Eishockey-Play-off-Finale: Ganz Pardubice bejubelt vierten Meistertitel

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Die tschechische Eishockey-Extraliga hat seit Sonntag einen neuen Champion. Es ist der HC Moeller Pardubice, der sich nach den Meisterschaftssiegen 1973, 1987 und 1989 in der ehemaligen Tschechoslowakei nun erstmals auch mit dem Titel eines tschechischen Meisters schmücken kann. Lothar Martin war beim entscheidenden vierten Play-off-Finalspiel zwischen Gastgeber Pardubice und dem entthronten Titelverteidiger Hame Zlin dabei, hier sein Bericht:

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Ja, der Jubel war riesig am Sonntagabend in der Pardubitzer Duha Arena, als feststand, dass der beliebte Eishockeyverein aus Pardubice nach 16 Jahren endlich wieder den Gewinn einer nationalen Meisterschaft feiern konnte. Denn auf diesen Titel hatte die eishockeyverrückte Elbestadt und ihre ostböhmische Umgebung gerade in den zurückliegenden drei Jahren intensiv hingearbeitet. Vor zwei Jahren hatte man bereits die Endspielserie erreicht, war in dieser jedoch denkbar knapp mit 3:4 Siegen und einem etwas unglücklichen 0:1 im alles entscheidenden siebten Spiel an Slavia Prag gescheitert. Und im Vorjahr, als sich Pardubice wieder mit großem Vorsprung als Erster der Punkterunde für die Play offs qualifiziert hatte, waren die "Rot-Weißen" aus der Lebkuchenstadt erneut im siebten Duell gestolpert - diesmal jedoch bereits im Viertelfinale gegen den HC Lasselsberger Pilsen und in erster Linie deshalb, weil man seine Nerven nicht unter Kontrolle hatte. Daher mutmaßten Experten und Journalisten auch in diesem Jahr, dass dem Moeller-Team dieses Schicksal weiter anhaftet, als die Entscheidung im Viertelfinale mit Rabat Kladno einmal mehr in der siebten Begegnung fallen musste. Die Cracks um Kapitän Jiri Dopita legten diese Prüfung jedoch endlich erfolgreich ab: Sie gewannen 3:1 und waren fortan nicht mehr aufzuhalten. Denn im Halbfinale bezwangen sie die "Weißen Tiger" aus Liberec in nur fünf Spielen mit 4:1 und im Finale Ex-Meister Zlin sogar glatt mit 4:0 Siegen. Kein Wunder, dass Pardubitzes Trainer Vladimir Martinec in einem ersten Resümee davon sprach, dass das Weiterkommen gegen Kladno alle Fesseln löste:

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"Das Schwierigste war es, sich im Viertelfinale durchzusetzen. Das war äußerst wichtig, denn meine Jungs hatten schon etwas Angst davor, hier wieder auszuscheiden. Als uns aber der Sprung ins Halbfinale gelungen ist, da ist allen ein Stein vom Herzen gefallen und vor allem die Beklemmung davor, was die Journalisten wieder schreiben würden, wenn wir erneut gescheitert wären. Als dieser Druck gewichen war, lief alles schon viel leichter."

Nach dem 3:2-Sieg im vierten Finalspiel konnten aber nicht nur die Pardubitzer Fans in der Arena und die Tausende vor einer Leinwand auf dem örtlichen Marktplatz das Match verfolgenden Anhänger jubeln, sondern in erster Linie die Spieler, Betreuer und Verantwortlichen des ostböhmischen Kultvereins. Allen voran Jiri Dopita, der bereits seinen insgesamt siebten Titel gewinnen konnte. Seine Meinung sowie die weiterer Akteure der aus Pardubitzer Sicht grandiosen Meisterschaftssaison können Sie am Mittwoch in unserem "Sportreport" hören. Bis dahin lassen wir die erfolgreichen Spieler und ihre Fans kräftig feiern, denn sie dürfen sich nun endlich ...

... "Meister, Meister" nennen.