OSRAM Bruntál erweitert seine Produktion

OSRAM Bruntál

Seit fast einhundert Jahren gibt es die Marke OSRAM. Die Schutzmarke wurde 1906 offiziell registriert. Nach dem Ersten Weltkrieg - 1919 - haben drei Firmen - Siemens&Halske, die AEG und die Auer-Gesellschaft - ihre Glühbirnenproduktion unter der Marke OSRAM zusammengeschlossen. Im nordmährischen Bruntál (Freudental) gibt es die OSRAM GmbH seit dem Jahr 2000. Mehr über die Produktion erfahren Sie im folgenden Wirtschaftsmagazin von Martina Schneibergova, die mit dem Direktor des Unternehmens, Ludek Sarman, sprach.

OSRAM Bruntál
Ludek Sarman kam nach Bruntál im Jahre 1987, als der ursprüngliche Besitzer der dortigen Fabrik - die Gesellschaft Rudné doly Jeseník (Erzgruben Jeseník/Freiwaldau) - die Zinkproduktion aus einheimischen Ressourcen starten wollte. Ludek Sarman war in verschiedenen Bereichen tätig - in der Forschungsabteilung, im Marketing und im Handel. Das ursprüngliche Produktionsvorhaben wurde infolge der Wirtschaftsänderungen nach 1989 nicht mehr verwirklicht. Die Gesellschaft versuchte, ein Ersatzprogramm für die bestehende Infrastruktur zu finden. Ludek Sarman dazu:

"Dieses wurde in den Jahren 1993-96 verwirklicht. Ende der neunziger Jahre kamen wir mit der Gesellschaft OSRAM in Kontakt. Eines ihrer Ziele war es, ein europäisches Zentrum für die Herstellung der Komponenten in der Tschechischen Republik zu errichten. Da wir damals Erfahrungen mit der Wolframproduktion aus Sekundärrohstoffen hatten, hatten wir die notwendigen Voraussetzungen für die künftige Entwicklung der Produktion nach der Übernahme der Fabrik durch den Konzern OSRAM."

Der Konzern OSRAM ist eine Tochtergesellschaft des Konzerns Siemens. Dieser übernahm die Werke in Bruntál im September 2000. Seit dieser Zeit gelang es, die Produktion von Fäden auf Wolframbasis aufzubauen. Diese werden an weitere OSRAM-Standorte in Europa, in Übersee und in Asien geliefert. In Bruntál werden zur Zeit Drähte und Wolframpulver produziert. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in den letzten Jahren bedeutend an. Direktor Sarman dazu:

Ludek Sarman
"Während der vergangenen dreieinhalb Jahre wurden bei uns 450 neue Mitarbeiter beschäftigt. In der Zukunft rechnen wir auch mit der Entwicklung von innovativen Produkten - wie z .B. von Speziallampen für Videoprojektoren und Fernsehempfänger."

Musste sich die ursprüngliche Fabrik in Bruntál auf die Produktion von OSRAM bedeutend umstellen? Ludek Sarman sagte:

"Eine für uns ähnliche Produktion war die Produktion von Wolframpulver. Die Produktion der Komponenten war für unseren Betrieb vollständig neu. Die Produktion aus Bayern und aus Berlin wurde nach Bruntál übertragen. Wir mussten alle Mitarbeiter einschulen und eine Logistik-Abteilung errichten, die für den weltweiten Vertrieb der Produkte im Rahmen des Konzerns OSRAM verantwortlich ist."

Heute hat OSRAM Bruntál 600 Mitarbeiter. Im Oktober 2000 wurde die Produktion mit 140 Mitarbeitern gestartet. Ludek Sarman rechnet damit, in den nächsten zwei bis drei Jahren weitere 600 Mitarbeiter zu beschäftigen. Diese sollen in neuen Produktionsbereichen tätig sein.

In der Stadt Bruntál stellt OSRAM die größte Produktionsfirma dar. Für eine Region, in der es nicht gerade viele Arbeitsgelegenheiten gibt, ist ein solcher Arbeitgeber wie OSRAM mehr als willkommen. Nicht jeder Beruf ist jedoch bei OSRAM gefragt:

"Was die Arbeiterposten betrifft, da ist die Nachfrage viel höher als unser Bedarf. Wir haben auch genügend Elektromechaniker und Einrichter. In der Vergangenheit hatten wir schon Probleme mit Fachberufen - es mangelte hier an Buchhalterinnen mit speziellen Kenntnissen, an Ingenieuren und Qualitätsexperten. Dank einer Kampagne, die wir an einigen Technischen Hochschulen durchführten, gelang es uns, auch diese Stellen zu besetzen. Zur Zeit ist der Zustand stabil, was die Beschäftigung anbelangt."

Ludek Sarman zufolge wird sein Betrieb auch weiterhin nach jungen Elektroingenieuren suchen, um die Stellen in der neuen Speziallampenproduktion zu besetzen. Sarman arbeitet mit dem Stadtrat zusammen, um jungen qualifizierten Mitarbeitern, die außerhalb von Bruntál wohnen, Wohnungen zur Verfügung stellen zu können.

"Die Zusammenarbeit mit der Stadt hat eine große Bedeutung. Sie ist für beide Seiten nützlich. Die Stadt ist daran interessiert, unsere neuen Projekte zu fördern. Für die Stadt sind wir ein wichtiger Partner. Wir brauchen wiederum von der Stadt beispielsweise Hilfe bei der Renovierung der Straße, die zu unserem Betrieb führt."

Zum Abschluss noch eine ganz aktuelle Bemerkung. Die Gesellschaft OSRAM Bruntál wurde in den vergangenen Tagen für den Preis "Via bona 2004" nominiert, der von der Prager Stiftung VIA Firmen verliehen wird, die die Tätigkeit von gemeinnützigen Organisationen bedeutend fördern und damit zur Entwicklung der bestimmten Gemeinde, bzw. Region beitragen.