenario für den Kopenhagener Gipfel, auf dem im Dezember die Erweiterung beschlossen werden soll, sei dadurch jedenfalls nicht unmittelbar bedroht. Eine Zeit der Krise aber würde laut Telicka dennoch eintreten, während der so rasch wie möglich eine Lösung der offenen Finanzierungsfragen gefunden werden müsse.
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23.10.2002
Das Interesse linksorientierter Parteien und Organisationen an einer geplanten Prager Konferenz, bei der deren Fachexperten über andere Formen der Sicherheitsgewährleistung, als sie die NATO anbiete, beraten wollen, steige. Dies teilte am Mittwoch die Pressesprecherin der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM), Vera Zezulkova, der tschechischen Nachrichtenagentur CTK mit. Ihr zufolge hätten sich bereits 35 kommunistische Parteien und Arbeiterparteien aus 25 europäischen Ländern für den "NATO-Antigipfel" angemeldet. Dieser soll am 19.November stattfinden. Am 20. November ist eine Protestkundgebung der Konferenzteilnehmer auf dem Altstädter Ring geplant. Am 21. November beginnt in der tschechischen Hauptstadt der zweitägige NATO-Gipfel, zu dem sich die Staats- bzw. Regierungschefs der 19 Mitgliedsländer der Allianz gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus weiteren beitrittswilligen Ländern treffen werden.
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23.10.2002
Die tschechische Hauptstadt Prag will nach den Erfahrungen mit der jüngsten Hochwasserkatastrophe ihre Einrichtungen zum Schutz vor Überschwemmungen rapide ausbauen. Dies gab der Prager Oberbürgermeister Igor Nemec am Mittwoch vor Journalisten bekannt. Man habe, so Nemec, zu diesem Zweck unter anderem eine mathematische Simulation des August-Hochwassers anfertigen lassen. Bürgermeister Nemec und die Stadtverwaltung waren im Zuge der Überschwemmungen des öfteren wegen Mängel im Krisenmanagement kritisiert worden.
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23.10.2002
Das Bundesland Sachsen hat der Tschechischen Republik 5 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur geschenkt, die bei der Hochwasserkatastrophe im August zerstört wurde. Der Chef der sächsischen Landesregierung, Georg Milbrandt, hat am Dienstag in Usti nad Labem/Aussig dem tschechischen Premier Vladimir Spidla hierzu einen Scheck über die genannte Summe übergeben.
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22.10.2002
Die zehn EU-Kandidatenländer wollen in der Abschlussphase der Beitrittsgespräche gemeinsam auftreten, und dies zwar vor allem in den fragen der Landwirtschaft und der Finanzen. Darauf haben sich währen des Treffens am Dienstag in Prag die Außenminister der Kandidatenländer geeinigt, die auf Einladung des Chefs der tschechischen Diplomatie Cyril Svoboda nach Prag gekommen sind. Das Treffen fand nur zwei Tage vor dem Brüsseler Gipfel statt, auf dem sich die 15 EU-Mitgliedsländer einen gemeinsamen Standpunkt über die finanziellen Aspekte der EU-Erweiterung erarbeiten wollen.
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21.10.2002
Der tschechische Präsident Václav Havel habe dem Weißen Haus in Washington in diskreter Form mitgeteilt, er sei zu dem Schluss gelangt, dass es keine eindeutigen Beweise gebe über ein Treffen des Chefkoordinators der terroristischen Anschläge vom 11. September 2001, Muhammad Atta, mit einem irakischen Diplomaten in Prag. Das berichtete am Montag der Prager Korrespondent der "New York Times" unter Berufung auf einen nichtgenannten tschechischen Repräsentanten. Diese Meldung wurde jedoch von Präsidentensprecher Ladislav Spacek resolut dementiert. Laut dem Pressebericht habe Havel US-Präsident George Bush ausrichten lassen, dass die ursprüngliche Nachricht des tschechischen Nachrichtendienstes über ein Treffen von Atta mit dem irakischen Diplomaten und Agenten Ahmad Chalíl Ibráhím Sámir Aním im April 2001 in Prag nicht bestätigt werden könne.
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