Internationale Militärschau "Bahna 2003" erweckt großes Interesse bei der Öffentlichkeit

Bahna 2003, Foto: CTK

Die modernste Kampftechnik sowie historische Militärfahrzeuge, aber auch die Vorführung des Einsatzes verschiedener Truppen der Landstreitkräfte unter nachgestellten Gefechtsbedingungen - dies konnte man bei der traditionellen Militärschau sehen, die am vergangenen Samstag unter dem Titel "Bahna 2003 - der Tag der Bodentruppen" unweit der Stadt Rokycany stattfand. Martina Schneibergová war in Bahna dabei.

Bahna 2003,  Foto: CTK
Über Wetter oder Besucherzahl konnten sich die Veranstalter der bereits 14. Militärschau "Bahna" nicht beklagen. Der zurücktretende Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík ist nicht erschienen, doch das Interesse der Öffentlichkeit für die nachgestellten historischen Gefechte sowie für die Vorführung des Einsatzes z. B. der Schnelleingreiftruppen war anscheinend auch für die Militärs überraschend. An der Militärschau nehmen schon traditionell auch Vertreter ausländischer Streitkräfte teil - diesmal waren hier die Armeetruppen Deutschlands, Frankreichs, Österreichs und Polens vertreten.

Oberstleutnant Jaroslav Prucha, der für die internationale Beziehungen bei den tschechischen Landstreitkräften verantwortlich ist, sagte über die Militärschau:

"Wir bereiten diese Veranstaltung jedes Jahr schon früh vor. Im Januar luden wir alle NATO-Länder zur Teilnahme ein. Die Teilnehmerzahl ist diesmal wegen des Einsatzes im Irak niedriger. So haben sich z. B. auch die Amerikaner und die Briten entschuldigt. Der Transport der Militärtechnik ist nicht einfach - so brauchte beispielsweise die Militärkolonne, die aus dem Ausland eintraf, von dem ca. 100 Kilometer entfernten Grenzübergang Rozvadov 4,5 Stunden, um hierher zu kommen."

In Bahna stellte sich die leichtgepanzerte Infanterie aus Österreich mit dem Radfahrzeug Pandur vor. Zu seiner Teilnahme an der Militärschau sagte Stabswachtmeister Roharec:

"Ich bin das erste Mal das, der Pandur war bereits schon öfters hier, aber dieser Personenkreis ist zum ersten Mal hier. Ich würde sagen, wenn Sie die Vorführung gesehen haben, da hat man gesehen, dass das Fahrzeug relativ schnell und wendig ist, und ich glaube, damit haben wir auch die Neugier geweckt bei den Zuschauern..."

Über Mangel an Interesse konnten sich auch die Vertreter der deutschen Bundeswehr mit der vorgestellten Technik, zu der auch der Panzer Leopard gehörte, nicht beschweren, wie auch Oberleutnant Steffen Giessel bestätigte:

"Unsere Panzer sind schwer umlagert, das Interesse ist sehr hoch."

"Wofür interessieren sich die Menschen am meisten, für die Funktion, bzw. wo das benutzt wird?"

"Wo es benutzt wird, eher nicht so sehr, sie sehen halt die Technik, wie es aufgebaut ist, was haben wir alles dabei, wie es überhaupt konstruiert ist. Was sehr interessant ist, dass sie halt rein gucken können oder teilweise sich auch rein setzen können und selber mal Position einnehmen können."

"Sind Sie zum ersten Mal da?"

"Ja, ich bin zum ersten Mal hier. Aus meiner Kompanie - wir fahren mit unseren Schwerlasttransportern die Gefechtsfahrzeuge des deutschen Heeres hierher. So sind wir eigentlich jedes Jahr dabei, nur ich persönlich bin zum ersten Mal hier."

"Sind Sie durch das Interesse der Öffentlichkeit überrascht?"

"Nein. Was mich überrascht, ist die Anzahl der Leute - also es sind sehr, sehr viele hier - im Gegensatz zu Deutschland - beim Tag der offenen Tür ist es mehr eine regionale Veranstaltung und hier kommt man wohl aus dem ganzen land angereist."

Oberstleutnant Prucha erklärt sich das große Interesse der Öffentlichkeit wie folgt:

"Bei uns gibt es eine Gruppe von Fans, die sich für die historische Militärtechnik interessieren, und auf ihre Initiative entstand diese Militärschau, die mit ihrem Programm in Europa wirklich einzigartig ist. In Frankreich gibt es zwar eine ähnliche Veranstaltung, die aber eher eine Art Präsentation der Produzenten der Militärtechnik ist. Ich glaube, dass dieses Jahr eine Rekordzahl von Besuchern gekommen ist - ich würde es auf 45 000-50 000 Menschen schätzen."

Der Vertreter der französischen Teilnehmer, Eugene Teuranai, bestätigte diese Meinung:

"Ich bin sehr überrascht. In Frankreich kommen einige Tausend Leute zu einer ähnlichen Schau, aber hier sind es so viele. Ich bin sehr glücklich darüber, wirklich."