EU-Serie: Landwirtschaft

pole_obili3.jpg

Bis zum EU-Beitritt bleiben nur noch drei Wochen. Über die bisherigen Vorbereitungen der tschechischen Landwirtschaft informiert sie nun Dagmar Keberlova.

Der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas zog diesbezüglich vor kurzem eine Bilanz:

"Ich bin überzeugt, dass die tschechische Landwirtschaft auf den EU-Beitritt gut vorbereitet ist. Wir sind jetzt im Endspurt. Wir beschließen gerade noch einige Normen, die bis zum 1. Mai fertig sein werden. In der Endphase ist auch der Aufbau der Zahlungsagentur, die sich um den Finanzfluss der Gelder aus der EU zu unseren Bauern kümmern wird. Die Akkreditierung der Agentur sollte ebenfalls bis zum 1. Mai abgeschlossen sein. Die Bauern sagen mir, dass sie voller Erwartung sind. Selbstverständlich ist es ein Schritt ins Unbekannte, in neue Bedingungen. Aber sie wissen, dass die positiven Dinge gegenüber denjenigen überwiegen, die - ich will sie gar nicht als negative bezeichnen - aber beispielsweise gegenüber der Bürokratie, die ihnen das Leben etwas unangenehm machen werden."

Markus Holzer, Chef der Abteilung für ländliche Entwicklung der Generaldirektion für Landwirtschaft der Europäischen Kommission, äußerte sich nach einem Besuch in Tschechien folgendermaßen zum Thema:

"Ich habe ein Deja-vu-Erlebnis gehabt. Ich habe keine Überraschungen erlebt. Es ist wichtig für ein neues Mitgliedland, dass keine Überraschungen da sind. Ich möchte mich über keine technischen Details äußern, aber ich habe den Eindruck gewonnen, dieselben Sorgen, Wünsche, aber auch weitsichtigen Ideen sind referiert worden und ich nehme einen sehr guten Eindruck mit nach Brüssel zurück."

Landwirtschaftsminister Palas gibt zu, dass seinem Sektor noch viele Aufgaben bevorstehen, auch nach dem EU-Beitritt. So hat Tschechien beispielsweise zu viel Ackerland, was geändert werden muss. Auch der Anteil des gemieteten Landes ist zu groß, zu 90 Prozent wirtschaften tschechische Bauern auf gepachteten Feldern. Auch dies sollte sich ändern. Landwirtschaftsminister Palas ist zuversichtlich, die EU-Mittel für Landwirtschaft nach dem EU-Beitritt ausschöpfen zu können, denn die tschechischen Landwirte haben sich bei den SAPARD - Projekten in der Vergangenheit auch gut behauptet.