Olympiade: Katerina Kurková gewinnt erste Medaille für Tschechien

Katerina Kurková (Foto: CTK)

Bei den nach einer farbenprächtigen und sehr emotionalen Eröffnungsfeier am Freitag begonnenen 28. Olympischen Sommerspielen in Athen sind am vergangenen Wochenende bereits 25 Medaillensätze vergeben wurden. Gleich in der allerersten Disziplin, dem Luftgewehrschießen der Damen, gewann auch eine tschechische Sportlerin eine der begehrten Plaketten. Es ist die 20-jährige Katerina Kurková, die ihre konzentrierte Leistung mit der Bronzemedaille belohnt sah. Die Einzelheiten dazu erfahren Sie von Lothar Martin.

Katerina Kurková  (Foto: CTK)
Es ist für jede Ländervertretung toll, wenn einer oder eine ihrer Repräsentanten gleich zu Beginn einer Olympiade für ein Erfolgserlebnis sorgt. Im Falle der tschechischen Mannschaft konnte es kaum besser laufen. Denn im ersten Schießwettbewerb, dem Luftgewehrschießen der Frauen, bewies Katerina Kurková einmal mehr, dass sie eine Ausnahmeerscheinung ist, wie es sie unter den weiblichen Sportschützen des Landes noch keine gab. Schon als Juniorin hatte die hübsche Katerina sowohl bei einer Welt- und Europameisterschaft die Goldmedaille geholt, doch das olympische Edelmetall stellt auch für Sie etwas Besonderes dar. Ein Erfolg, den sie unmittelbar nach dem Wettkampf wohl noch gar nicht so recht begreifen konnte:

"Ich weiß das noch nicht so recht einzuordnen. Vermutlich werde ich es nie begreifen. Genau wie nach der WM und der EM habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Das sind für mich einfach Gefühle, die ich für mich erlebe. Möglicherweise ist das so, weil bei mir nicht Medaillen im Vordergrund stehen, sondern die Gefühle, die ich vor, während und nach einem Wettkampf habe. Es sollen möglichst immer die besten sein, und hier ist mir das auch gelungen."

Katerina Kurková gewann ihre erste Olympiamedaille, die Freude darüber genoss sie jedoch mehr nach innen als mit überschäumender Ekstase.

Katerina Kurková gewinnt erste Medaille für Tschechien  (Foto: CTK)
"Ich weiß nicht, ich bin in dieser Beziehung wohl in der Tat ein etwas seltsamer Mensch. Die Medaille ist super, aber hätte sie irgendeine andere Farbe gehabt, dann hätte ich mich nach diesem gelungenen Wettkampf ebenso gefreut, ja selbst wenn ich keine abbekommen hätte. Als aber bei der Siegerehrung die Fahne gehisst wurde, da hatte ich schon ein anderes Gefühl. Das ist dann doch etwas anderes als der vierte Platz und die damit verbundene Holzmedaille."

So wie Katerina Kurková sind seit dem letzten Samstag aber auch noch andere tschechische Athleten auf dem Weg zu einer guten Platzierung mit Medaillenchancen. Wie der Tennisspieler Jirí Novák, der sein Auftaktspiel gegen den Briten Henman gewann, oder die Ruderinnen und Ruderer, von denen vier der fünf im Vorlauf gestarteten Besatzungen bereits im Halbfinale stehen. Nicht enttäuscht haben auch die tschechischen Schwimmhoffnungen Ilona Hlavácková und Kvetoslav Svoboda, auch wenn sie den jeweiligen Endlauf in ihrer Paradedisziplin verpasst haben. Ähnliches können andere tschechische Sportler nicht von sich behaupten. Die Basketballmannschaft der Damen verlor ihr Auftaktspiel gegen Spanien mit 78:80 nach Verlängerung, nachdem sie acht Sekunden vor Abpfiff der regulären Spielzeit noch mit 67:64 in Führung gegangen war. Seglerin Lenka Smídová, in Sydney noch medaillendekoriert, liegt nach zwei Rennen in ihrer Bootsklasse nur auf Rang 11, und die tschechischen Radfahrer und Radfahrerinnen landeten bei den Auftaktentscheidungen ihrer Straßenkonkurrenzen nur im geschlagenen Feld. Aber, das ist ja das schöne an Olympia: Jeder Olympionike hat die gleiche Chance, der eine nutzt sie mehr, der andere weniger.