Überfall auf Respekt-Chefredakteur: Drohung an die Redaktion

Tomas Nemecek im Krankenhaus (Foto: CTK)

Der Chefredakteur der Wochenzeitschrift Respekt wurde am Samstag überfallen und zusammengeschlagen. Alles deutet nun darauf hin, dass es sich um eine Drohung an die Redaktion handelt. Dagmar Keberlova bringt weitere Einzelheiten.

Tomas Nemecek im Krankenhaus  (Foto: CTK)
Mit dem brutalen Überfall auf den Chefredakteur der Wochenzeitschrift Respekt, Tomas Nemecek, hängen auch weitere Drohungen an die Redaktion zusammen. Dies meinen Journalisten der Wochenzeitung. Hier der stellvertretende Chefredakteur Svehla:

"Wir glauben, dass es mit unseren Artikeln über Litvinov und Most zusammenhängen könnte, wo wir uns der dortigen Kriminalität gewidmet haben. Seit Samstagabend ermittelt in diesem Fall die Polizei. Sie haben uns kontaktiert und wollten wissen, ob wir Zeugen haben und sie wollten auch unsere Artikel haben."

Einen Tag nach dem Überfall wurde zudem einem ehemaligen Journalisten gedroht, der ebenfalls kriminelle Machenschaften von Gangs in beiden Städten recherchiert hatte. Eine Männerstimme habe ihm gedroht, alle Redakteure wie Nemecek zuzurichten, sollten sie den Fall nicht auf sich beruhen lassen. Auch der Chefredakteur hegt Verdacht, dass sich jemand an ihm rächen wollte. "Ich glaube, dass der Überfall im Zusammenhang mit unseren Artikeln steht", sagte Nemecek. Die Polizei hätte mehrere Erklärungen für den Fall, am wahrscheinlichsten erscheint ihr aber die oben genannte Deutung. Die Polizei konnte bereits feststellen, wie die Täter ungefähr aussehen, so eine Sprecherin:

Tomas Nemecek  (Foto: CTK)
"Der Polizei ist es gelungen, einige wichtige Schritte zu machen, die zu den Tätern führen könnten. Sie wendet sich hiermit auch an die Öffentlichkeit. Die Bürger könnten nämlich die Täter identifizieren, ein Phantombild von ihnen ist auf den Internetseiten des Innenministeriums zu finden."

Ein zufälliger Überfall sei praktisch ausgeschlossen, da die Täter andere Menschen unbeachtet ließen und auf Nemecek vor der Haustür warteten. Nemecek befindet sich auch weiterhin mit einer Gehirnerschütterung und einer Platzwunde am Kopf im Krankenhaus in der Intensivstation, es gehe ihm jedoch weitgehend gut. Die Wochenzeitschrift Respekt hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit hartnäckigen Recherchen gemacht.