Änderung der Sozialleistungen in Aussicht

Die Regierung plant Änderungen im Sozialsystem der Tschechischen Republik. Der Auslöser dabei sei das angeblich häufige Missbrauchen des Krankenstands nicht nur durch Angestellte sondern auch durch Firmen. Laut Analysen ist das derzeitige System der Krankenpflege darin ungenügend, dass es nicht ausreichend motivierend ist, um die unterschiedlichen Interessen der Versicherten, der Arbeitgeber, der medizinischen Institutionen und des Staates auszugleichen. Die aktuelle Höhe des Krankengeldes sei relativ hoch für Menschen mit niedrigem Gehalt, und für Besserverdienende wiederum niedrig. Derzeit gebe es laut der Studie keine Möglichkeit, unbegründete Krankenstände zu vermeiden. Missbrauch komme auch von Seiten der Ärzte, die mit der Krankschreibung versuchen, vielen Menschen zuvor zu kommen, und sie so als Patienten behalten. Der Vorschlag des Arbeitsministeriums ändert die Höhe des Krankengeldes drastisch, so dass man beispielsweise die ersten zwei Tage überhaupt kein Geld bekommen würde. Und die ersten drei Wochen sollen vom Arbeitgeber bezahlt werden, der dadurch besser auf seine Angestellten achten würde. Durch das neue Gesetz soll auch die Zahl der medizinischen Einrichtungen verringert werden, die über den Krankenstand entscheiden können. Gegen diesen Vorschlag wehren sich jedoch die Gewerkschaften. Die Reform sei ganz falsch angegangen worden. Das Ministerium für Arbeit und Soziales sollte sich zunächst auf die Kontrollen des möglichen Missbrauchs konzentrieren. Die Ärzte sollten motiviert werden, weniger Menschen krank zu schreiben. Des weiteren solle man zunächst analysieren, welche Krankheiten am meisten an der Verlängerung der Arbeitsunfähigkeit teilhaben. Diese Analyse ist einer der Punkte der weitern Verhandlungen unter den Sozialpartnern.