Pardubice jubelt: Eishockeyteam holt sechsten Meistertitel

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Die tschechischen Eishockeyfans dürfen sich nun schon auf die bevorstehende Weltmeisterschaft freuen. Denn die Spiele der Eishockey-Extraliga gingen am Donnerstag zu Ende. Der neue Meister heißt Pardubice / Pardubitz. In der ausverkauften Kajot-Arena in Brünn setzten sich die Eishockeycracks aus der ostböhmischen Lebkuchenstadt gegen den HC Kometa Brünn durch. Im sechsten Finalspiel besiegte Pardubice die Gastgeber mit 5:1 und gewann die Finalserie mit 4:2.

HC Pardubice  (Foto: ČTK)
„Pardubice löschte den Kometen aus“, titelte eine der tschechischen Tageszeitungen in ihrer Freitagsausgabe. Die Überschrift charakterisiert kurz und bündig das letzte Finalspiel der Saison. Die Hoffnungen von Tausenden Fans des HC Kometa Brünn haben sich diesmal nicht erfüllt, auch wenn sie ihre Jungs in der ausverkauften Arena unentwegt und lautstark im letzten Kampf der Saison unterstützt haben. Als es sich im letzten Drittel schon abzeichnete, dass die Brünner den Titel nicht gewinnen werden, sangen die Fans als Dankeschön an eine tolle Saison in der auch Rondo genannten Halle die Ode an den HC Kometa:

Pavel Hynek  (Foto: ČTK)
„Pro nás jste mistři“ (Für uns seid ihr Meister!), skandierten die Brünner, die in ihrer Arena klar in der Mehrheit waren. Die Fans aus Pardubice waren indes kaum zu hören, auch wenn sie letztlich mehr Grund zum Jubel hatten. Das Match ging in einer glänzenden Atmosphäre zu Ende. Und die Fans aus Pardubice konnten jetzt den schon sechsten Meistertitel mit ihrer Mannschaft feiern. Zuletzt hatten die Elbestädter 2010 gewonnen, nun lösten sie den HC Oceláři Třinec auf dem Eishockeythron ab. Für den Trainer von Pardubice, Pavel Hynek, ist es der erste Titel als Cheftrainer:

Petr Koukal  (HC Pardubice). Foto: ČTK
„Ich bin froh, dass ich Bestandteil des gesamten Teams sein konnte. Jeder Trainer ist nur so gut, wie gut seine Spieler sind. Ich bin überzeugt, dass wir in dieser Saison eine sehr gute Mannschaft geformt haben. Die jungen Spieler haben sich dem Kern des Teams um Kapitän Koukal nahtlos angeschlossen. Sie hatten hier und da zwar auch einige schwächere Momente, aber das gehört dazu.“

Der Kapitän der Pardubitzer, der 29-jährige Stürmer Petr Koukal, genannt Kouky, feiert nun bereits seinen dritten Meistertitel. Vor Journalisten verriet der jüngste Kapitän der tschechischen Extraliga sein Erfolgsrezept:

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„Wir haben das nötige Selbstbewusstsein gehabt. Auch wenn wir in der Serie gegen Brünn ziemlich viele Tore kassiert haben, so ist es uns zum Glück gelungen, noch ein paar Tore mehr zu schießen als der Gegner. Ich bin schon seit über zwei Jahren der Kapitän, mit den Jungs komme ich super aus, sie machen einem die Arbeit gar nicht schwer.“

Der Kapitän des HC Kometa Brünn, Radim Bičánek, hingegen war nach dem Spiel ziemlich enttäuscht:

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„Ich glaube, dass wir bis zur letzten Sekunde gekämpft haben. Als Kapitän bin ich sehr stolz auf dieses Team sowie auf unsere Fans, die uns so mächtig unterstützt haben. Ich gratuliere Pardubice zum Meistertitel. Die Spiele gegen Pardubice waren ausgeglichen, zum Titel aber hat es leider nicht gereicht.“

Zu Beginn der Saison glaubte kaum einer der Eishockeyexperten daran, dass sich der HC Kometa Brünn bis ins Finale durchkämpfen wird. Die Brünner lagen nach der Hauptrunde auf Platz acht und mussten mit der Qualifikation, den so genannten Pre-Play-offs beginnen. Danach sind sie aber zum Favoritenschreck geworden, denn sie bezwangen nacheinander die beiden Teams der Vorrunde, den HC Sparta Prag und den HC Pilsen 1929. Der HC Kometa scheiterte erst im Finale an den Spielern aus Pardubice. Diese haben erst nach der Rückkehr aus Brünn mit ihren Fans so richtig gefeiert. Tausende von Eishockeyfans haben auf dem Marktplatz von Pardubice ein paar Stunden geduldig auf die Spieler gewartet.

„Für uns bedeutet das Eishockey in Pardubice alles. Es ist so etwas wie das Herz von Pardubice“, so einer der Fans.