Was können wir von der EU erwarten? Delegation der Europäischen Kommission antwortet auf Fragen von Studenten
Was können wir von der EU erwarten? Diese Frage konnten sich am Dienstag Schüler und Studenten aus Tschechien, Polen und Deutschland in Liberec beantworten lassen. Adressieren konnten sie ihre Fragen an eine siebenköpfige Delegation der Europäischen Kommission. Unter anderem gaben Ramiro Cibrian und der ehemalige Premier der Niederlande, Wim Kok, bereitwillig Auskunft. Letzterer hatte sich im Rahmen seiner Funktion als Vorsitzender einer unabhängigen Expertengruppe zur Beurteilung der Konsequenzen des EU-Beitritts Tschechiens, Polens und der anderen Kandidatenländer, zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in der Tschechischen Republik eingefunden. Welche Fragen die Studenten besonders beschäftigten und wie Ex-Premier Wim Kok die Diskussion einschätzte, hören Sie im folgenden Beitrag von Katrin Sliva:
Im Anschluss an die Diskussionsveranstaltung bat ich Wim Kok um seine Einschätzungen:
"Ich hätte erwartet, dass gerade junge Leute über Europa in der Welt sprechen möchten, über Menschenrechte, über Konfliktregionen, über die gegenwärtige Irak-Krise und das Nicht-Vorhandensein einer europäischen Politik in diesem Konflikt, da Europa in dieser Hinsicht gespalten ist. Ich war erstaunt, dass vor allem diese Frage gar nicht zur Sprache kam. Aber das soll keine Kritik sein. Es ist lediglich eine Beobachtung."
Und auf die Frage, ob seiner Meinung nach die Tschechen gut über die EU informiert seien, antwortete er:
"Es gibt nach wie vor Informationsdefizite. Das gilt aber nicht nur für die Kandidatenländer. Auch die Mitgliedsstaaten haben mit diesem Phänomen zu kämpfen."