Wochenschau
Die Tschechische Republik gehört seit dem 1. Mai zur Europäischen Union! Hunderttausende feierten in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai in Prag und weiteren tschechischen Orten den Beitritt ihres Landes in den europäischen Staatenbund. Tschechiens Premier Vladimír Spidla begrüßte die Feiernden mit den Worten "Guten Morgen in der Europäischen Union".
Mit zahlreichen Veranstaltungen wurde am vergangenen Wochenende in Tschechien der 100. Todestag des Komponisten Antonin Dvorak begangen. Die fünf Auftritte umfassende Konzertreihe "Hommage an Dvorak" gipfelte dabei am Sonntag in einem Konzert der Tschechischen Philharmonie, deren Interpretation der "Symphonie aus der Neuen Welt" in mehrere Länder übertragen wurde.
Auch in Tschechien wurde am Montag an den Welttag der Medienfreiheit erinnert. An diesem Tag wird stets jener Journalisten gedacht, die bei der Ausübung ihrer Arbeit ums Leben gekommen sind oder in Haft gehalten werden. Im vergangenen Jahr sind 53 Journalisten in 18 Ländern umgebracht worden, hieß es in einer CTK-Meldung.
Der tschechische Präsident Václav Klaus hat Versuche einer Steuerharmonisierung in der EU als "eine der verrücktesten Ideen" bezeichnet, die bisher jemand in Europa hatte". Zuletzt hatte der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder eine solche Harmonisierung gefordert. "Als deutscher Kanzler wäre ich auch wegen der deutschen Wirtschaftsleistung nervös, die seit 15 Jahren nichts Großartiges mehr ist", wurde Klaus am Montag von der Nachrichtenagentur CTK zitiert.
Polen und die Tschechische Republik wollen eine aktive Ostpolitik in die EU tragen. Darauf haben sich am Dienstag die Vorsitzenden des Senats in beiden Staaten, der Pole Longin Pastusiak und sein tschechischer Amtskollege Petr Pithart, verständigt.
Am Mittwoch, dem 5. Mai, wurde in Tschechien zum 59. Male das Andenken an die Opfer des Prager Aufstands im Mai 1945 geehrt. Vor dem Hauptgebäude des Tschechischen Rundfunks, wo seinerzeit besonders heftige Kämpfe geführt wurden, fand eine traditionelle Gedenkveranstaltung statt. Neben Rundfunkgeneraldirektor Václav Kasík legten auch Premierminister Vladimír Spidla und Senatschef Petr Pithart Kränze an den hier angebrachten Erinnerungstafeln nieder.Die 68. Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien, bei der am Sonntag in Prag das abschließende Finale steigt, endete für die tschechische Eishockeynation mit einem Schock: Anstatt die erwartete Goldmedaille zu holen, ist die Auswahl des Gastgebers bereits im Viertelfinale durch eine 2:3-Niederlage im Penaltyschießen an den USA gescheitert. Stattdessen spielen an diesem Wochenende Titelverteidiger Kanada, die Slowakei, Schweden und die USA die Medaillengewinner unter sich aus.
An diesem Samstag ist die Internationale Friedensfahrt, das populäre Drei-Länder-Radrennen zwischen Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik, erstmals außerhalb dieser drei Staaten gestartet worden. Anlässlich der EU-Erweiterung vor Wochenfrist wurde ihr Start diesmal in der "EU-Hauptstadt" Brüssel vollzogen. Die EU-Kommission hatte bereits am Montag den Völker verbindenden Charakter der Friedensfahrt gelobt, die diesmal am 16. Mai in Prag zu Ende gehen wird.Der tschechische Senatspräsident Petr Pithart hat eine Auszeichnung mit der bayerischen Europa-Medaille abgelehnt und seine Teilnahme an der für Freitag geplant gewesenen feierlichen Übergabe abgesagt. Nach gründlicher Überlegung sei er zu dem Schluss gekommen, dass das Stimmverhalten bayerischer EU-Abgeordneter die Annahme "kompliziere". Im April 2003 hatten im EU-Parlament mehrere CSU-Abgeordnete wegen des Prager Festhaltens an den Benes-Dekreten gegen den EU-Beitritt Tschechiens gestimmt.