Neben Löw-Beer und Tugendhat: Restaurierte Villa Arnold in Brünn wird wieder geöffnet
Die restaurierte Villa Arnold in der mährischen Metropole Brno / Brünn öffnet bald erneut ihre Tore für die Öffentlichkeit.
Die vierstöckige Villa mit einem Türmchen im Brünner Stadtteil Černá Pole / Schwarzfeld steht in unmittelbarer Nähe der bekannten Villen Tugendhat und Löw-Beer, sie ist aber älter. Bereits in den 1860er Jahren wurde sie für den Baumeister Josef Arnold erbaut. Die letzten privaten Eigentümer der Villa starben während des Zweiten Weltkriegs. Von den 1950er Jahren bis 2013 diente das Gebäude als Kindergarten, danach stand es leer und verfiel. Heute befindet es sich im Besitz der Stadt und wurde seit 2021 restauriert.
Am Donnerstag wurde die Arnold-Villa im Rahmen einer Fachkonferenz über die denkmalgerechte Restaurierung wieder eingeweiht. Ab Mitte Januar wird das Haus schrittweise für die Besucher zugänglich gemacht, wie Zbyněk Šolc, Direktor des Stadtmuseums Brünn, am Donnerstag vor Journalisten sagte.
Zwei Dauerausstellungen werden künftig im Haus eingerichtet. Die Ausstellung im zweiten Stock entsteht in Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde von Brünn und soll einen Überblick bieten über die Geschichte der Brünner Juden. Im dritten Stock wird die Ausstellung „Genius Loci“ zu dem Architekten und Erbauer der Villa, Josef Arnold, der Geschichte des Gebäudes und dessen baulicher Entwicklung zu sehen sein. Geplant sind auch Kultur- und Bildungsprogramme für die Öffentlichkeit. „Wir bieten ab Ende Januar Pilotveranstaltungen in der Villa an, und ab der Öffnung des Gartens Mitte Mai wird der komplette Betrieb aufgenommen“, so Šolc.
Die Restaurierung des Baudenkmals kostete 130 Millionen Kronen (5,31 Millionen Euro), davon stammten 38,5 Millionen Kronen (1,57 Millionen Euro) aus den norwegischen Fonds. Weitere 20 Millionen Kronen (820.000 Euro) aus dem Haushalt der Stadt kostet noch die Instandsetzung des Gartens.