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In Südostasien werden 16 Tschechen vermisst

Aus Südostasien hat sich am Mittwoch ein bislang vermisster Tscheche gemeldet, damit sank die Zahl der in Südasien vermissten tschechischen Bürger auf 16. Bei sieben Vermissten herrschen jedoch ernsthafte Befürchtungen, dass sie nicht mehr am Leben sind. Darüber informierte Außenminister Cyril Svoboda nach der Tagung des Krisenstabs am Mittwoch. Er forderte die Angehörigen der Vermissten auf, zu erlauben, dass die Namen ihrer Nächsten veröffentlicht werden. Dies könnte die Suche nach neuen Informationen über das Schicksal der Vermissten erleichtern. Vizeaußenminister Pavel Svoboda sagte, dass die Vermisstenliste jedoch nicht vollständig sein muss. Was die Hilfe für die von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen betrifft, empfahl der Außenminister denjenigen, die ihre Solidarität zum Ausdruck bringen wollen, es sei am besten, eine Spende zu schicken. Das Außenministerium empfahl den eventuellen Helfern nicht, auf eigene Faust in die Regionen zu reisen. Der Krisenstab, der bislang täglich tagte, wird seine Arbeit fortsetzen, er wird jedoch nicht jeden Tag zusammentreffen.

Tschechien gedachte der Flutopfer in Südostasien

Mit drei Schweigeminuten haben die Menschen in ganz Tschechien am Mittwochmittag der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe in Südostasien gedacht. Die Regierung hatte in einer Sondersitzung am Dienstag für Mittwoch die Staatstrauer ausgerufen und sich damit einer Reihe weiterer europäischer Staaten angeschlossen. Inlandsrundfunk und Fernsehen unterbrachen ihre Sendungen; im ganzen Land heulten als Zeichen der Trauer die Sirenen. Innenminister Bublan hatte am Dienstag alle Bürger aufgefordert, sich an den Schweigeminuten zu beteiligen und so ihre Solidarität mit den Opfern der Katastrophe zu bezeugen, bei der mehr als 150000 Menschen ums Leben gekommen sind, darunter auch rund 9000 vorwiegend europäische Touristen.

Senatspräsident Sobotka fordert zur Hilfe für Südostasien auf

Der tschechische Senatspräsident Premysl Sobotka hat am Mittwoch die Senatoren zur Hilfe für Südostasien aufgefordert. Gleich zu Beginn der Senatssitzung sagte er, dass die Naturkatastrophe unsere Meinung über die Naturgesetze geändert habe. Wir werden diese nicht beherrschen, sondern müssen uns ihnen anpassen, sagte Sobotka. Das Geld, das der Senat über sein Spendenkonto für Südasien erwerben wird, soll zur Finanzierung einer mobilen Kinderklinik genutzt werden. Diese Klinik wird nächste Woche von der Hilfsorganisation "Hand for help" nach Sri Lanka transportiert. Außenminister Cyril Svoboda dankte den Senatoren für ihre Hilfe und lud sie zu einem ökumenischen Gottesdienst ein, bei dem am Freitag im Prager Veitsdom der Seebebensopfer gedacht wird. Sobotka trifft in diesen Tagen mit Diplomaten aus den von der Flutkatastrophe betroffenen Ländern zusammen.

Tschechische Hilfsorganisationen beteiligen sich vor Ort an Wiederaufbauprojekten

Die ersten von den tschechischen Hilfsorganisationen vorbereiten Projekte für den Wiederaufbau der von der Flutkatastrophe heimgesuchten Länder Südostasiens haben inzwischen schon eine konkrete Form. Die Stiftung ADRA wird z. B. eine kurz vor dem Seebeben auf Phuket (Thailand) eröffnete Schule wieder aufbauen und den dortigen Fischern helfen. Der tschechische Caritasverband wird neue Häuser für Fischer auf Sri Lanka bauen und ihnen neue Schiffe besorgen.

In Spendensammlungen für Südostasien wurden bislang ca. 3 Mio. Euro gesammelt

In den öffentlichen Spendensammlungen für Südasien, die von verschiedenen tschechischen Hilfsorganisationen organisiert werden, wurden bis Mittwochvormittag mehr als 90 Millionen Kronen (ca. 3 Millionen Euro) verbucht. Die höchste Geldsumme wurde bislang von der Stiftung ADRA gesammelt, vor allem dank des großen Interesses der Öffentlichkeit, kleine Geldsummen per SMS zu spenden. Die Hilfsorganisation "Mensch in Not" hat bislang 32,5 Millionen Kronen (ca. 1 Mio. Euro), die Tschechische katholische Caritas 12 Millionen Kronen (ca. 400.000 Euro) gesammelt. Spendesammlungen werden auch von einzelnen Gemeinden, bzw. Landkreisen organisiert. Es werden außerdem zahlreiche Benefizkonzerte veranstaltet, deren Erlös für die Länder Südostasiens benutzt wird.

