In Prag wurden Christliche Begegnungstage vorbereitet

chrsetkani.jpg

Podiumsdiskussionen, Vorträge, Gottesdienste, der sog. "Markt der Möglichkeiten", Konzerte, aber auch z. B. die Oper "Martin Luther" werden auf dem Programm der Christlichen Begegnungstage stehen, die im Juni in Prag veranstaltet werden. Das Treffen wird von den evangelischen Kirchen aus Deutschland, Polen, Tschechien und der Slowakei unter dem Motto "Zur Hoffnung eingeladen" organisiert. Es wird erwartet, dass daran Christen nicht nur aus den veranstaltenden Ländern, sondern auch aus Ungarn und aus Österreich teilnehmen werden. In den vergangenen Tagen trafen die Veranstalter in Prag zusammen, um die Vorbereitungen der Begegnungstage zu präzisieren. Bei dieser Gelegenheit fragte Martina Schneibergova den Görlitzer Regionalbischof, Hans-Wilhelm Pietz, nach der Entstehungsgeschichte dieser Treffen:

Hans-Wilhelm Pietz  (Foto: Autorin)
"Es gab drei Anlässe, drei Wurzeln für diese Begegnungstage: einmal die gewachsene Gemeinschaft der Kirchen in der sozialistischen Zeit - in Tschechien, in Polen, in Deutschland - gerade aus der DDR heraus gab es ein dichtes Miteinander. Das konnte sich aber zur sozialistischen Zeit öffentlich nicht darstellen. So war es uns ein Bedürfnis, diese kirchliche Gemeinschaft öffentlich darzustellen, zum anderen auch aus der Wende heraus die gewachsene Verantwortung der Kirchen im gesellschaftlichen Umfeld in Erinnerung zu bringen und deutlich zu machen. Und drittens auch einen Beitrag zu leisten zum Zusammenwachsen Europas. Das sind die drei Anlässe, die 1991 zum ersten Treffen geführt haben."

Das Ausmaß der Treffen ist jedoch mit der Zeit immer viel größer geworden, als man ursprünglich gedacht hat, oder?

"Ja, das ist für uns selber ein Geschenk und eine erstaunliche Entwicklung. Es ging los mit einem kleinen Treffen an der Neiße in Görlitz, wo evangelische Christen aus Polen und aus der schlesischen Oberlausitz zusammenkamen und sehr schnell haben andere im Dreiländer-, bzw. Vierländerbereich - zwischen der Slowakei, Tschechien, Polen und Deutschland - gesagt, genau so ein Treffen von Christen tut uns und auch der Gesellschaft gut."

Gerhard Frey-Reininghaus  (links) Foto: Autorin
Über die thematische Orientierung des Programms sagte der Kirchenrat für die Ökumene bei der evangelischen Kirche der böhmischen Brüder, Gerhard Frey-Reininghaus:

"Bei den thematischen Fragen wird sicher Europa ein Schwerpunkt sein. Wir sind jetzt mit der Tschechischen Republik ein Jahr Mitglied der EU. Es ist die Frage, was hat es für uns gebracht, bedeutet, und wie sehen wir das in verschiedenen Kirchen in verschiedenen Ländern. Das Miteinanderteilen wird - denke ich - sehr spannend werden. Wir planen ein Programm auch zusammen mit der Ackermann-Gemeinde zum Thema Nachbarschaft, und zwar wollen wir da zusammen Beiträge, Erfahrungen aus der Nachbarschaft zusammentragen und das mehr in einem meditativen Rahmen. Wir werden dann auch Diskussionsgruppen haben, wo wir das miteinander teilen können. Die Veranstaltungen werden also einen Diskussionscharakter haben, aber wir möchten da auch Veranstaltungen haben, wo man etwas mehr meditativ miteinander zusammen ist."

Mehr über die Christlichen Begegnungstage erfahren Sie unter: www.setkani2005.org