Neues Ultimatum im Falle des Steinkohleförderers OKD

OKD (Foto: Podzemnik, CC BY-SA 3.0)

Die tschechische Regierung steht im Falle des Steinkohleförderers OKD vor einem neuen Ultimatum. Die Muttergesellschaft New World Resources und ihr Eigner Ad Hoc Group fordern Tschechien auf, bis Freitag einen Restrukturierungsplan vorzulegen. Ansonsten drohe die Schließung der Bergwerke.

OKD  (Foto: Podzemnik,  CC BY-SA 3.0)
Die Geschäftsleitung des angeschlagenen nordmährischen Steinkohleförderers OKD hat die tschechische Regierung vor ein Ultimatum gestellt. Bis Freitag solle von Regierung ein Plan zur Restrukturierung der OKD vorliegen, heißt es von Seiten der Gesellschaft New World Resources (NWR), Betreiber von OKD. Andernfalls werde man ein Insolvenzverfahren einleiten und die Arbeiten in den Steinkohleminen einstellen, hieß es. Der neue Eigner der NWR, die tschechische Ad Hoc Group (AHG), hatte den vorhergehenden Termin für eine Übereinkunft nicht verlängert. Dieser war für den letzten Freitag angesetzt.

„Die Regierung versucht die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass sie die Auswirkungen einer Insolvenz möglichst klein halten wolle. Diese Herangehensweise ist für uns höchst verwunderlich und enttäuschend. Es ist klar, dass eine Lösung nicht über Nacht zustande kommt, doch die Minister sind bereits seit Anfang Januar über den Stand der Krise informiert“, rechtfertigt Roman Pařík, Sprecher der AHG, das Ultimatum.

Regierungsvertreter zeigten sich indes entsetzt. Allein die Verhandlungsmasse berechtige die OKD nicht zu Ultimaten, so Finanzminister Andrej Babiš (Partei Ano). Der Staat sei demnach nur bereit, die OKD zum Wert ihres gegenwärtigen Zustands zu übernehmen. Industrieminister Jan Mládek (Sozialdemokraten) warf der Geschäftsleitung brutale Erpressung und einen schlechten Stil vor.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte die AHG der Regierung ein neues Angebot vorgelegt. Sie bot die OKD dem Staat für rund 150 Millionen Euro an. Die Regierung lehnte dies aber entschieden ab.

An den Steinkohleminen der OKD hängen rund 13.000 Arbeitsplätze in den Regionen Nordmähren und Tschechisch-Schlesien. Die Gründe für die Schieflage des Betriebs liegen in einer hohen Verschuldung und dem niedrigen Weltmarktpreis für Steinkohle.