Namen der Präsidentschaftskandidaten: 6x deutsch, 2x tschechisch, 1x slowakisch

Foto: Filip Jandourek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Willkommen bei Tschechisch gesagt, liebe Hörerinnen und Hörer. Die Präsidentenwahl ist das Hauptthema dieser Tage und Wochen in Tschechien. Allerdings geht sie nach dem ersten Wahlgang nur noch für zwei Kandidaten weiter. In der heutigen Ausgabe des Sprachkurses blicken wir noch einmal auf alle neun Kandidaten zurück. Aus sprachlicher Hinsicht sind nicht ihre politischen Profile, sondern ihre Namen interessant.

Samstag - sobota
Eigentlich können wir Ihnen in der heutigen Lektion nicht sehr viele tschechische Wörter beibringen. Denn sechs von neun Kandidatinnen und Kandidaten haben deutsche Namen. Nur zwei der Namen sind tschechisch, und ein Name geht auf das Slowakische zurück.

Einen rein tschechischen Namen hat der Sieger der ersten Wahlrunde: Zeman bedeutet auf Deutsch ein Landedelmann. Beim zweiten tschechischen Namen Sobotka im Wahlkampf handelt es sich um einen kleinen sobota, also Samstag.

Fischer - rybář  (Foto: CzechTourism)
Den Namen Schwarzenberg brauchen wir nicht zu erklären – die Wortstämme schwarz – černý und Berg – hora sind darin jedem Deutschen klar. Ein entsprechender tschechischer Familienname wäre also vielleicht Černohorský. Auch den Namen Fischer muss man für Deutschsprachige nicht übersetzen. Auf Tschechisch würde ein Fischer Rybář heißen. Dieser Name kommt unter den Kandidaten sogar zweimal vor, neben Fischer gibt es noch die Kandidatin Fischerová. Bei Dienstbier Achtung: Der zweite Teil ist eindeutig. Der erste geht allerdings nicht auf den Dienst zurück, wie man annehmen könnte, sondern auf das Adjektiv dünn, also dünnes Bier – řídké pivo. Ein weiterer Kandidat ist Franz. Dazu lässt sich kaum etwas ergänzen. Der Vorname Franz, also František, dient in diesem Fall im Tschechischen als Familienname. Im Namen Roithová beziehungsweise Roith verbirgt sich das deutsche Adjektiv rot – červený. Es handelt sich um eine Dialektvariante aus dem Böhmerwald.

Sich erschrecken - bobošiť sa  (slowakisch). Foto: Ramzi Hashisho,  Stock.xchng
Und zum Schluss noch der slowakische Name im tschechischen Präsidentschaftswahlkampf. Bobošíková geht auf das slowakische Verb bobošiť sa zurück – dies bedeutet Gott rufen, im Sinne von sich erschrecken beziehungsweise sich wundern. Und das war’s für heute. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!