Kabinett: Schärfere Bedingungen für den Waffenhandel

Das Kabinett hat am Mittwoch beschlossen, die Bedingungen für den Handel mit Militärmaterial zu verschärfen und den Handel transparenter zu machen. Die Regierung billigte Vorschläge zu entsprechenden Gesetzesänderungen. Im Dokument wird darauf aufmerksam gemacht, dass das immer noch geltende Gesetz 1994 in Kraft trat, und seitdem hat sich die internationale Lage verändert. Darauf müsse man reagieren, hieß es im Dokument.

Arbeitsministerium: Der Integration der Ausländer wird nicht überall Aufmerksamkeit geschenkt.

Das Kabinett hat sich am Mittwoch mit dem Bericht des Arbeitsministeriums über die Integration der Ausländer in die tschechische Gesellschaft beschäftigt. Dem Bericht zufolge wird nicht in allen Gemeinden und Landkreisen eine ausreichende Aufmerksamkeit der Integration der Ausländer geschenkt. Ein häufiges Problem stelle die Sprachbarriere dar.

Außenhandelsbilanz erreicht im November 2004 Rekordüberschuss

Die tschechische Außenhandelsbilanz endete im November mit einem Monatsüberschuss von 5,2 Milliarden Kronen, rund 173 Millionen Euro. Es handelt sich damit um die erste positive Novemberbilanz der letzten zehn Jahre. Dies gab am Mittwoch das Tschechische Statistische Amt (CSU) bekannt. Hinter dem Rekordergebnis steht vor allem ein starker Zuwachs bei der Ausfuhr von Elektrotechnik und Automobilen. Für das gesamte Jahr 2004 rechnen Experten nun mit einem Außenhandelsdefizit von nur 6 Milliarden Kronen statt anfänglich prognostizierter 40 bis 50 Milliarden Kronen. Wichtigste Exportländer waren die Slowakei und Deutschland.

NP Böhmerwald wird mit NP Bayrischer Wald enger zusammenarbeiten

Der Nationalpark Böhmerwald wird seine Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Bayrischer Wald erweitern. Darüber einigten sich die Leiter der beiden Nationalparkverwaltungen am Ende des vergangenen Jahres. Eines der Hauptziele der Zusammenarbeit ist eine Vereinheitlichung des Naturschutzsystems. Darüber informierte die Tageszeitung "Právo" in ihrer südböhmischen Mittwochausgabe. Bislang sei - so die Zeitung - die Zusammenarbeit eher formal gewesen. Im Bayrischen Wald wurde vor allem die Natur bevorzugt, während im Böhmerwald der sog. aktive Schutz des Waldes praktiziert wurde, der von vielen Ökologen kritisiert wurde. Künftig soll den Worten des Sprechers der Nationalparkverwaltung Böhmerwald, Radovan Holub zufolge sogar eine grenzüberschreitende biosphärische Reservation entstehen.

12. Europäische Filmtage werden in Prag und in Brünn veranstaltet

Insgesamt 34 abendfüllende Filme und 21 Kurzfilme werden während der 12. Europäischen Filmtage gezeigt, die vom 27. Januar bis 6. Februar in Prag und danach in Brno/Brünn veranstaltet werden. Eva Kacerová vom Festivalsekretariat informierte am Mittwoch darüber, dass sich an der Produktion der Festivalfilme 28 Länder beteiligten - neben den europäischen Ländern auch Armenien, die Mongolei und die USA.

Drei Könige auf dem Hradschin

Drei Könige auf Kamelen und ein Kind in der Rolle des Christkinds haben am Mittwoch auf dem Hradschin in Prag die Aufmerksamkeit von Hunderten Menschen erweckt. Der traditionelle Dreikönigsumzug begab sich von der Burg auf den Loreto-Platz. Dorthin brachten Menschen zu einer Weihnachtskrippe Geschenke für Kinder, die in diesen Tagen im Prager Thomayer-Krankenhaus liegen. Die Veranstaltung wurde von der Bürgerinitiative "Jugend Idente", der katholischen Pfarrei Prag-Michle und der Burgwache organisiert. Am Donnerstag werden die Veranstalter die Geschenke den kleinen Patienten überreichen.

Lawinengefahr im Riesengebirge und im Altvatergebirge

Im Riesengebirge (Krkonose) und im Altvatergebirge (Jeseníky) herrscht Lawinengefahr. Nach Informationen des Bergrettungsdienstes im Riesengebirge sollen die Touristen keine der gefährdeten Lokalitäten betreten und keine Schiwanderungen über die Bergkämme unternehmen. Im Altvatergebirge droht die Lawinengefahr an fünf Orten, diese liegen jedoch außerhalb der üblichen Wanderwege.

Eishockey-Nachwuchs-WM: Bronze für Tschechien

Die U-20-Eishockey-Nationalmannschaft der Tschechischen Republik hat bei der Nachwuchs-Weltmeisterschaft im US-amerikanischen Grand Forks die Bronzemedaille geholt. In den frühen Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit am Mittwoch setzte sich das Team unter Trainer Alois Hadamczik nach Verlängerung mit 3:2 gegen die Gastgeber durch. Die tschechische Auswahl hatte bereits bei der letzten Nachwuchs-WM im vergangenen Jahr das Spiel um Platz drei erreicht, musste sich damals aber den Finnen geschlagen geben.