Temelin - radioaktives Wasser ausgetreten

AKW Temelin

Am Donnerstag machte das umstrittene südböhmische Atomkraftwerk Temelin wieder einmal Schlagzeilen und wieder einmal waren es keine erfreulichen. Olaf Barth berichtet.

Im AKW Temelin ist eine größere Menge radioaktiven Wassers ausgelaufen. Dies teilte der Kraftwerkssprecher Milan Nebesar am Donnerstag mit. Die Flüssigkeit sei aus dem Primärkreislauf des Reaktors ausgetreten, da bei Wartungsarbeiten ein Deckel entfernt worden war. Die mehreren Kubikmeter Wasser seien aber innerhalb des Schutzmantels geblieben, dort aufgefangen und schließlich in den Kreislauf zurückgebracht worden, ergänzte Nebesar.

Alles habe sich also im Containment-Bereich abgespielt und deshalb, so die Sprecherin der staatlichen Atomsicherheitsbehörde, Dana Drabova:

"Kam es zu keiner besonderen Gefährdung weder von Personen noch der Umwelt. Das Wasser entwich in technische Räume, die für solche Fälle ausgelegt sind und man hat die Situation durch übliche betriebliche Vorgänge in den Griff bekommen."

Falls es jedoch häufiger zu solchen Ereignissen käme, sehe sich die Atomsicherheitsbehörde gezwungen, das AKW Temelin als schlecht betrieben zu bezeichnen, schickte Drabova in Richtung AKW-Betreiber hinterher. Denn schließlich sei die Behörde nicht dazu da, Temelin zu verteidigen, sondern um zu überwachen, dass das Kraftwerk den Vorschriften entsprechend betrieben werde.

Autor: Olaf Barth
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