Am Dienstag wurde in Prag ein Programm zur Erleichterung der Bewegung der Rollstuhlfahrer im städtischen Nahverkehr vorgestellt. Mehr dazu von Jitka Mladkova:
Es gibt sie, aber immer noch zu wenig! Die Rede ist von Niederflurbussen, Niederflurstraßenbahnen gibt es in Prag so gut wie keine. Außer auf einigen wenigen Buslinien, wo man eine hohe Konzentration von Rollstuhlfahrern voraussetzt, z.B. auf der Trasse vom Stadtviertel Smichov Richtung Krankenhaus Na Homolce, können körperbehinderte Personen nur schwer auf beliebigen Trassen durch die Stadt reisen. Diese unerfreuliche Situation hat sich der Nationale Rat der Behinderten ins Visier genommen. Fazit: am Dienstag hat die Organisation ein Programm mit dem Titel "Mobilität für alle" vorgestellt, das eine Besserung der aktuellen Lage zum Ziel hat. Das Programm sieht vor, dass Städte und Gemeinden einen finanziellen Beitrag zur Beseitigung der Barrieren beantragen können. Hierfür können sie bis zu 80 Prozent der Kosten für konkrete Projekte erhalten. Nach Meinung des Vertreters der gemeinnützigen Organisation Paraple, die vor allem die auf den Rollstuhl angewiesene Personen unterstützt, sollten diese Gelder in Prag vor allem für den Ankauf von Niederflurbussen bzw. - straßenbahnen verwendet werden. Der Prager Nahverkehrbetreiber Dopravni podnik verfügt derzeit über 254 Niederflurbusse und will bis zum Jahresende weitere 20 kaufen. Vertreter dieses Unternehmens sind überzeugt, dass sich in den letzten Jahren in der tschechischen Hauptstadt vieles zum besseren entwickelt hat. Da muss man ihnen schon recht geben, immerhin: der Spielraum für eine weitere Besserung nicht nur in Prag ist groß. Für diese, wie am Dienstag auf einer Pressekonferenz gesagt wurde, werden im kommenden Jahr 95 Mio Kronen, das sind cirka drei Mio Euro zur Verfügung stehen. Bis November können interessierte Städte und Gemeinden Anträge auf finanzielle Unterstützung für konkrete Projekte stellen, die den Körperbehinderten ihre Situation erleichtern können.
