Premiere der tschechischen Oper Jenufa an der Deutschen Oper Berlin

Zwei Stunden atemlose Hochspannung hat das zum Bersten gefüllte Auditorium am vergangenen Sonnabend in der Deutschen Oper erlebt. So zumindest sah es die Fachkritik in Bezug auf den sensationellen Erfolg der tschechischen Oper Jenufa von Leos Janacek, die am 24.November ihre Premiere an der Deutschen Oper in Berlin unter der Regie von Nikolaus Lehnhoff erlebte.

Zwei Stunden atemlose Hochspannung hat das zum Bersten gefüllte Auditorium am vergangenen Sonnabend in der Deutschen Oper erlebt. So zumindest sah es die Fachkritik in Bezug auf den sensationellen Erfolg der tschechischen Oper Jenufa von Leos Janacek, die am 24.November ihre Premiere an der Deutschen Oper in Berlin unter der Regie von Nikolaus Lehnhoff erlebte. Als absoluter Magnet galt die deutsche Operndiva Anja Silja, die in der Bauerntragödie aus Mähren in der Rolle der Küsterin auftrat. Wen diese Frau kalt lässt, wer hier keine Gänsehaut bekommt und am Ende atem- und sprachlos den Saal verlässt, der muss klinisch tot sein., schrieb z.B. die Welt in Bezug auf die Leistung der Künstlerin, die nach ihrem Berliner Debüt vor 40 Jahren ihr Comeback feiern konnte. Auch in den anderen Haupt- bzw. Nebenrollen war die zum Teil internationale Besetzung der beinahe hundert Jahre alten Oper, die aber lange auf ihre Uraufführung 1916 warten musste, nahezu perfekt. Neben der glänzenden Leistung der Amerikanerin Amanda Roocroft in der Rolle der Jenufa und des Pär Lindskog aus Schweden sorgte der in Prag lebende slowakische Tenor Stefan Margita für eine Überraschung. Der trompetenhafte Margita - so die Welt über seine Partie der Laca - der seit bereits mehreren Jahren auf internationalen Bühnen heimisch geworden ist, wurde nun offensichtlich auch in Berlin als Sängerstar entdeckt. Sobald er den Mund öffne, treffe er das Herz, war in einer Fachkritik des Deutschlandsfunks zu hören. Ein Teil des nach der Vorstellung lang anhaltenden Applauses galt auch dem aus Tschechien stammenden Dirigenten Jiri Kout. Dies am Ende einer Geschichte, in der Liebe, unerfüllte Liebe, Haß und falsche Moral waltet. Die letztere schreckt vermutlich im Interesse aller nicht einmal vor Kindsmord zurück. Die nächste Vorstellung der Oper Jenufa von Leos Janacek steht am 30. November und 7. December wieder auf dem Programm der Deutschen Oper Berlin.