Österreich-Institut in Brno

Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Ausgabe von Eurodomino. Heute wollen wir unseren europäischen Blick auf zwei Länder richten, und zwar auf Österreich und Tschechien. Diese zwei Nachbarländer, die historisch mehr Gemeinsames miteinander verbindet als die meisten anderen Länder, haben zur Zeit bekanntlich ihre Schwierigkeiten, von denen immer mehr gesprochen wird als von den positiven Seiten der bilateralen Beziehungen, im Sinne no news - good news. Zu den "good news" begrüßt Sie am Mikrophon Dagmar Keberlova.

Die mährische Metropole Brno/Brünn ist in ihrer Geschichte durch die deutsche Sprache sehr geprägt worden. Abgesehen von allen historischen Zusammenhängen, denen wir uns hier jetzt nicht zuwenden wollen, sahen sich diese Stadt und ihre Bürger einfach gefühlsmäßig immer etwas näher zu Österreich - und hier vor allem zu dessen Hauptstadt Wien - gehörig als der Rest der Tschechischen Republik. Es gibt kaum jemanden, der sowohl in Brno als auch in Wien nicht den Spruch kennen würde, Brno sei eine Vorstadt Wiens. Und von Brno ist es ja tatsächlich näher nach Wien als nach Prag. Man würde also annehmen, dass Brno eines der ersten Zielstädte für deutsche Sprachinstitutionen sei. Doch dem war bis vor kurzem nicht so. In Brno waren die englische und die französische Sprache durch den British Council und Alliance Francaise vertreten, für Deutsch gab es kein Institut. Dies wurde mit der Gründung des Österreich-Instituts wettgemacht. Am vergangenen Mittwoch fand die feierliche Eröffnung statt. Bei dieser Gelegenheit fragte ich den Botschafter der Republik Österreich in Tschechien, Klas Daublebsky, welche Bedeutung die Eröffnung des Instituts in Brno habe:

Deutsch war in Brno immer eine sehr häufig gesprochene Sprache und so wird das Österreich-Institut zweifelsohne auch einen guten Zulauf unter den Brünnern finden. Darüber, wie die Idee, eine Vertretung in der mährischen Hauptstadt zu gründen, entstanden ist, erzählt die Leiterin des Österreich-Instituts, Astrid Pucharski:

Wie bereits erwähnt, gibt es in Tschechien das Österreichische Kulturforum in Prag und des weiteren noch sieben österreichische Bibliotheken übers Land verstreut. Diese sollen den Interessierten hier in der Tschechischen Republik die österreichische Kultur näher bringen. Auch beim Österreich-Institut soll es aber nicht lediglich bei Sprachkursen bleiben, sagte unseren Hörern abschließend Institutsleiterin Pucharski:

Eine Vielfalt von Sprachen und Kulturen war in Mitteleuropa schon immer Tradition, der beste Beweis dafür sind die vielen Schriftsteller, die in dem Umfeld mehrerer Sprachen gelebt haben wie Kafka usw. Für alle ein Zitat, die Antwort des österreichischen Schriftstellers H. G. Adler auf die Frage, wer er eigentlich sei. Darauf sagte Adler folgendes: "Ich bin jüdischer Nationalität, meine Muttersprache ist deutsch, ich stamme aus der Tschechoslowakei, gehöre dem österreichischen Kulturkreis an, bin englischer Staatsbürger - und neben all dem versuche ich, noch ein bisschen Mensch zu sein."





Folgende Hinweise bringen Ihnen noch mehr Informationen über den Integrationsprozess Tschechiens in die Europäische Union:



www.integrace.cz - Integrace - Zeitschrift für europäische Studien und den Osterweiterungsprozess der Europäischen Union

www.euroskop.cz

www.evropska-unie.cz/eng/

www.euractiv.com - EU News, Policy Positions and EU Actors online

www.auswaertiges-amt.de - Auswärtiges Amt