Bier-Produzenten erwarten ein Rekordjahr

Foto: CTK

Der heiße Sommer brachte den tschechischen Landwirten wenig Freude, doch die Bier-Produzenten können zufrieden sein. Die Hitze erhöht nämlich den Durst, den man hierzulande gerne mit Bier löscht. Mehr dazu im folgenden Beitrag von Markéta Maurová.

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Tschechische Biertrinker sowie Biertrinker in Ländern, in die tschechisches Bier exportiert wird, waren im ersten Halbjahr dieses Jahres fleißig. Der Bier-Verbrauch erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1 %, wobei die heißesten Monate noch bevorstanden. Der Vizepräsident der Tschechischer Assoziation kleiner unabhängiger Brauereien, Karel Witz, erwartet daher ein Rekordjahr:

"Ich nehme an, dass die zweite Jahreshälfte noch besser sein wird und ein Rekord fallen wird. Der Jahresverbrauch pro Kopf wird hierzulande sicher die 160 Liter vom letzten Jahr überschreiten."

Zufrieden ist auch Jiri Plevka, Handelsdirektor der Chodovar-Brauerei im westböhmischen Chodova Plana:

"Wir sind dieses Jahr zufrieden. Die Produktion beträgt in diesem Moment um 1000 Hektoliter mehr als im letzten Jahr."

Bei der Auswahl ihres Lieblingsgetränks sind die Tschechen allerdings ziemlich konservativ - nur 1% des Verbrauchs fällt verschiedenen Spezialitäten zu, 96 % bilden klassische Lager- und Zapfbiere. Das Bier vom Fass ist dabei im Vergleich zu Flaschen und Dosen besonders beliebt:

"Der Anteil des Biers vom Fass macht bei uns 55 % aus. In Deutschland liegt der Bierverkauf vom Fass in Gaststätten nur bei 20 %, sonst wird das Bier in Flaschen verkauft. Die Ursache liegt darin, dass dort das Bier in der Gaststätte sehr teuer ist. Und wichtig ist meiner Meinung nach auch die Tatsache, dass man in Deutschland das Bier in 0,3-Liter-Gläsern ausschenkt."

Den größten Anteil am tschechischen Markt hat Prazdroj (Pilsner Urquell) mit ungefähr 48 %. Die zweite Stelle nehmen die Prager Bierbrauereien mit um die 13 % ein. Und die dritte Position gehört kleinen Bierbrauereien, die die tschechische Nachfrage zu 11 % versorgen. Ihre Assoziation vereinigt 27 Betriebe, die überwiegend auf regionalen Märkten tätig sind. Gerade diese kleinen Bierbrauereien haben sich Anfang August in Berlin mit ihren Partnern aus Deutschland, Polen und Der Schweiz zu einem "Verband kleiner Brauereien Europas" vereinigt, der nun 962 Mitglieder hat. Karel Witz:

"Das Ziel dieses Verbands ist es, für die Zukunft zu sorgen. Die kleinen Brauereien müssen die Legislative in allen Ländern Europas verfolgen. Wir verfolgen die Höhe und Differenzierung der Verbrauchssteuer, d.h. die Begünstigung von kleinen Brauereien."

Gerade die Steuerbegünstigung ermöglicht es den kleinen Produzenten, ihre Position neben den Giganten zu bewahren. Außer den legislativen und ökonomischen Interessen will sich der Verband u.a. auch etwa für die Erhaltung von Umweltschutznormen einsetzen.