Neue Methode bei der Berechnung der Außenhandelsbilanz
Das tschechische Statistikamt hat die Berechnung für den Auslandshandel umgestellt. Die neue statistische Methode soll die Leistung der heimischen Wirtschaft besser reflektieren.
Die Gesamtbilanz des tschechischen Auslandshandels habe sich nach Einführung der neuen Berechnungsmethode um etwa 20 Milliarden Kronen (740 Millionen Euro) verschlechtert, gab der leitende Direktor für makroökonomische Statistik, Marek Rojíček, am Freitag bekannt. Bisher wurde die Außenhandelsstatistik nach einem grenzüberschreitenden Modell erstellt, in dem der gesamte Güterverkehr über die Grenzen erfasst wurde. Das neue Modell betrachtet aber den Besitzerwechsel zwischen inländischen und ausländischen Akteuren. Durch das neue Modell könne man besser darstellen, was in Tschechien hergestellt und was eigentlich verbraucht werde, so Direktor Rojíček. Der Statistiker erklärt anhand eines Beispiels das Verfahren: Ein österreichischer Produzent transportiert in seine tschechische Packerei Schokolade für 100 Kronen, verpackt sie hierzulande für 30 Kronen und verkauft sie dann wieder in Österreich für 200 Kronen. In die alte Außenhandelsbilanz floss dieser Vorgang mit 100 Kronen Einfuhr und 200 Kronen Ausfuhr ein. Nach der neuen Methode gehen aber nur die 30 Kronen in die Berechnung ein, die in Tschechien geblieben sind.
Die beiden Verfahren liefen in den letzten beiden Jahren parallel, um die Unterschiede in der Berechnung erfassen zu können, erst jetzt wurde komplett auf die neue Methode umgestellt. Auf die Berechnung der tschechischen Wirtschaftsleistung habe der Wechsel der Methoden aber keinen Einfluss, erklärt Rojíček. Die neue Methode werde bei der Berechnung des Bruttoinlandproduktes schon lange angewandt, so der Statistiker.