Temelin steht kurz vor Probelauf
In der tschechisch-österreichischen Kontroverse um das südböhmische Atomkraftwerk Temelin ist es auch nach dem Besuch der Anlage und über 7 - stündigen Gesprächen am Mittwoch von Mitgliedern beider Parlamente zu keiner wesentlichen Annäherung gekommen. Das tschechische Amt für Atomsicherheit lehnt die Forderung Wiens nach einem Aufschub der Inbetriebnahme um sechs Monate ab. Die Vorsitzenden der Behörde, Dana Drabova sprach vielmehr von einem baldigen Beginn des Probelaufs "es ist eher eine Frage von Tagen als von Wochen" hielt Drabova fest, meinte aber gleichzeitig, dass dies eine optimistische Prognose im Falle das alles klappen würde, sei. Am vergangenen Freitag stoppte die Atomsicherheitsbehörde noch die Inbetriebnahme des Meilers, da man undichte Sicherheitsventile in den Dampfgeneratoren feststellte.
Für Freitag haben österreichische Kernkraftgegner umfassende und die bislang grössten Strassenblockaden entlang der gemeinsamen Grenze angekündigt. Nach Darstellung des oberösterreichischen Landeshauptmanns Josef Pühringer sollen zwischen 17 und 19 Uhr sämtliche Übergänge blockiert werden, wobei man bereits um 6 Uhr in der Früh mit Traktoren alle Grenzübergänge absperren will. Einige tschechische Politiker werfen Österreich vor, dass man mit diesen Blockaden einen "neuen eisernen Vorhang" errichten wolle.