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Finanzielle Hilfe für Tschechien aus der EU
Die EU wird der Tschechischen Republik im Rahmen des ISA- und des Phare -Programms 61,8 Millionen Euro das sind ungerechnet 1,9 Milliarden Kronen, gewähren. Mit 41,5 Millionen Euro davon soll die Beseitigung der in diesem Jahr entstandenen Hochwasserschäden finanziert werden. Entsprechende Memoranden zu beiden Programmen werden am Freitag der Leiter der EU-Delegation, Ramiro Cibrian, und der stellvertretende Finanzminister und Hauptkoordinator für die EU-Hilfen, Zdenek Hruby, in Prag unterzeichnen.
Sächsische Hochwasserhilfe für Nordböhmen
Fünf Millionen Euro, etwa 150 Mio Kronen, wird der Landkreis Usti nad Labem/Aussig an der Elbe vom Bundesland Sachsen für die Finanzierung der erlittenen Hochwasserschäden erhalten. Dies teilte der stellvertretende Landeshauptmann Jaroslav Foldyna unter Berufung auf eine Information von Premier Vladimir Spidla der Nachrichtenagentur CTK mit. Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla und der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt unterzeichneten am Dienstag dieser Woche in Usti ein Memorandum über die Gewährung der Spende.
Vaclav Havel wird mit Antibiotika behandelt
Der Gesundheitszustand von Präsident Vaclav Havel hat sich seit Mittwoch verschlechtert. Wegen einer Entzündung der oberen Atemwege, begleitet von einer erhöhten Temperatur, muss Havel Antibiotika einnehmen. Am Samstag, an dem in einem Drittel der tschechischen Wahlbezirke die Senatswahlen stattfinden, will der Präsident nicht auf den Urnengang verzichten. Aus Anlass des Staatsfeiertages am 28.Oktober soll er auf der Prager Burg neue Generäle ernennen wie auch hohe Staatsauszeichnungen verleihen.
Tschechischer Botschafter in Österreich spricht von einer Geste gegenüber Wien
Der tschechische Botschafter in Wien, Jiri Grusa, schließt nicht die Möglichkeit aus, dass die Tschechische Republik auf die österreichischen Forderungen bezüglich der sogenannten Benes-Dekrete und der Vertreibung der Sudetendeutschen aus der ehemaligen Tschechoslowakei mit einer ähnlichen Erklärung reagieren dürfte, wie dies bei der tschechisch-deutschen Deklaration im Jahre 1997 der Fall war. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur CTK deutete er ebenfalls an, dass diese Geste nicht nur Wien, sondern der ganzen Europäischen Union gelten sollte.
Aktuelle Umfrage zu NATO-Gipfel
Nach Meinung von tschechischen Fachexperten sei es eher unwahrscheinlich, dass eine Gruppe von Terroristen versuchen würde, eine ähnliche Gewalttat wie derzeit die tschetschenischen Rebellen in Moskau zu verüben. Wie aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Factum hervorgeht, haben achtzig Prozent der Prager keine Angst davor, im Falle von gewalttätigen Ausschreitungen während des Prager NATO-Gipfels selbst unmittelbar bedroht zu sein.. Zwanzig Prozent hingegen äußerten im Zusammenhang mit eventuellen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gewisse Befürchtungen. Insgesamt steht laut der Umfrage ein Viertel der Befragten dem NATO-Gipfeltreffen ausdrücklich positiv gegenüber, ebenfalls ein Viertel jedoch hat zu dem Großereignis eine eindeutig negative Haltung.
