Tschechisches Fernsehen sendet Dokumentarfilm über das Prager deutsche Theater

Ein Tscheche und ein Deutscher wird nicht gespielt (Foto: www.czech-tv.cz)

Das Thema tschechisch-deutsche Beziehungen wird am kommenden Sonntag das Abendprogramm des Tschechischen Fernsehens dominieren. U.a. wird ein neuer Dokumentarfilm gesendet, mit einem Titel, der auf ein Theaterstück aus dem 19. Jahrhundert anspielt: "Ein Tscheche und ein Deutscher wird nicht gespielt."

Ein Tscheche und ein Deutscher wird nicht gespielt  (Foto: www.czech-tv.cz)
Der Film schildert die Geschichte des deutschen Theaters sowie das Zusammenleben der tschechischen, deutschen und jüdischen Kultur in Prag. Über die komplizierte Entstehungsgeschichte des Films haben wir mit einer seiner Autorinnen, der deutschen Slawistin Gisela Riff gesprochen:

Ein Tscheche und ein Deutscher wird nicht gespielt  (Foto: www.czech-tv.cz)
"Ursprünglich war dieser Film als eine fünfteilige Serie geplant. Das war im Jahr 2000. Und dann haben wir uns zu dritt hingesetzt, Frau Dr. Loucka, Dr. Vondrasek und ich, und haben dieses alles entworfen. Wir haben ein wirklich sehr breites Spektrum gehabt. Es endete eigentlich nicht 1945, sondern mit verschiedenen tragischen und auch z.T. komischen Lebensgeschichten der Protagonisten, d.h. der Schauspieler und Regisseure und auch des Gebäudes. Ein Gebäude hat ja kein Leben, aber trotzdem war das auch ein Aspekt. Due einzelnen Leben waren sehr kompliziert, viele der ehemaligen deutschen Schauspieler an diesem Theater sind in die Emigration gegangen und dann später zurückgekehrt und hatten auch tragische Schicksale. Und uns hat am Anfang wirklich das Theater interessiert und nicht so sehr diese gesellschaftlichen Umwälzungen usw."

Letztendlich ist ein einstündiger Film entstanden, der sich doch mehr auf die gesellschaftliche Problematik sowie auf den Unterhaltungsaspekt richtet. Die Darstellung beginnt mit dem Jahr 1888, als das Neue Deutsche Theater in Prag eröffnet wurde, und endet mit dem Jahr 1938. Da jedoch die Autoren ziemlich viel Material gesammelt haben, ist auch noch eine Fortsetzung geplant.