Belebung in den tschechisch-israelischen Beziehungen

Roman Joch

Zu einer bedeutenden Belebung kam es in den letzten Tagen im Beriech der tschechisch-israelischen Beziehungen. Nachdem Außenminister Cyril Svoboda, am vorvergangenen Sonntag in Israel mit den führenden Politikern des Landes zusammengetroffen war, weilte vorige Woche eine tschechische Abgeordnetendelegation zu einem fünftägigen Besuch im Heiligen Land. Während des Besuches des tschechischen Außenministers war von den israelischen Spitzenpolitikern dessen Entscheidung gewürdigt worden, mit Israelis und Palästinensern im Rahmen von getrennten Besuchen zusammenzukommen. Auch die tschechischen Parlamentarier, deren Visite auf Einladung ihrer israelischen Kollegen zustande kam, führten Gespräche nur mit israelischen Vertretern. Sie übermittelten jedoch dem Vorsitzenden des palästinensischen Parlaments, Ahmad Kuraja, die Einladung zu einem Tschechien-Besuch.

Zu einer bedeutenden Belebung kam es in den letzten Tagen im Beriech der tschechisch-israelischen Beziehungen. Nachdem Außenminister Cyril Svoboda, am vorvergangenen Sonntag in Israel mit den führenden Politikern des Landes zusammengetroffen war, weilte vorige Woche eine tschechische Abgeordnetendelegation zu einem fünftägigen Besuch im Heiligen Land. Während des Besuches des tschechischen Außenministers war von den israelischen Spitzenpolitikern dessen Entscheidung gewürdigt worden, mit Israelis und Palästinensern im Rahmen von getrennten Besuchen zusammenzukommen. Auch die tschechischen Parlamentarier, deren Visite auf Einladung ihrer israelischen Kollegen zustande kam, führten Gespräche nur mit israelischen Vertretern. Sie übermittelten jedoch dem Vorsitzenden des palästinensischen Parlaments, Ahmad Kuraja, die Einladung zu einem Tschechien-Besuch.

Die israelische Regierung sieht in Tschechien einen Verbündeten, der als künftiges EU-Mitglied Israel helfen könnte, die pro-palästinensische Politik innerhalb der EU auszugleichen. Der Chef des Abgeordnetenhauses Lubomír Zaorálek, der die tschechische Parlamentsdelegation leitete, bemerkte gegenüber der Wochenzeitung "Respekt", dies sei eigentlich natürlich, zumal die Tradition des Antisemitismus in Tschechien im Vergleich mit Polen unbedeutend sei. Außerdem entspreche die tschechische Haltung zum Terrorismus den israelischen Vorstellungen, betonte Zaorálek.

Zu den guten tschechisch-israelischen Beziehungen trägt bis heute noch die Erinnerung an die militärische Hilfe bei, die die Tschechoslowakei einst dem jungen israelischen Staat gewährte. Dies bestätigt auch der Publizist Roman Joch:

"Israel sieht bis heute - und damit meine ich nicht nur den Staat, sondern auch die informierte Öffentlichkeit -in der Tschechischen Republik, bzw. der ehemaligen Tschechoslowakei einen Staat, der geholfen hat, Israel vor der Vernichtung zu retten. D. h. wir können uns immer darauf verlassen, dass die israelische Diplomatie die Vertreter Tschechiens im voraus mit Sympathie oder sogar mit Dankbarkeit der tschechischen Außenpolitik gegenüber empfangen wird. Die tschechische Außenpolitik berücksichtigt diese Tatsache auf Minister- und Expertenebene seit November 1989, und wir können sie konstant für sehr freundschaftlich gegenüber Israel halten."

Zur Haltung der breiteren tschechischen Öffentlichkeit zu Israel bemerkte Roman Joch:

"Viele Menschen erinnern sich noch an die Hilfe, die die Tschechoslowakei einst dem israelischen Staat gewährte. Nicht alle Bürger wissen davon. Was aber unter verschiedenen Bevölkerungsschichten sehr stark verankert ist, das ist die Überzeugung, dass viele Kräfte unter den palästinensischen Politikern terroristische Wurzeln haben und dass sie in der Vergangenheit von der kommunistischen Tschechoslowakei gefördert wurden. So kann man auch die insgesamt nicht allzu sehr entgegenkommende Haltung der tschechischen Bürger gegenüber den Palästinensern im Gaza-Streifen und im Westjordanland erklären. Diese Haltung steht im Widerspruch zur Haltung der Bewohner der westeuropäischen Länder."

Die Tatsache, dass während des kommunistischen Regimes in Tschechien auch Terroristen aus dem Nahen Osten ausgebildet wurden, war unter der Bevölkerung schon damals mehr oder weniger bekannt. Wirkt sich eben diese Erfahrung auf das Bewusstsein der tschechischen Öffentlichkeit bedeutend aus?

"Ja, ich meine eindeutig, dass diese Tatsache einer der Hauptgründe dafür ist, warum die postkommunistischen Länder, die jetzt ein liberales demokratisches System haben, den israelisch-palästinensischen Konflikt völlig anders sehen als die Bevölkerung in Westeuropa. Das Bewusstsein, dass Vertreter der arabischen Länder oder verschiedener palästinensischer Organisationen Verbündete der einstigen kommunistischen Herrscher waren, ist immer noch sehr stark. Keine ähnliche Erfahrung war aber in der Vergangenheit mit der Bevölkerung oder den Politikern der westeuropäischen Länder verbunden. Es ist notwendig, noch einen anderen Aspekt in Betracht zu ziehen. Infolge der Migration aus den arabischen Ländern, vor allem aus Nordafrika nach Westeuropa - vorwiegend nach Frankreich oder Belgien - oder auch infolge der Migration der Türken nach Deutschland haben die Politiker in diesen Ländern Befürchtungen, dass eine Politik, die als entgegenkommend gegenüber Israel empfunden werden könnte, viele Bürger arabischer Herkunft in ihren Ländern stören könnte. Sie befürchten, dass eine pro-israelische Politik eine Welle von Terrorangriffen, und anderen gewaltsamen Ausschreitungen in ihren Ländern provozieren könnte. Aus dem Grund betreiben sie Israel gegenüber eine palästinenserfreundlichere Politik."