Tschechische Präsenz auf der Frankfurter Buchmesse
Man muss kein Literatur-Experte sein, um mitbekommen zu haben, dass die Stadt Frankfurt am Main dieser Tage ganz im Zeichen des Buches steht. Dort findet bis zum Sonntag die internationale Buchmesse statt. Dabei handelt es sich um die weltweit größte Bücherschau. Über 100 Länder sind mit ihren Ständen auf dem Frankfurter Messegelände vertreten. Von dort meldet sich Philipp Kauthe mit Informationen über die tschechische Präsenz:
43 tschechische Aussteller präsentieren sich seit Mittwoch in der Halle 5 auf dem Messegelände. Und in diesem jahr werden die tschechischen Stände ganz klar von den Pragern dominiert. 28 der Aussteller kommen aus der tschechischen Hauptstadt, die restlichen 15 kommen aus Städten wie Pilsen, Brünn, Ostrau, Olmütz oder Reichenberg.
Einige der tschechischen Stände möchte ich Ihnen mal etwas Näher beschreiben:
So gibt es zum Beispiel einen Aussteller aus Prag, der sich auf Sportliteratur spezialisiert hat. Da findet man eine Biografie über die Leichtathletik-Legende Emil Zatopek, Dokumentationen über den tschechischen Triathlon und den tschechischen Fußball sowie Tipps zur Fittness. Ein weiterer Aussteller bietet den Besuchern Atlanten und Straßenkarten über bestimmte tschechische Regionen. Auf einem anderen Stand gibt es Wörterbücher sowie einen Tschechisch Lernkurs auf Hörkassette. In der Halle 5 trifft man auch zwei Austeller aus Mähren mit tschechischen Kinderbüchern. Neben den Klassikern wie dem kleinen Maulwurf oder dem Cipisek steht da auch schon mal die englische Version des Budulinek im Regal. Ansonsten sieht man bei den tschechischen Ausstellern viele natur-wissenschaftliche Fachliteratur, aber auch humanistische Werke. Wer will, kann sich dort auch ein Exemplar der Prager Zeitung mitnehmen.Insgesamt hat man den Eindruck, dass die böhmischen Verleger mit den alles in allem 6.600 Ausstellern auf der Frankfurter Buchmesse gut mithalten können. Generell ist das Interesse an mittel- und osteuropäischer Literatur bei den Besuchern recht groß.
Soweit Philipp Kauthe aus Frankfurt."Es ist äußerst kompliziert, tschechische Bücher auf dem Weltmarkt zu platzieren," beschwerte sich dieser Tage in einem Presseinterview Anna Horackova vom renommierten Prager Verlag Paseka. Immer wieder sei man bei der Rückkehr von einer Buchmesse euphorisch, was man da alles vereinbart habe, und nach einiger Zeit sei alles anders, da gäben sich manche Verleger nicht einmal die Mühe auf einen Brief zu antworten, meinte Horackova. Der Paseka -Verlag gehört zu den wenigen tschechischen Verlagen, die sich dieser Tage auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren. In seinem Angebot hat er vor allem auf drei erfolgreiche Autoren gesetzt: Petr Sabach, Kveta Legatova und Patrik Ourednik. Ins Deutsche und darüber hinaus auch ins Französische, Bulgarische, Ungarische und Holländische, wurden leider nur Bücher des letztgenannten Autors übersetzt. Bei der großen Konkurrenz werden es tschechische Bücher offensichtlich auch diesmal auf der Frankfurter Buchmesse nicht leicht haben."