Rampen, Sportler und Gesetze: Behinderte in Tschechien
Am heutigen Freitag ist der Tag der Behinderten. Die UNO, die diesen Tag weltweit ausgerufen hat, macht damit auf die Lebensbedingungen behinderter Menschen aufmerksam. Wie es darum in der Tschechischen Republik bestellt ist, erfahren sie im folgenden Beitrag von Oliver Engelhardt:
"Die Regierung hat den sachlichen Gehalt dieses Gesetzes verabschiedet. Momentan laufen die arbeiten an der Formulierung des genauen Wortlautes für dieses Gesetz. Daran wird auch unser Nationaler Rat beteiligt. Unsere Bemühung ist, dass das Gesetz im kommenden Jahr verabschiedet wird."
Rampen und Aufzüge für Rollstuhlfahrer an öffentlichen Gebäuden gehören bereits heute zur Normalität. Viele Kleinigkeiten fallen nicht-behinderten Menschen kaum auf: Die Prager U-Bahn etwa kennzeichnet den Weg zum Ausgang und den Bahnsteigrand mit kleinen Rillen im Boden, die Blinden die Orientierung erleichtern. Sehr entgegenkommend zeigte sich dieser Tage auch die ostböhmische Stadt Pardubice, die einen Stadtplan für Behinderte herausgibt. Der Sozialberaterin der Stadt Pardubice Ivana Liedermannová zufolge, können Rollstuhlfahrer mit Hilfe des neuen Stadtplans im Einzelnen feststellen, ob ein bestimmter Ort für sie ohne Hilfe zugänglich ist."Die Karte soll allen Körper- und Sehbehinderten bei der Orientierung in der Stadt helfen. Bestimmte Objekte sind besonders gekennzeichnet und dazu gibt es Angaben zu WCs, zu Parkplätzen und zu Aufzügen, außerdem wo es Leitschienen für Blinde gibt und wie hoch die Rampen für Rollstuhlfahrer sind."
Am Vorabend des heutigen Tages der Behinderten fand die offizielle Ehrung der tschechischen Behindertensportler der vergangenen Saison statt. Der Rollstuhlfahrer Martin Kovar hatte bei den Paralympics im Sommer in Athen drei Goldmedaillen über 50, 100 und 200 Meter Freistil-Schwimmen gewonnen. Bei den Feierlichkeiten auf der Prager Burg nahm er aus den Händen der Präsidentengattin Livie Klausová den ersten Preis entgegen.