Plzen / Pilsen erhält 1,3 Milliarden Kronen EU-Fördermittel

Plzen / Pilsen (Foto: CzechTourism)
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Das Wasser der westböhmischen Metropole Plzen / Pilsen ist weithin berühmt: Wenigstens unter Zusatz von Hopfen und Malz wird es als Pilsner Bier in der ganzen Welt gern getrunken. Damit die Wasserwerke der Stadt auch für die Zukunft gerüstet sind, hat der Magistrat ein ehrgeiziges wasserwirtschaftliches Bauprogramm aufgelegt - und dafür nun 1,3 Milliarden Kronen, rund 39 Millionen Euro, Fördermittel aus EU-Töpfen erhalten, eine der größten bislang in Tschechien vergebenen EU-Unterstützungen. Thomas Kirschner berichtet.

Plzen / Pilsen  (Foto: CzechTourism)
Den Jahreswechsel dürfte der Pilsener Magistrat diesmal besonders ausgelassen begangen haben. Denn ausgerechnet am Silvestertag traf aus Brüssel die Nachricht ein, dass die Stadt mit einer hohen EU-Förderung für geplante Projekte rechnen kann. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Kalous (ODS) erläutert die Vorhaben der Stadt:

"Es handelt sich um Projekte im Bereich der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur, vor allem der Kanalisation. Es geht dabei um die Trinkwasserversorgung und die Ableitung von Schmutzwasser, um so die Grundversorgung der Einwohner weiterhin sicherzustellen."

Unter anderem sollen noch nicht kanalisierte Stadtteile an das Kanalnetz angeschlossen werden, um so einen besseren Gewässerschutz zu erreichen. Die Gesamtkosten des Projektbündels belaufen sich auf 1,7 Milliarden Kronen, etwa 52 Millionen Euro. Das ist mehr als das Vierfache des gesamten städtischen Jahresbudgets für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen und somit für die Stadt aus eigener Kraft kaum zu finanzieren. Umso erfreuter ist Vizebürgermeister Kalous über die europäische Unterstützung, die einer der bislang höchsten nach Tschechien vergebenen Dotationen darstellt.

Foto: Europäische Kommission
Die Fördermittel betragen rund 1,3 Milliarden Kronen, also etwa 39 Millionen Euro. Damit machen sie 75 Prozent der veranschlagten Gesamtkosten für die Baumaßnahmen aus. Meiner Ansicht nach ist das ein ausgesprochen großer Erfolg für die Stadt Pilsen und eine bedeutende Unterstützung seitens der Europäischen Union."

Ein Erfolg, dem allerdings harte Arbeit vorausging. Vier Jahre lang, so Kalous, seien die Projekte geplant und auf innerstaatlicher und europäischer Ebene besprochen worden - also bereits lange vor dem EU-Beitritt Tschechiens im Mai des vergangenen Jahres.

"Wir haben schon angefangen, verschiedene Projekte zu planen, als die ersten Gedanken an einen EU-Beitritt Tschechiens aufkamen und klar wurde, dass wir danach auch Anspruch auf die EU-Fördermittel haben würden. Und darauf wollten wir vorbereitet sein."

Eine Unterstützung in Höhe von 18 Millionen Euro aus EU-Töpfen bekam auch das Öko-Projekt "Saubere Radbuza", mit dem der Flusslauf der Radbuza zwischen Domazlice / Taus und Pilsen und geschützt werden soll. Dank weitsichtiger Vorbereitungen gibt die Region Pilsen damit in Tschechien ein Beispiel, wie EU-Fördermöglichkeiten genutzt werden können.