Eishockey-WM: Tschechien kämpft um Viertelfinalspiel in Wien

Tschechien gegen Slowakei (Foto: CTK)
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Die 69. Eishockey-Weltmeisterschaft ist seit Montag in ihre zweite und entscheidende Woche eingetreten, in der am Donnerstag die vier Mannschaften ermittelt werden, die am Sonntag den Titel und die übrigen WM-Medaillen unter sich ausmachen werden. Zu den acht Viertelfinalisten zählt seit Samstag auch das tschechische Team, das sich noch berechtigte Chancen ausrechnet, die Zwischenrundengruppe E als Erster oder Zweiter zu beenden und damit ihr Viertelfinalspiel in Wien bestreiten zu können. Lothar Martin fasst die Begegnungen des vergangenen Wochenendes zusammen.

Tschechien gegen Slowakei  (Foto: CTK)
Tschechien gegen Slowakei - spätestens seit fünf Jahren elektrisiert dieses Duell der einst in einem Staat zusammenlebenden Nachbarländer die Eishockeyfans, denn da war es das Finale der WM 2000 in St. Petersburg, das von den Tschechen mit 5:3 gewonnen wurde. Seitdem gab es mehrere packende WM-Vergleiche zwischen beiden Ländern, darunter der 4:2-Erfolg der Slowaken im Spiel um Bronze bei der WM 2003 in Finnland. Am Samstag standen sich beide Teams in Wien erneut gegenüber, als es galt, sich eine gute Ausgangsposition für das Endklassement in der Gruppe E zu schaffen. Und das gelang diesmal wieder den Tschechen recht eindrucksvoll, die ihren östlichen Nachbarn in allen Belangen beherrschten und als 5:1-Sieger vom Eis gingen. Auffälligster Akteur auf dem Pudding-Eis in der Wiener Stadthalle war einmal mehr Tschechiens Superstar Jaromir Jagr, der nach seinem gegen Deutschland erlittenen Fingerbruch erstmals zum Einsatz kam und mit einer den kleinen linken Finger schützenden Spezialmanschette spielte. Und zwar so gut, dass er nach dem Abpfiff zum besten tschechischen Spieler der Partie gekürt wurde. Auf die Frage, ob er etwaige Schmerzen gespürt habe, antwortete der gut gelaunte Jagr:

Jaromir Jagr  (Foto: CTK)
"Nun, da wir gewonnen haben, sind die Schmerzen geringer. Ganz sicher wird der Finger in der Nacht wieder schmerzen, aber auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich ohne betäubende Injektion, sondern nur unter Einwirkung schmerzstillender Tabletten gespielt habe. Wenn ich vor einem Spiel Schmerzen habe, lasse ich mich spritzen, wenn nicht, dann spiele ich ganz normal."

Auch in der zweiten Zwischenrundenpartie am Sonntag gegen Russland spielte Jagr ganz normal, nämlich wieder sehr gut. Doch trotz seiner brillanten Vorbereitung zum 1:0 durch Vyborny reichte es gegen die Eissputniks aus Moskau und Sibirien zu keinem weiteren Punktgewinn - auch deshalb, weil der 2:1-Siegtreffer der Russen durch ein kurioses Schlittschuhtor von Semin zustande am. Hauptursache für die erste Niederlage der spielerisch überlegenen tschechischen Auswahl waren jedoch ihre schlechte Chancenauswertung bzw. der erstklassig haltende russische Goalie Maxim Sokolov. Nichtsdestotrotz, seit dem Sieg über die Slowakei ist Tschechien für das Viertelfinale qualifiziert, und mit einem weiteren Erfolg am Dienstag über Weißrussland werden die Jagr & Co. auch ihr Viertelfinalspiel am Donnerstag in Wien bestreiten können. Egal ob nun als Gruppen-Erster oder -Zweiter, das Einzige was zählt ist die Tatsache, das gute Pflaster Wien, das Tschechien schon zwei WM-Titel bescherte, möglichst bis ins Finale zu nutzen.