Abschluss des Verhandlungskapitels "Wirtschaftswettbewerb" mit der EU
Im Rahmen der Beitrittsverhandlungen mit der EU hat heute die Tschechische Republik das Kapitel "Wirtschaftswettbewerb" abgeschlossen. Dieser Ausgang der Gespräche wurde durch die neue Position der Niederlande ermöglicht, die am Dienstag als letztes der EU-Länder ihre Vorbehalte gegen die genehmigte staatliche Hilfe für tschechische Hüttenwerke zurückgenommen hatten. Ihre Akzeptanz hat die EU an die Erfüllung strenger Bedingungen gebunden, zu deren Erfüllung sich der tschechische Chefunterhändler mit der EU, Pavel Telicka, verpflichtete. Als eine der Bedingungen gilt auch die Restrukturalisierung des tschechischen Hüttenwesens, die eine Produktionsreduzierung und gleichzeitig das Erreichen der in der EU bereits existierenden Arbeitsproduktivität vorsieht.
Tschechischer EU-Botschafter bei Ausschuss des Europaparlaments
Bei der heutigen Debatte des Tschechischen Botschafters bei der EU, Libor Secka, mit Delegationsmitgliedern des europaparlamentarischen Ausschusses zum EU-Beitritt Tschechiens wird allgemein eine weitere Diskussionsrunde zu den sogenannten Benes-Dekreten erwartet. Secka zufolge sei mittlerweile klar, dass jene Dekrete nicht im Widerspruch zu europäischem Recht stünden. Der EU-Botschafter forderte den Vorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt in diesem Sinne auf, die Vorwürfe von Diskriminierungen, die angeblich nach wie vor auf den Nachkriegsdekreten des damaligen Präsidenten Benes basieren, durch konkrete Fälle zu belegen.
Probleme tschechischer Ärzte mit Überstunden
Sollten die Ärzte in den tschechischen Krankenhäusern ab nächstem Jahr nur 150 Überstunden pro Jahr leisten, wie sie dazu nach fehlgeschlagenen Lohnverhandlungen vom Gewerkschaftsklub der Ärzte aufgerufen wurden, müssten einige Abteilungen in diesen medizinischen Einrichtungen wegen Ärztemangels geschlossen werden. Nach Meinung der Assoziation böhmischer und mährischer Krankenhäuser sei auch die Betriebseinstellung ganzer Spitäler nicht auszuschließen. Somit könnten ganze Regionen ohne Krankenhauspflege bleiben, während es wo anders zu einer Überlastung kommen könnte. Dies sagte heute vor Journalisten der Vize-Vorsitzende der Assoziation, Tomas Jedlicka.
PCB-Spuren in Elbesedimenten gefunden
Während der Hochwasserkatastrophe im letzten Sommer seien aus der Chemiefabrik Spolana Neratovice außer Dioxinen auch andere toxische Stoffe, und zwar Polychlorbiphenile (PCB) entwichen. Nach Meinung der Umweltschutzorganisation Arnika deuten darauf die Ergebnisse der Analysen von Elbe-Sedimenten hin, die in ihrem Auftrag durchgeführt worden sind. Über diese informierte am Donnerstag in der mittelböhmischen Stadt Melnik der stellvertretende Vorsitzende dieser Organisation, Jindrich Petrlik. Ihm zufolge seien jedoch die festgestellten PCB-Werte in der Elbe nicht lebensgefährlich.
Tschechisches Musical in Wales
Als einziges nicht englisches Musical steht auf dem heutigen Programm des internationalen Musiktheaterfestivals in Cardiff das tschechische Musikwerk Jean d´Arc, uraufgeführt vor einigen Jahren im Prager Musiktheater Ta Fantastica. Bei der konzertanten Aufführung in Wales handelt es sich um die 750. Vorstellung des Musikwerkes, jedoch um die erste im Ausland. Die tschechisch gesungenen Lieder aus dem Musical werden mit englischen Begleitworten kombiniert.
Wettervorhersage für Freitag:
In der kommenden Nacht sind vereinzelte Regenschauer zu erwarten, die Temperaturen liegen zwischen vier und Null Grad Celsius, tagsüber ändert sich nicht viel: es ist bewölkt, gebietsweise Regenfälle oder Schauer, die Temperaturen bewegen sich zwischen 9 und 13 Grad Celsius.