"Zelary": Kriegs- und Liebesgeschichte aus dem mährisch-slowakischen Grenzgebiet
Am Anfang stand eine bescheidene Erzählung über die Liebe zur Zeit des Kriegs sowie die literarische Entdeckung ihrer 80jährigen Autorin. Am Ende finden wir einen im hohen Stil gemachten Film, der die Tschechische Republik im Kampf um den Oscar repräsentieren wird. Der Name kann nicht nur für ausländische Ohren ziemlich bizarr klingen: "Zelary".
Diesen Text entdeckte in den 90er Jahren, noch vor der Veröffentlichung, der Drehbuchautor Petr Jarchovsky. Er zeigte ihn dem Filmregisseur und Produzenten Ondrej Trojan, der sich dafür so begeisterte, dass er nach einer 12jährigen Pause zur Regiearbeit zurückkehrte.
"Ich habe lange Zeit keinen Stoff " in mir getragen". Ich habe nach der Revolution einen Feind verloren. Mit den Sachen, die ich vorher gemacht habe, bemühte ich mich, dem gemeinsamen Feind zu schaden. Das war mein Thema und als dieses Thema passe war, als die Kommunisten weg waren, hatte ich keine Botschaft, die ich den Zuschauern mitteilen wollte. Doch dann hatte ich das Glück, dass der Stoff mich gefunden hat. Die Novelle, die mir als Maschinschrift vorlag, hat mir so gut gefallen, dass ich mir sagte, das ist die Energie wert, die ich investieren muss, um den Film zu realisieren."Vor einer schwierigen Aufgabe stand das Team bei der Suche nach einem Drehort, denn die von Einzelhöfen und kleinen Feldern und Weiden geprägte Berglandschaft ist aus dem mährisch-slowakischen Grenzgebiet bereits verschwunden. Schließlich fand man sie in der Slowakei, wo der Film dann entstand. Nicht nur Tschechien und die Slowakei waren an der Realisierung des Films beteiligt: Der Streifen ist als tschechisch-slowakisch-österreichische Koproduktion entstanden. Welche Rolle Österreich dabei einnahm, hat mein Kollege Gerald Schubert den Produzenten Danny Krausz unmittelbar nach der tschechischen Uraufführung gefragt: