Neue Prognose: Tschechiens Wirtschaft wächst 2015 um mehr als vier Prozent

Die momentane Entwicklung der tschechischen Wirtschaft hat ein größeres Tempo als bisher angenommen. Entgegen der Prognose der Tschechischen Nationalbank (ČNB) hat ihr Wachstum im zweiten Quartal um ein Prozent zugelegt. Wie das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Freitag bestätigte, hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Zeitraum im Jahresvergleich um 4,4 Prozent erhöht.

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Die Zentralbank hatte in ihrer Prognose zur Jahresentwicklung ein Wachstum von 3,4 Prozent vorhergesagt. Auch in ihrer Einschätzung zur Quartalsentwicklung lag die Zentralbank unter der Realität – bei dieser Prognose hatte sie das Wachstum um 1,1 Prozent unterschätzt. Zusammengefasst lasse sich konstatieren, dass die Fakten die Erwartungen unserer Bank übertroffen haben, sagte am Freitag der leitende Mitarbeiter der Zentralbank, Tomáš Holub. Ihm zufolge konzentriere sich die Abweichung auf die Vorräte, und dies sei eine äußerst schwankende Komponente des Bruttoinlandsprodukts. Die anderen Komponenten würden sich dagegen nahezu im Einklang zur Prognose entwickeln, so Holub.

Nach Aussage von Analysten, die von der Nachrichtenagentur ČTK zu den aktuellen Wirtschaftszahlen befragt wurden, könnte das Wachstum der nationalen Wirtschaft in diesem Jahr am Ende sogar bei 4,5 Prozent liegen. Bisher hatten auch die Analysten mit einem Jahreszuwachs von etwas mehr als drei Prozent gerechnet. Zum letzten Mal war das Wachstum des BIP im Jahr 2007 auf über vier Prozent gestiegen, vor fast acht Jahren lag es bei 5,5 Prozent.

Den bisher vorliegenden Daten zufolge ist die tschechische Wirtschaft im Jahresvergleich die im zweiten Quartal am stärksten gewachsene Ökonomie in der Europäischen Union. Und auch unter den OECD-Ländern liegt Tschechien weit vor, und zwar hinter China und Indonesien auf Platz drei der am meisten prosperierenden Wirtschaften in der Welt, sagt der Chefökonom der Investmentgesellschaft Roklen, Lukáš Kovanda.