NGO´s werden nach EU-Beitritt mehr Möglichkeiten haben

Mensch in Not

Wird sich der EU-Beitritt Tschechiens auch auf die Tätigkeit humanitärer Organisationen auswirken? Danach fragte Martina Schneibergova Jan Plesinger von der humanitären Organisation "Mensch in Not":

Mensch in Not
"Für tschechische Non-Profit-Organisationen werden sich bisher nie da gewesene Möglichkeiten öffnen. Zugleich müssen sie jedoch viele Pflichten erfüllen. Sie werden einerseits die Chance haben, finanzielle Mittel von den EU-Fonds zu bekommen. Im Falle des Forums für die Entwicklungskooperation betrifft dies vor allem die Fonds für Entwicklungshilfe und für humanitäre Hilfe. Die EU stellt den größten Spender in diesem Bereich auf der Welt überhaupt dar. Der Großteil der finanziellen Mittel wird durch die Vermittlung von Non-Profit-Organisationen verteilt. Diese müssen jedoch viele Kriterien erfüllen, die oft schwierig sein können. Ob es nun die finanzielle Seite der Sache oder deren früheren Erfolg im Bereich der gewährten Hilfe betrifft. Für größere Organisationen eröffnen sich bedeutende Möglichkeiten, kleinere Organisationen werden es etwas schwieriger haben. Denn im Bereich der NGO´s gibt es eine starke Konkurrenz. Es ist im Grunde genommen auch ein wenig 'Business'."

Jan Plesinger selbst hat schon viele Erfahrungen mit dem Engagement im humanitären Bereich:

"Ich selbst arbeite als Koordinator für internationale Beziehungen in der humanitären Gesellschaft 'Mensch in Not'. Zugleich bin ich der Vorsitzende des Tschechischen Forums für Entwicklungskooperation. Dies ist eine Bürgervereinigung von 14 tschechischen NGO´s. Die Gesellschaft 'Mensch in Not' hat bereits bestimmte finanzielle Mittel aus den EU-Fonds geschöpft - es handelte sich z. B. um das Programm PHARE. Die Möglichkeit, an den humanitären Projekten der EU direkt beteiligt zu sein und im Rahmen der EU zusammenzuarbeiten wird erst jetzt eröffnet. Vor uns wird damit eine Tür geöffnet."