Tag der Menschenrechte

Foto: Europäische Kommission

Seit 55 Jahren wird der 10.Dezember weltweit als Tag der Menschenrechte begangen. Hören Sie dazu einen Beitrag von Jitka Mladkova.

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Genau am 10. Dezember 1948 hat die UNO-Vollversammlung die Allgemeine Menschenrechtsdeklaration verabschiedet, in der die Grundrechte eines jeden Bewohners auf unserem Planeten festgeschrieben sind, darunter auch das Recht auf Freiheit und Sicherheit. Gerade daran muss nach Meinung des Menschenrechtsbeauftragten der tschechischen Regierung Jan Jarab immer wieder erinnert werden. Auf die heutige Situation in der Tschechischen Republik Bezug nehmend sagte Jarab gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:

"Wir sind zwar heute ein freies Land, und wenn man erwachsen, jung, gesund und Angehöriger der Mehrheitsgesellschaft ist, dann wird man wohl keine Probleme mit den Menschenrechten haben. Aber man kann sich doch nicht nur mit der Freiheit für die Starken zufrieden geben. Die sind doch in der Lage, sich selbst ihren Platz an der Sonne zu erkämpfen. Das wahre Niveau eines jeden Staates erkennt man aber daran, wie er sich um die Schwachen kümmert, und zu diesen gehören vor allem Kinder, alte oder behinderte Menschen, Geisteskranke, und andere Gruppen, die oft vergessen werden."

Soweit Jan Jarab, Menschenrechtsbeauftragter der tschechischen Regierung. Die Freiheit als eines der Grundrechte der Menschen bleibt für viele in der heutigen Welt immer noch nur ein theoretischer Wert. Jede Initiative, die sich gegen diese Situation wehrt ist von großer Bedeutung. Aus Anlass des diesjährigen Tages der Menschenrechte haben mehrere Dutzend international bekannter Persönlichkeiten alle demokratischen Regierungen zur Solidarität mit den derzeit inhaftierten kubanischen Dissidenten aufgerufen. Unter den Signataren des offenen Briefes sind z.B. der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel und die ehemalige US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright. Initiator des Aufrufs ist der tschechische Botschafter in Washington, Martin Palous. Über seinen Inhalt sagte er gegenüber dem Tschechischen Rundfunk:

"Der Brief gilt als Ausdruck einer gewissen Hoffnung, die die Signatare mit diesen Menschen teilen wollen. Die Hoffnung, dass es in Kuba in historisch absehbarer Zeit zu einer wahren Öffnung und Demokratisierung kommt und dass Kuba nicht als eine Art Freilichtmuseum des bestehenden Regimes bzw. als ein Denkmal des Kalten Krieges weiter existieren wird. Die Hoffnung also, wie es in dem Brief steht, dass auch Kuba einen Umbruch erleben und sich in die Gemeinschaft der demokratischen Länder eingliedern wird."

Martin Palous, tschechischer Botschafter in Washington, vor dem Wendejahr 1989 Dissident in der Ex-Tschechoslowakei.