Wochenschau
Das kanadische Team gewann am vergangenen Sonntag das Endspiel der 68. Eishockey-Weltmeisterschaft in Prag gegen Schweden mit 5:3. Den dritten Platz belegten die USA durch ihr 1:0 nach Verlängerung und Penaltyschießen gegen die Slowakei. Die tschechische Mannschaft, die im Viertelfinale gegen die USA ausgeschieden ist, ist das einzige Team, das in der Zwischenrunde den späteren Weltmeister - die kanadische Auswahl - mit 6:2 besiegte.
Die am Sonntag zu Ende gegangene Eishockey-WM in Prag und Ostrava / Ostrau hat nach Ansicht von Experten dazu beigetragen, den Bekanntheitsgrad Tschechiens in der Welt und damit auch den künftigen Ertrag der Tourismuswirtschaft zu erhöhen. Laut Schätzungen der Agentur MagConsulting, die auf Fremdenverkehrsanalysen spezialisiert ist, könne dank des Sportereignisses in den nächsten zwei bis drei Jahren ein jährlicher Anstieg von 200.000 bis 300.000 Touristen erwartet werden.
Der tschechische Premierminister Vladimir Spidla nahm am vergangenen Montag in Brüssel an der Eröffnung einer Festveranstaltung namens "Zehn Tage Tschechien in der EU" teil. Spidla betonte dabei einmal mehr, dass das Land mit dem Beitritt zur Europäischen Union an seinen natürlichen Platz zurückgekehrt sei.
Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel hat am Montag ebenfalls an der Brüsseler Festveranstaltung teilgenommen. Havel bezeichnete die EU-Mitgliedschaft als eindeutig positive Angelegenheit, die für ihn zur Zeit des kommunistischen Regimes noch unvorstellbar gewesen sei. Auch den Beschluss einer europäischen Verfassung würde Havel begrüßen. Gleichzeitig äußerte der Expräsident jedoch die Ansicht, der bestehende Verfassungsentwurf sei zu unübersichtlich und unverständlich.Zu den immer neuen Vorwürfen der Misshandlung irakischer Gefangener durch die US-Soldaten äußerte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda am Dienstag in Prag, dass man diese Vorgänge eingehend untersuchen und die Schuldigen in einem Gerichtverfahren bestrafen müsse. Nichtsdestotrotz werde dieser Skandal die Anstrengungen aller Demokraten im Kampf gegen den Terrorismus nicht grundsätzlich erschüttern, sagte Svoboda.
20 Jahre nach dem Boykott der Olympischen Spiele in Los Angeles 1984 durch Staaten des damaligen Ostblocks hat das Tschechische Olympische Komitee (COV) eine offizielle Entschuldigung angekündigt. Die Entscheidung des kommunistischen COV-Vorgängers, keine Sportler in die USA zu entsenden, habe "vehement in das Leben der Athleten eingegriffen", sagte COV-Präsident Milan Jirásek am Dienstag.
"Cesko", auf Deutsch "Tschechien", soll künftig als die offizielle Bezeichnung der Tschechischen Republik gelten. Es gebe keinen Grund, auf diese Bezeichnung in offiziellen Dokumenten zu verzichten, so das Ergebnis einer öffentlichen Anhörung am Dienstag im tschechischen Senat.
Norwegen, das bislang der EU nicht beigetreten ist, beobachtet mit Interesse die EU-Erweiterung. Dies erklärte der norwegische Premier Kjell Magne Bondevik am Donnerstag in Oslo im Gespräch mit dem tschechischen Staatspräsident Václav Klaus. Thema der Gespräche waren des Weiteren bilaterale Beziehungen und die Lage im Irak, in Afghanistan und im Nahen Osten. Der tschechische Präsident weilt seit Donnerstag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Norwegen. Er wurde in Oslo auch vom norwegischen König Harald V. empfangen.
In der Debatte um den Abzug der Truppen aus dem Irak hat die tschechische Regierung ihre Haltung bekräftigt, an ihrem dortigen Engagement festhalten zu wollen. Tschechien hat etwa 100 Militärpolizisten im Irak und unlängst 120 Soldaten nach Afghanistan entsandt. "Es ist nötig, die Region zu stabilisieren. Deshalb planen wir keine Änderung unseres Engagements", sagte Premier Vladimir Spidla am Donnerstag im Rundfunk. In seiner Haltung wird das sozial-liberale Kabinett von der konservativen Opposition unterstützt.
Wegen technischer Probleme hat Tschechien sein Zieldatum für einen Beitritt zum Schengener Abkommen um rund ein Jahr auf Oktober 2007 verschoben. Ursprünglich hatte die tschechische Regierung einen Beitritt im Dezember 2006 angestrebt. Die Anpassung des Systems sei "ein sehr schwieriger Prozess", sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK.Die tschechischen Europa-Abgeordneten sollen monatlich 65.000 Kronen (umgerechnet ca. 2100 Euro) Brutto verdienen. Das sind 18.500 Kronen mehr als das Grundgehalt eines tschechischen Parlamentariers und ca. das Vierfache des durchschnittlichen Monatslohns, den ein tschechischer Arbeitsnehmer im vergangenen Jahr erhalten hat. Der Monatslohn der Europa-Abgeordneten wurde vom Prager Abgeordnetenhaus festgelegt, der Senat hat am Donnerstag keinerlei Einwände dagegen erhoben.
Die tschechische Polizei hat sieben Mitglieder einer Bande festgenommen, die bei der Deutschen Bank in der Schweiz gefälschte Schecks in Höhe von 26,3 Millionen Euro einlösen wollte. Eine Sondereinheit der Polizei habe die Männer nach mehrmonatigen Ermittlungen in der nordmährischen Region Ostrava (Ostrau) verhaftet, meldete die tschechische Nachrichtenagentur CTK am Donnerstag. Von den sieben Männern stammen sechs aus Tschechien und einer aus dem ehemaligen Jugoslawien.