OKD schafft Milliardengewinn
Die Insolvenz des Kohleförderers OKD hat die Region Mährisch-Schlesien in Bedrängnis gebracht. Nun könnte es einen Grund für zaghaften Optimismus geben.
Damit musste sich am Donnerstag die Gläubigerversammlung befassen, und hat einem entsprechenden Plan zugestimmt. Der vorliegende Reorganisationsplan sieht vor, dass die derzeitige Struktur von OKD aus dem Staatsbesitz in eine Nachfolgegesellschaft übergeht. Vor allem die Gewerkschaften sind für einen Neustart des Kohleförderers, immerhin hängen an dem Betrieb in der strukturschwachen Region Mährisch-Schlesien samt Zulieferern rund 12.000 Arbeitsplätze.
Ein Problem könnte jedoch eine Beschwerde des US-Unternehmens Alcentra aus der BNY-Mellon-Gruppe bei der EU-Kommission werden. Die US-Amerikaner sehen den freien Wettbewerb verletzt, da ihr Kaufangebot nach der Insolvenz abgelehnt wurde und OKD in das Eigentum des Staatsunternehmens Prisko überging.
OKD war lange Zeit einer der wichtigsten Arbeitgeber und Entwicklungsmotor der Region um die mährisch-schlesische Stadt Ostrava / Ostrau. Der Niedergang begann mit der Privatisierung in den 1990er Jahren. Vor allem die Übernahme des Unternehmens durch die RPG-Gruppe des Unternehmers und Philanthropen Zdeněk Bakala wurde ein Problem für den Kohleförderers – die Eigner ließen sich durch Kredite finanzierte Dividenden auszahlen, die die Umsätze von OKD deutlich überschritten. Durch die massive Überschuldung musste das Unternehmen vergangenes Jahr schließlich Insolvenz anmelden und wurde vom Staat übernommen.