Deutsch-Tschechisches Jugendforum: Auf beiden Seiten gibt es Stereotype, die zu Vorurteilen führen
Eine Diskussionsplattform für junge Leute, die sich am deutsch-tschechischen Dialog beteiligen wollen, bietet das Deutsch-Tschechische Jugendforum. Seine Mitglieder werden für je zwei Jahre ernannt. Eine konstituierende Sitzung des Jugendforums fand vor zwei Wochen in Nürnberg statt. Martina Schneibergova bat danach den deutschen Sprecher des Jugendforums, Pirmin Hauck, ans Mikrofon:
"Das Deutsch-Tschechische Jugendforum wurde gegründet als Projekt des Koordinierungsrates des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforum im Jahre 2001. Es ging darum, dass man sich überlegt hatte, von der Erwachsenenseite her im deutsch-tschechischen Dialog, dass man gerne auch die Stimme der Jugend hören möchte, und zwar möglichst frei. Es geht darum, dass man eben nicht vorbeeinflusst den Jugendlichen ein Thema vorgibt, über das sie sich unterhalten sollen, sondern wir sind Jugendliche, die sich regelmäßig treffen - zwanzig Deutsche, zwanzig Tschechen - und wir erarbeiten zusammen Themen, die uns als Jugendliche interessieren, bzw. die wir relevant finden für beide Seiten. Ich bin zusammen mit Jan Ryjacek der deutsche Sprecher des Jugendforums, es gibt zwei Sprecher - einen deutschen und einen tschechischen - zwei Stellvertreterinnen - das sind und das haben wir zwei Koordinatoren, das sind Pavel Slechta und Hana Winkler, die für uns so zu sagen die "Backgroundarbeit" übernehmen, und wir als Sprecher stehen da nach außen hin und repräsentieren das Jugendforum und die Ergebnisse."
Was gehört z. B. zu den Themen, mit denen sich das Jugendforum befasst? Sie erwähnten ein interessantes Projekt, in dessen Rahmen nach dem Bild des typischen Deutschen und des typischen Tschechen in den Medien gesucht wurde...
"Ja, das erste Jugendforum von 2001-2003 hat eine Studie herausgegeben und selbst erarbeitet, wo es darum ging, dass die Medien untersucht werden hinsichtlich der Frage, wie sieht das aus mit Stereotypen auf tschechischer und auf deutscher Seite, wie werden in den Medien die Deutschen oder jeweils die tschechische Seite von der anderen Seite her wahrgenommen. Die Studie hieß Der durchgeplante Helmut und der findige Schwejk", und in diesem Bereich ging es darum, dass man festgestellt hat, dass es auf beiden Seiten Stereotype gibt, die zu Vorurteilen führen und dass wir als Jugendliche der Meinung sind, dass man da noch einiges tun muss."