Skromach schlägt Änderungen im Krankenversicherungsgesetz vor
Im Bemühen, gegen den Missbrauch des Krankengeldes vorzugehen, schlägt der Minister für Arbeit und Soziales, Zdenek Skromach, einige Änderungen im Krankenversicherungsgesetz vor. Das Krankengeld soll Skromach zufolge künftig in den ersten zwei-drei Wochen vom Arbeitgeber ausgezahlt werden. Die geplanten Neuregelungen im Bereich der Krankenversicherung fasst Martina Schneibergova zusammen:
Arbeitsminister Zdenek Skromach konkretisierte am Dienstag vor Journalisten, wie er ab 2005 wenigstens einen Teil der Summe in Höhe von mehreren Millionen Kronen einsparen möchte, die jährlich als Krankengeld ausgezahlt werden. In den ersten zwei bis drei Wochen soll Skromach zufolge dem Krankgeschriebenen das Krankengeld von seinem Arbeitgeber ausgezahlt werden, und in den ersten drei Tagen wäre dessen Summe ca. halb so hoch wie zum jetzigen Zeitpunkt. Damit würde das Krankengeld ungefähr 25% des Bruttotageslohns betragen. Der Staat- so Skromach - müsse den Arbeitgebern die höheren Kosten mit einer entsprechenden Kürzung der Abgaben für die Krankenversicherung kompensieren.
Wenn künftig jemand wiederholt für kurze Zeit krankgeschrieben ist, wird er durch das neue System benachteiligt. Der Minister betonte:
"Im Grunde genommen sollen diejenigen, die wirklich krank sind und ihre Krankheit ordentlich auskurieren, von diesem System nicht benachteiligt werden. Es ist andererseits notwendig, dass das System motivierend wirkt, damit es nicht missbraucht wird."
Das Ministerium denkt auch daran, die Krankengeldsummen für Personen mit höheren Einkommen anzuheben:
"Es soll mehr als es bisher der Fall ist, berücksichtigt werden, wie viel der Mensch in das Krankenversicherungssystem investiert hat, so dass er wieder entsprechend mehr zurückbezahlt bekommt."
Nach Meinung des Ministers soll auch das System der Ausstellung von Krankenscheinen geändert werden. Krankgeschrieben werden dürfte man künftig - so der Minister - nur von einem praktischen Arzt, bzw. einem Gynäkologen, nicht jedoch von einem Spezialisten. Der Präsident der Tschechischen Ärztekammer, David Rath, bezeichnete diesen Vorschlag jedoch als Schikane für die Patienten. Er räumte aber ein, dass die Ärzte motiviert werden sollten, bei der Ausstellung von Krankenscheinen verantwortlicher vorzugehen.