Fehlanalyse des Statistischen Amtes sorgt für Unmut in der Wirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt der Tschechischen Republik stieg im dritten Quartal des vergangenen Jahres um 2,7 Prozent, und nicht wie bisher angegeben nur um 1,5 Prozent. Diese gravierende Abweichung zu einer früheren Information gab das Tschechische Statistische Amt am zurückliegenden Freitag auf der Grundlage einer tags zuvor durchgeführten Revision der Außenhandelsdaten bekannt. Diese an sich positive Nachricht löste jedoch unter Ökonomen wie Politikern berechtigten Unmut aus - weshalb, dazu mehr von Lothar Martin.
"Entweder sollte sich das Tschechische Statistische Amt freiwillig umbenennen in Tschechisches Verwirrungsamt oder aber dessen führende Vertreter sollten zurücktreten."
Eine Aussage, die vor allem an die Adresse der Leiterin der Amtes, Marie Bohatá, gerichtet ist. Diese wehrte sich jedoch mit dem Hinweis darauf, dass die alten Daten auf zunächst fehlerhafte Angaben der Generalzolldirektion zurückzuführen seien. Premier Vladimír Spidla und Finanzminister Bohuslav Sobotka fordern daher schnellstmögliche Aufklärung von beiden Behörden. Doch egal, wer letztlich als Schuldiger ausgemacht wird und wer nach dem Eklat von seinem Posten zurücktreten muss, das Image der tschechischen Wirtschaft und das Ansehen des Statistischen Amtes haben auf jeden Fall Schaden genommen.